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1964: Spanien nutzt Heimvorteil

Mit dem Heimvorteil im Rücken und einem starken Teamwork holte sich Spanien durch einen Finalsieg gegen die UdSSR den Titel.

Beim Europäischen Nationenpokal 1964 schlug Spaniens große Stunde. Mit dem Heimvorteil im Rücken und einem funktionierenden Teamwork holte sich das Team die erste große Trophäe bei dem stetig größer werdenden Turnier.

Das Turnierformat blieb dasselbe, mit einer Qualifikation, der eine Endrunde mit vier Teams folgte. Das Interesse wuchs dank der erfolgreichen Erstausgabe vier Jahre zuvor, diesmal meldeten 29 statt 17 Teams ihre Teilnahme an, darunter auch Italien und England.

England musste sich bei Trainer Alf Ramseys erstem Einsatz in einem Pflichtspiel gegen Frankreich mit einem Gesamtergebnis von 3:6 geschlagen geben. Wegen politischer Differenzen weigerte sich Griechenland, gegen Albanien zu spielen, da man sich mit dem Land offiziell im Krieg befand. Albanien kam somit kampflos weiter.

Doch die Albaner konnten die Gelegenheit nicht nutzen und mussten sich Dänemark im Achtelfinale mit einem Gesamtergebnis von 1:4 geschlagen geben. Die Dänen erreichten das Halbfinale durch einen Sieg im Play-off gegen den Überraschungs-Viertelfinalisten Luxemburg (nach Verlängerung), das seinerseits die Niederlande in Rotterdam mit 2:1 besiegt hatte. Dies sollte übrigens bis 1995 Luxemburgs letzter Auswärtssieg bei einer europäischen Nationalmannschaft sein.

Auch Ungarn stieß ins Halbfinale vor, wo sich Spanien und Titelverteidiger UdSSR hinzugesellten. Spanien beeindruckte zuvor durch zwei Siege (5:1 und 2:0) gegen die Republik Irland. Spanien akzeptierte die Teilnahme der Sowjetunion nur unter der Bedingung, dass die Endrunde auf eigenem Boden ausgetragen wurde.

Vier Jahre zuvor war Spanien noch disqualifiziert worden, da General Franco den Sowjets die Einreise verweigert hatte. Doch diesmal siegte der Fußball über politische Unstimmigkeiten.

Die Sowjetunion war hungrig, den Titel zu verteidigen und besiegte Dänemark in Barcelona mit 3:0. Die beiden Veteranen von 1960, Valentin Ivanov und Victor Ponedelnik, erzielten dabei jeweils ein Tor.

Im anderen Halbfinale benötigte Spanien die Verlängerung, um Ungarn dank eines Treffers von Stürmer Amancio von Real Madrid CF mit 2:1 niederzuringen. Mittelfeldspieler Luis Suárez zog perfekt die Fäden, dementsprechend selbstbewusst ging das Team in das Endspiel. Suárez, der mit dem FC Internazionale Milano den Europapokal gewonnen hatte, verlieh der jungen spanischen Mannschaft dort die nötige Erfahrung.

Bereits nach sechs Minuten ging man im Stadion Santiago Bernabéu durch Jesús Pereda in Führung, nach Flanke von Suárez. Galimzian Khusainov gelang für die Sowjets zwar der zwischenzeitliche Ausgleich, aber sechs Minuten vor Schluss markierte Marcelino mit einem Kopfball den denkwürdigen Siegtreffer für Spanien.

"Andere spanische Nationalmannschaften, für die ich gespielt habe, waren besser als die von 1964, aber wir haben nie etwas erreicht", sagte Suárez. "Diese Elf war mehr ein Team als eine Auswahl von Topspielern."