UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Die Hiddink-Ära ist zu Ende

Mit einem 1:1 in Ungarn endete am Mittwoch die vierjährige Amtszeit von Guus Hiddink als russischer Nationaltrainer. Es war eine Periode, die von vielen Höhen und Tiefen geprägt war.

Guus Hiddink nach seinem größten Triumph, dem Viertelfinalsieg bei der UEFA EURO 2008 gegen die Niederlande
Guus Hiddink nach seinem größten Triumph, dem Viertelfinalsieg bei der UEFA EURO 2008 gegen die Niederlande ©AFP

Als Guus Hiddink am 14. April 2006 zum russischen Nationaltrainer ernannt wurde, übernahm er eine Mannschaft, die gerade überraschend in der FIFA-WM-Qualifikation an der Slowakei gescheitert war.

Vier Jahre später beendete Hiddink seine Regentschaft in Russland mit einem 1:1 in einem Testländerspiel gegen Ungarn. Wenige Monate zuvor hatte er mit seinem Team überraschend die Qualifikation für die WM 2010 gegen Slowenien verpasst. Am 1. August wird der Niederländer seinen neuen Posten als türkischer Nationaltrainer antreten.

"Während meiner Zeit in Russland gab es Höhen und Tiefen", erinnert sich der 63-Jährige. "Die größte Enttäuschung war natürlich das Verpassen der WM. In Slowenien fehlte uns nur ein einziges Tor. Trotzdem möchte ich mich bei der Mannschaft, dem Trainerstab und allen, die mir geholfen haben, bedanken. Ich habe vor kurzem erfahren, dass 'Goodbye' auf Russisch so viel heißt, wie 'Wir sehen uns wieder'. Deshalb sage ich nicht Goodbye. Ich bin sicher, dass sich Russland für die EURO 2012 qualifizieren wird. Die Mannschaft hat ein großartiges Potenzial."

Russlands Kapitän Sergei Semak, der sich von Hiddink zu einem Comeback in der Nationalmannschaft überreden ließ, machte aus seiner Trauer über den Abschied des Niederländers keinen Hehl. "Ich möchte Guus für all das danken, was wir mit ihm erreicht haben, und das war eine ganze Menge", erklärte der Mittelfeldspieler des FC Rubin Kazan. "Die Hiddink-Ära ist vorbei, aber das Leben geht weiter. Ein neuer Trainer wird kommen und wir werden weitermachen. Unsere Mannschaft ist noch jung und die meisten Spieler werden weiter in der Nationalmannschaft spielen."

Hiddink Amtszeit in Russland:
14. April 2006: Vor über 200 Journalisten unterzeichnet Hiddink seinen Vertrag beim Russischen Fußballverband (RFS). Zwei Monate lang trainiert er noch den PSV Eindhoven und die Nationalmannschaft von Australien, die er bei der WM in Deutschland bis ins Achtelfinale führt.

17. Juli 2006: Hiddink tritt sein Amt an. Bei seinem Antrittsbesuch in der Zentrale des RFS trägt er eine rote Hose und keine Socken, was zu einer aufgeregten Debatte in den russischen Medien führt. Einige Kommentatoren loben den Freigeist des unabhängigen Niederländers.

16. August 2006: Erfolgreicher Auftakt für Hiddink. Im ersten Länderspiel, einer Testpartie gegen Lettland, schickt er kurz vor Schluss Pavel Pogrebnyak auf den Platz, der prompt in der Nachspielzeit das Siegtor für die Russen erzielt.

7. Februar 2007: Erste Niederlage für Hiddink, ausgerechnet gegen sein Heimatland Niederlande setzt es eine 1:4-Pleite.

21. November 2007: Ein unglaubliches Happyend in der Qualifikation zur UEFA EURO 2008. Nach einer unnötigen Niederlage im vorletzten Spiel in Israel ist die Qualifikation praktisch unmöglich geworden. Doch am letzten Spieltag siegen die Russen in Andorra und Konkurrent England, das nur einen Punkt benötigt hätte, verliert zu Hause mit 2:3 gegen Kroatien. "Unglaublich!", sagt Hiddink. "In den letzten beiden Spielen haben wir Russisch Roulette gespielt und überlebt."

24. März 2008: Der "Boss" verlängert seinen Vertrag bis Juni 2010.

18. Juni 2008: Zum Start der UEFA EURO 2008 gibt es eine 1:4-Niederlage gegen Spanien, gefolgt von einem 1:0-Erfolg gegen Griechenland und einem 2:0 gegen Schweden. Russland steht erstmals seit 20 Jahren wieder im Viertelfinale eines großen Turniers.

21. Juni 2008: Russland überrascht die bis dahin so stark auftrumpfenden Niederländer und zieht mit einem 3:1-Sieg ins Halbfinale gegen Spanien ein, das allerdings erneut verloren wird.

28. Juni 2008: Beim XXX. Internationalen Moskauer Filmfest wird Hiddink aufgrund seines Erfolges mit der Nationalmannschaft zum besten Regisseur gewählt.

2. Juli 2008: Hiddink und sein Team werden vom russischen Präsidenten Dmitri Medvedev empfangen, der sich für ihre Heldentaten bedankt und Hiddink scherzhaft (?) die russische Staatsbürgerschaft anträgt.

11. Oktober 2008: In der WM-Qualifikation unterliegt Russland in Dortmund trotz bester Chancen Deutschland mit 1:2.

11. Februar 2009: Hiddink trainiert für drei Monate Chelsea FC, um seinem Freund Roman Abramovich einen Gefallen zu erweisen. Er erreicht mit den Blues das Halbfinale der UEFA Champions League und holt den FA Cup.

18. November 2009: Russland scheitert als Gruppenzweiter hinter dem DFB-Team in den Play-offs an Slowenien. Auf dem Rückflug von Ljubljana nach Moskau bitten die Spieler Hiddink im Amt zu bleiben.

18. Februar 2010: Hiddink unterschreibt einen Zweijahresvertrag als türkischer Nationaltrainer, Amtsantritt ist am 1. August.

3. März 2010: Hiddinks Karriere als russischer Nationaltrainer endet mit einem 1:1 in Ungarn.

Für dich ausgewählt