Queiroz will weitere Steigerung sehen

Im Rahmen der Vorbereitung auf die FIFA-Weltmeisterschaft in Südafrika misst sich Portugal am Mittwoch in Coimbra mit China. Trainer Carlos Queiroz erwartet dabei von seiner Mannschaft eine weitere Steigerung im Vergleich zu der holprigen Qualifikation.

Die Portugiesen haben sich China gezielt als Gegner herausgesucht, erinnert deren Spielstil doch an den von Nordkorea, auf das Portugal in der Gruppenphase der WM treffen wird, genauso wie auf Brasilien und die Elfenbeinküste. Nach den ersten fünf Spielen in der Qualifikation hatte Portugal nur sechs Punkte geholt, was der Grund dafür war, dass man in die Play-off-Runde zur WM musste. Dank zweier 1:0-Siege über Bosnien-Herzegowina löste man dann doch noch das Ticket nach Südafrika, Raum zur Verbesserung ist dennoch vorhanden.

Mit den beiden Erfolgen in den Play-offs haben die Portugiesen die letzten fünf Pflichtspiele allesamt gewonnen, was Queiroz auf den nach den Rückschlägen verbesserten Teamgeist zurückführt: "Wenn man leidet und sich so zurückkämpft wie wir es mit Hilfe von Spielern, Betreuern und den Verantwortlichen, die uns unterstützt hatten, getan haben, dann kann man nur als gestärkte Truppe daraus hervorgehen", so der Nationaltrainer zu UEFA.com. "Die Einheit in der Mannschaft ist viel stärker. Wir haben mehr Vertrauen zueinander. Wir waren in der Qualifikation auf Ausrutscher anderer Teams angewiesen, doch jetzt wissen wir besser, wie wir uns während der WM zu verhalten haben."

Der ehemalige Trainer von Real Madrid CF, der gestern seinen 57. Geburtstag feierte, hat auch bei den Negativerlebnissen die Qualität und Einheit seiner Mannen erkennen können. "Zu Beginn [der Qualifikation] hat die Mannschaft nicht die Ergebnisse geholt, die sie an der Leistung gemessen verdient gehabt hätte", so Queiroz. "Die Wahrheit ist die, dass die Leute bei Erfolgen immer denken, dass alles in Ordnung ist, auch wenn das gar nicht stimmt. Niederlagen sind oft auch nur ein Rückschritt, um beim nächsten Mal sich zu steigern."

Der Nationaltrainer hofft jetzt, dass seine Spieler die Saison in guter Form zu Ende bringen. "Wir brauchen frische Spieler, physisch und psychisch, denn es ist eine lange Saison", so Queiroz. "Wir haben Spieler bei Real Madrid, Manchester United, Internazionale, Benfica, Chelsea etc. – allesamt großartige Vereine, die in vielen Wettbewerben vertreten sind."

Simão von Club Atlético de Madrid zeigt sich ebenso optimistisch wie sein Trainer, was die Zeit in Südafrika angeht. "Wir hatten in der Qualifikation zur WM große Probleme, doch über zwei Jahre hinweg hat sich die Mannschaft verbessert, ist zusammengewachsen und hat ihr Ziel erreicht", so der Flügelflitzer. "Ich habe keine Zweifel, dass wir reifer und stärker für die Weltmeisterschaft sind."

Auf Portugals schwachen Start angesprochen, fügte Simão hinzu: "[Queiroz] kam mitten in einem Generationswechsel zu uns. [Luís] Figo hatte seine Karriere beendet, auch andere großartige Spieler waren nicht mehr dabei. Er versuchte, junge Spieler zu finden, die einen guten Fußball spielen. Jetzt, nach zwei Jahren, haben wir einen Kader von 25 oder 26 Spielern, auf die er voll zählen kann."