Die Formkurve der acht Play-off-Nationen
Donnerstag, 13. Oktober 2011
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Die Gruppenphase der Qualifikation für die UEFA EURO 2012 ist vorüber, doch es gibt noch vier weitere Plätze zu vergeben. UEFA.com gibt nun einen Überblick über die acht Teilnehmer der Play-offs.
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Auch wenn die Gruppenphase der Qualifikation zur UEFA EURO 2012 vorüber ist, im November können sich immer noch vier Teams in den Play-offs für die Endrunde im nächsten Sommer qualifizieren. Nachfolgend finden Sie einen Überblick über die acht Play-off-Nationen.
Türkei - Kroatien
Türkei
Zwischen 2000 und 2006 war die Türkei gleich viermal nacheinander an Play-offs beteiligt. Bei der UEFA EURO 2000 erreichte man das Viertelfinale, nachdem man sich, wie bereits oben erwähnt, gegen Irland qualifizieren konnte.
Zuletzt setzte sich die Türkei in einer Play-off-Runde gegen Österreich durch und qualifizierte sich somit für die WM 2002 in Südkorea und Japan. Nach einem 1:0-Sieg im Ernst-Happel-Stadion gewannen die Kicker vom Bosporus das Rückspiel in Istanbul dank der Tore von Yildiray Bastürk, Hakan Sükür, Okan Buruk und dem Doppelpack von Arif Erdem mit 5:0. Bei der Endrunde sicherte sich das Team von Şenol Günes nach einer knappen Niederlage im Halbfinale gegen Brasilien einen beachtlichen dritten Platz, was gleichzeitig ihr größter Erfolg war.
Die UEFA EURO 2004 wurde dann überraschenderweise gegen Lettland verpasst. Nach einer 0:1-Niederlage durch ein Tor von Maris Verpakovskis in Riga brachten İlhan Mansiz und Hakan Sükür die Türkei im Rückspiel mit 2:0 in Führung, ehe Jurijs Laizans und Maris Verpakovskis die Letten zur Endrunde schossen.
Zwei Jahre später kam es gegen die Schweiz dann noch schlimmer. Nach der 0:2-Niederlage im Hinspiel musste die Türkei auch im Rückspiel einen frühen Rückschlag hinnehmen und lag nach einem Elfmeter bereits nach zwei Minuten zurück. Doch Ateş Necati per Elfmeter und Tuncay Şanlı mit einem Dreierpack ließen die Türkei wieder träumen, ehe Marco Streller die Schweiz mit dem Anschlusstreffer nach 84 Minuten aufgrund der Auswärtstorregel weiter schoss.
Kroatien
Das Team von Slaven Bilić war bereits einmal in den Play-offs für ein großes internationales Turnier involviert. In den Entscheidungsspielen für die FIFA-Weltmeisterschaft 1998 musste Kroatien gegen die Ukraine ran, und Bilić erinnert sich mit Sicherheit noch gerne an diesen Moment zurück. Beim 3:0-Sieg im Hinspiel war er neben Goran Vlaović gleich doppelt erfolgreich.
Beim Rückspiel in Kiew waren die Gäste nach dem Treffer von Andriy Shevchenko nach nur vier Minuten zunächst geschockt, doch Alen Boksić konnte die Nerven mit seinem Ausgleichstreffer schnell wieder beruhigen. Somit stand einer Teilnahme an der Endrunde in Frankreich nichts mehr im Wege - und das sollte erst der Anfang sein. Das Team von Miroslav Blažević schaffte es bis ins Halbfinale, wo sie gegen den Gastgeber und späteren Weltmeister nach zwei Toren von Lilian Thuram trotz Führung noch verloren. Am Ende sprang aber immerhin noch der dritte Platz heraus.
Sechs Jahre später trafen die Kroaten auf dem Weg zur UEFA EURO 2004 auf ihren Nachbarn Slowenien. Trotz Dado Pršos frühem Tor reichte es in Zagreb nur zu einem 1:1, doch der Stürmer traf im Rückspiel in Ljubljana erneut und schoss Kroatien damit zur Endrunde nach Portugal, wo jedoch schon nach der Vorrunde Endstation war.
Estland - Republik Irland
Estland
Estland hat noch nie an einer Play-off-Runde teilgenommen. Für das Team von Tarmo Rüütli ist dies nach der 0:2-Niederlage gegen die Färöer Inseln vor vier Monaten und einem Endspurt von drei Siegen in Folge ein großer Erfolg.
