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Langweilig und ohne Selbstbewusstsein

Spieler und Trainer der deutschen Nationalmannschaft vermieden es, nach dem 0:1 gegen Argentinien in München das Spiel  schönzureden.

Bundestrainer Joachim Löw fand kritische Worte nach dem Auftritt seiner Mannschaft
Bundestrainer Joachim Löw fand kritische Worte nach dem Auftritt seiner Mannschaft ©Getty Images

Nach dem 0:1 der deutschen Nationalmannschaft in München gegen Argentinien fiel es sogar den Hauptdarstellern schwer, der Partie etwas Positives abzugewinnen. Bundestrainer Joachim Löw beklagte mangelndes Selbstbewusstsein, Kapitän Michael Ballack fand die Partie phasenweise langweilig.

Fast ausverkauftes Haus, dazu ein überaus attraktiver Gegner mit Messi & Co., alles war angerichtet für ein großes Fußballfest. Dass nichts daraus wurde, lag weniger am Ergebnis als an der Spielweise der deutschen Elf. "In der ersten Halbzeit hätte uns etwas mehr Mut gut getan, das Selbstbewusstsein haben wir heute nicht gezeigt", sagte Löw. „Auf diesem Niveau werden Fehler sofort bestraft. In der Offensive hätte ich mir mehr Druck gewünscht, unabhängig vom System."

So kam es, dass sich Deutschland "nicht eine brauchbare Torchance" herausspielte, wie Franz Beckenbauer kritisierte. Aber vielleicht war eben dieses System mit daran schuld daran, dass sich bei frostigen Temperaturen kein tolles Spiel entwickeln konnte. Zumindest ist dies den Worten von Chelsea-FC-Star Ballack zu entnehmen: "Wir wollten kompakt stehen und nicht ins offene Messer laufen. Das hat uns gehemmt. Deshalb war es phasenweise ein langweiliges Spiel für die Zuschauer. Wir haben nicht viel zugelassen, aber auch zu wenig nach vorn riskiert."

Zuviel riskiert indes hatte René Adler, der auch bei der FIFA-WM in Südafrika das Tor hüten soll. Nach einem langen Ball aus der argentinischen Hälfte stürmte in der 45. Minute der Keeper Stürmer Gonzalo Higuaín entgegen, wobei er eine schlechte Figur machte, denn der Argentinier gewann das Duell und schob die Kugel aus fast 30 Metern ins leere Tor. Adler wusste natürlich, dass er schuld war an diesem Treffer. "Ich bin zu spät gekommen", gab er zu, "ich war davon überzeugt, dass ich den Ball bekomme. Aber dann war ich eine Zehntelsekunde zu langsam, das wird auf diesen Niveau sofort bestraft. Ich bin den berühmten Schritt zu spät gekommen."

Noch aber ist es nicht zu spät, die Mannschaft auf die WM im Sommer einzustellen. Den nächsten Test bestreitet die DFB-Truppe am 13. Mai in Aachen gegen Malta. Da allerdings ist die WM-Nominierung schon abgeschlossen, sodass die Spieler weitgehend nur noch in der Bundesliga Gelegenheit haben, ihr Können zu zeigen. Etwas, was ihnen gegen Argentinien nicht gelang.

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