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Hiddink sucht eine neue Mannschaft

Als die Türkei sich im letzten Oktober mit einer Niederlage in Aserbaidschan blamierte, kündigte Trainer Guus Hiddink radikale Schritte an. Dieser Prozess geht auch am Mittwoch im Testländerspiel gegen Südkorea weiter.

Guus Hiddink ist ein aufmerksamer Beobachter der Bundesliga
Guus Hiddink ist ein aufmerksamer Beobachter der Bundesliga ©Getty Images

Als die Türkei sich im letzten Oktober mit einer 0:1-Niederlage in Aserbaidschan gnadenlos blamierte, kündigte Trainer Guus Hiddink radikale Schritte an. Dieser Prozess geht auch am Mittwoch im Testländerspiel gegen sein Ex-Team Südkorea in Trabzon weiter.

Bevor er sein Amt im letzten August angetreten hatte, hatte Hiddink seine künftige Mannschaft bei einer US-Tour begutachtet und sich daraufhin entschlossen, vor dem Qualifikationsauftakt zur UEFA EURO 2012 auf größere Umbauarbeiten zu verzichten. Der Start in die Gruppe A fiel durchaus positiv aus, im September wurden Kasachstan und Belgien besiegt, es folgte aber eine deutliche Pleite gegen Deutschland sowie die erwähnte Niederlage in Aserbaidschan. Anschließend machte Hiddink ernst und setzte die Pläne um, die seit letztem Sommer in seinem Kopf Gestalt angenommen hatten.

"Gegen Deutschland darf man verlieren, aber wir haben uns völlig wehrlos in unser Schicksal ergeben", zürnte Hiddink. "Das hat mich traurig gemacht. Unsere Niederlage gegen Aserbaidschan war dagegen ein totales Desaster." Für die 0:1-Niederlage gegen die Niederlande in einem Testspiel im November berief er gleich neun Debütanten in seinen Kader, diese Woche könnten Mittelfeldspieler Mehmet Ekici vom 1. FC Nürnberg und Hamburger SV-Stürmer Tunay Torun gegen die Südkoreaner ihr Länderspieldebüt feiern.

Hiddink ist unterdessen unermüdlich auf der Suche nach weiteren Talenten mit türkischen Wurzeln, dazu begutachtete er zahlreiche Spiele in ganz Europa, auch U15-Partien. Zudem unterhielt er sich mit einigen potenziellen Kandidaten persönlich. Altstars wie Nihat Kahveci und Mehmet Aurelio stehen im Herbst ihrer internationalen Karriere, andere große Namen wie Tuncay Şanlı und Semih Şentürk saßen in ihren Klubs zuletzt meist nur auf der Bank.

Statt solcher Stars setzt Hiddink künftig eher auf Spieler, die im Ausland - zumeist in der Bundesliga - groß wurden, wie FC Bayern Münchens Hamit Altıntop, Borussia Dortmunds Nuri Şahin oder die schon erwähnten Mehmet Ekici und Tunay. In der Innenverteidigung soll der in Deutschland geborene Serdar Kesimal von Kayserispor künftig neben Servet Çetin für Ordnung sorgen. Die beiden Trabzonspor AŞ-Stürmer Umut Bulut und Burak Yılmaz sollen ebenfalls für frischen Wind im Kader sorgen und Gewehr bei Fuß stehen, sollte Spielmacher Arda Turan nicht zur Verfügung stehen.

Das vielleicht schon entscheidende Spiel für die türkischen EURO-Hoffnungen steht am 29. März auf dem Programm, wenn Österreich in der Türkei gastiert, das Team, das einen Punkt vor den Türken liegt. Im Juni geht es dann nach Belgien. "Ich glaube nicht, dass [Spitzenreiter] Deutschland viele Punkte in den verbleibenden Spielen abgeben wird", hofft Hiddink. "Unsere direkten Konkurrenten sind Österreich und Belgien. Von jetzt an kämpfen wir um den zweiten Platz."

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