Republik Irland
Die gute Nachricht ist, dass Irland bereits fünfmal an den Play-offs teilgenommen hat. Die schlechte Nachricht ist, dass sie sich dabei erst einmal durchsetzen konnten. Das erste Spiel war im Dezember 1995, wo sie an der Anfield Road in einem Einzelspiel nach zwei Toren von Patrick Kluivert mit 0:2 gegen die Niederlande verloren. Zwei Jahre später erging es Irland im mittlerweile eingeführten Modus mit Hin- und Rückspiel gegen Belgien nicht besser. Nach dem 1:1 im Hinspiel in Dublin machte es Ray Houghton mit dem Ausgleichtreffer im Rückspiel nochmals spannend, doch am Ende setzten sich die Roten Teufel dank des Siegtreffers von Luc Nilis durch.
Im dritten Anlauf gegen die Türkei sollte es wieder nicht klappen, und die Iren waren bei der UEFA EURO 2000 nur zum Zuschauen verdammt. Dank eines nach 83 Minuten verwandelten Elfmeters von Tayfur Havutçu setzte sich die Türkei in Dublin aufgrund der Auswärtstorregel durch.
Bei den Play-offs zur WM 2002 war es dann aber endlich soweit. In den Entscheidungsspielen zwischen UEFA und AFC setzte sich das Team von Mick McCarthy mit insgesamt 2:1 gegen den Iran durch. Nachdem Irland das Hinspiel nach Toren von Ian Harte und Keane mit 2:0 gewinnen konnte, reichte der Treffer von Yahya Golmohammadi im Rückspiel für den Iran nicht aus. In Südkorea und Japan schied man dann im Achtelfinale im Elfmeterschießen gegen Spanien aus.
Leider ließ sich dieser Erfolg bei der fünften Teilnahme nicht wiederholen, und das Team von Giovanni Trapattoni musste sich den Franzosen in den Play-offs für die WM 2010 knapp geschlagen geben. Nach der Hinspielniederlage in Dublin, als Nicolas Anelka mit einem abgefälschten Schuss erfolgreich war, standen die Iren gewaltig unter Druck, doch Keane ließ das Team nach seinem Treffer im Rückspiel wieder hoffen, ehe William Gallas diese Hoffnung mit seinem Treffer in der Nachspielzeit zerstörte.
Tschechische Republik - Montenegro
Tschechische Republik
Für die Tschechische Republik ist es die mittlerweile dritte Teilnahme an einer Play-off-Runde. Nachdem es im November 2001 nach zwei 0:1-Niederlagen gegen Belgien nicht für die Endrunde bei der WM 2002 reichte, macht es das Team von Karel Brückner vier Jahre später besser. Nach Toren von Vladimír Šmicer in Oslo und Tomáš Rosický in Prag setzte sich die Tschechische Republik mit insgesamt 2:0 gegen Norwegen durch und durfte die Reise zur Endrunde in Deutschland antreten. Trotz des frühen Ausscheidens nach der Vorrunde war das für die Fans im Vergleich zu 2001 eine Genugtuung.
Montenegro
Montenegro hat noch nie an einer Play-off-Runde teilgenommen. Die Mannschaft zeigte nach der Niederlage gegen Wales eine tolle Reaktion und sicherte sich gegen das von Fabio Capello trainierte England trotz eines 0:2-Rückstands noch ein Unentschieden, was gleichzeitig den zweiten Platz bedeutete.
Bosnien und Herzegowina - Portugal
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina nahm bereits an den Play-offs zur WM 2010 teil, musste sich Portugal aber mit zwei 0:1-Niederlagen geschlagen geben.
Portugal
Portugal hofft, dass ihnen die jüngsten Erfahrungen zugute kommen, wenn sie sich auf die zweite Teilnahme an den Play-offs in Folge vorbereiten. Bereits vor zwei Jahren setzten sie sich in den Entscheidungsspielen gegen Bosnien und Herzegowina durch und sicherten sich somit die Teilnahme an der FIFA-Weltmeisterschaft 2010. Auch wenn beide Spiele sehr knapp waren, Portugal setzte sich am Ende jeweils mit 1:0 durch. Beim Hinspiel in Lissabon brachte Bruno Alves die Gastgeber bereits in der ersten Halbzeit in Führung, während Raul Mereiles den Siegtreffer in Zenica in der zweiten Hälfte besorgte. Im Achtelfinale gegen Spanien war dann aber Schluss.