Michel Platini betont Rolle der Nationalteams
Dienstag, 21. September 2010
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Die neunte Auflage der UEFA-Konferenz für europäische Nationaltrainerwurde am Montag in Madrid eröffnet. UEFA-Präsident Michel Platini betonte dabei dieWichtigkeit der Nationalmannschaften für den europäischen Fußball.
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Die neunte Auflage der UEFA-Konferenz für europäische Nationaltrainer wurde am Montag in Madrid eröffnet. UEFA-Präsident Michel Platini betonte dabei die Wichtigkeit der Nationalmannschaften für den europäischen Fußball.
Das dreitägige Event wird vom Spanischen Fußballverband (RFEF) veranstaltet. Die Nationaltrainer und Technischen Direktoren der 53 Mitgliedsverbände diskutieren dabei taktische Trends sowie die neuesten Entwicklungen rund um den europäischen Nationalteam-Fußball. In seiner Eröffnungsrede gratulierte Michel Platini Spanien und Trainer Vicente Del Bosque zum Gewinn der FIFA-Weltmeisterschaft 2010. Darüber hinaus betonte er, welch hohe Priorität Länderspiele bei der UEFA genießen.
"Seit England vor 150 Jahren gegen Schottland gespielt hat, waren die Nationalmannschaften immer ein Sinnbild höchster Fußballkunst der nationalen Verbände", sagte der UEFA-Präsident. "Heutzutage wird der Terminkalender immer dichter und dafür wurde noch nicht die Ideallösung gefunden. Ich möchte hier in Madrid eines klarstellen - die Bedürfnisse der Nationalteams zu verteidigen, ist der UEFA ein großes Anliegen."
Der ehemalige französische Nationaltrainer meinte, dass er sich sehr gut in die Probleme seiner ehemaligen Amtskollegen hineinversetzen könne. Deren Arbeit sei "mit sehr viel Ehre und Stolz verbunden" und zähle "zu den besten Jobs auf der Welt." Danach fügte er hinzu: "Ich war früher selbst Nationalspieler und es gibt keine größere Auszeichnung, als das Trikot seiner Nationalmannschaft zu tragen."
Michel Platini überreichte dem spanischen Trainer Del Bosque für seine Erfolge in Südafrika eine Gedenktafel und sagte: "Er hat uns sehr stolz gemacht, weil zum ersten Mal ein europäisches Teams außerhalb des eigenen Kontinents eine Weltmeisterschaft gewinnen konnte." Auch Deutschland und Vizeweltmeister Niederlande bekamen lobende Worte. "Ihr habt euren UEFA-Präsident sehr glücklich gemacht, immerhin waren drei europäische Teams bei der Weltmeisterschaft am Schluss noch dabei", so Michel Platini.
RFEF-Präsident Ángel María Villar Llona unterstützte die Botschaft des UEFA-Präsidenten, die Interessen der Nationalteams zu schützen. Er fügte hinzu: "Es macht uns heute eine große Freude, Sie hier in der Heimat des spanischen Fußballs begrüßen zu dürfen. Wir tun dies mit Respekt, Zuneigung und Hingabe. Ich hoffe, dass diese Tage sehr produktiv und fruchtbar für den Fußball sein werden."
Der spanische Staatssekretär für Sport, Jaime Lissavetzky, sicherte die volle Unterstützung der Regierung zu. "Es ist eine große Freude und Ehre, Sie alle hier zu haben", so Lissavetzky. "Die Nationaltrainer bekleiden eine Schlüsselrolle. Sie sollen wissen, dass sie auf den Respekt und das Wohlwollen meines Landes zählen können. Wir müssen das Wohl der Nationalteams und deren Trainer schützen. Die spanische Regierung ist darum bemüht, die größtmögliche Unterstützung zu liefern, damit es der UEFA gelingt, alle Herausforderungen zu meistern. Wir wären sehr froh, bei dieser Aufgabe produktiv zusammenarbeiten zu können."
Danach wurde die Bühne Andy Roxburgh, dem Technischen Direktor der UEFA, überlassen, der die taktischen Trends, die sich seit der FIFA-Weltmeisterschaft und der UEFA Champions League 2009/10 entwickelt haben, präsentierte. Roxburgh strich dabei die steigende Dominanz des 4-2-3-1-Systems heraus sowie die Rolle der zentralen Mittelfeldspieler, die einerseits die Defensive absichern müssen und andererseits die Basis für schnelle Konterangriffe bilden. Oft werden Spiele durch schnelles Umschalten entschieden, denn "Mannschaften sind dann am gefährlichsten, wenn sie angegriffen werden."
Wie der FC Internazionale Milano letzte Saison in der UEFA Champions League unter Beweis stellte, sind zudem hohe Ballbesitzzeiten nicht unbedingt eine Voraussetzung, um erfolgreich zu sein. "Teams können dominiert werden und trotzdem gewinnen, besonders mit Hilfe von Konterangriffen", sagte Roxburgh. "Man muss die Trends nicht kopieren, aber man sollte sie kennen. Der wahre Trick ist, eigene Trends zu finden. Wir hoffen, dass sich der europäische Fußball auch weiterhin so prächtig entwickeln wird, wie es bereits bei den letzten beiden Weltmeisterschaften gelungen ist."
Zum Abschluss des Tages stand ein Interview mit Del Bosque auf dem Programm, der die Wichtigkeit des nationalen Fußballs herausstrich. "Die Weltmeisterschaft zu gewinnen, geht über die Grenzen des Sports hinaus. Es hat die Herzen der spanischen Bevölkerung berührt", gab der Erfolgstrainer zu Protokoll. Del Bosque, der gemeinsam mit Marcello Lippi der einzige Trainer ist, der sowohl die Weltmeisterschaft als auch die UEFA Champions League gewinnen konnte, erklärte zudem, wie er sich eine Führungspersönlichkeit vorstellt. "Kein Trainer gleicht dem anderen", so Del Bosque. "Meine Führungskraft basiert auf menschlichen Werten. Trainer müssen sich mit ihren Spielern austauschen. Ich würde meine Philosophie wie folgt beschreiben: Ein Gedankenaustausch mit den Spielern, um das Beste aus ihnen herauszuholen."