Verhaltener Jubel im DFB-Lager
Freitag, 3. Juni 2011
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Nach dem knappen 2:1-Sieg gegen Österreich fanden Joachim Löw und seine Spieler selbstkritische Worte. Die Österreicher haderten mit der Chancenverwertung.
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Nach dem knappen 2:1-Sieg gegen Österreich fanden Joachim Löw und seine Spieler selbstkritische Worte. Die Österreicher haderten mit der Chancenverwertung.
Am Ende zeigte sich auf den Mienen der deutschen Nationalspieler nur verhaltene Freude. Zwar wurde das Prestigeduell gegen Österreich mit 2:1 gewonnen, richtig überzeugend war die Leistung jedoch nicht. "Wir haben dieses Spiel glücklich gewonnen, weil wir über viele Phasen nicht in der Lage waren, unsere spielerische Klasse auszuspielen", meinte Bundestrainer Joachim Löw, um jedoch auf das Wesentliche hinzuweisen: "Es zählt einfach irgendwann nur das Ergebnis in so einem Spiel wie heute."
In der Tat liegt Deutschland nach sechs Siegen in sechs Spielen mit dem Maximum von 18 Zählern an der Spitze von Gruppe A der Qualifikationsrunde zur UEFA EURO 2012. Eine Punkteausbeute, von der Österreich nur träumen kann. Die Alpenkicker kamen zu zwei Siegen bei einem Remis und drei Niederlagen und haben keine realistische Chance auf die Endrundenteilnahme. Zudem schmerzt die Niederlage gegen Deutschland in Anbetracht der guten Leistung doppelt. "Die Chance war sehr groß heute. Mit etwas Glück hätten wir 2:1 gewinnen können", gab ein geknickter David Alaba zu Protokoll. "Man muss bis zum Schlusspfiff konzentriert sein. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll."
In ähnlicher Tonart analysierte Martin Harnik, Österreichs bester Mann auf dem Feld, die knappe Niederlage. "Das Resultat ist eine Katastrophe. Die schwache Chancenauswertung müssen wir uns vorwerfen, wir sind mit den Konterchancen fahrlässig umgegangen. Der Zeitpunkt der Gegentore war natürlich sehr bitter", so der Offensivspieler in Diensten des VfB Stuttgart. Philipp Lahm ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht: "Wir haben uns heute sehr schwergetan, wir hatten keine richtige Ordnung, wir sind schlecht in die Zweikämpfe gegangen. Natürlich wollten wir heute viel, viel besser auftreten. Wir haben einfach nicht gut gespielt, das muss man klar sagen." Aber, so Lahm: "Wenn mit drei Punkten rausgeht, dann kann man am Ende zufrieden sein. Es ist wichtig, dass wir drei Punkte eingefahren haben."
Österreichs Nationaltrainer Dietmar Constantini fand bei allem Frust lobende Worte für seine Elf. "Mit zwei Standardsituationen haben wir die Niederlage bekommen. Es war phasenweise sicher der Fall, dass wir auf Augenhöhe waren, zu guter Letzt haben wir 1:2 verloren, das ist sehr bitter. Die deutsche Mannschaft hat ihre Klasse, sie haben phasenweise sehr gut gespielt und wir waren um nichts schlechter", so der Tiroler. Im letzten Qualifikationsspiel vor der Sommerpause trifft Deutschland am 7. Juni auswärts auf Aserbaidschan, bevor es am 2. September in Deutschland zum zweiten Aufeinandertreffen mit Österreich kommt.