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Carvalho - der bescheidene Kapitän

Ricardo Carvalho redet nicht allzu gerne von sich selbst, lieber lässt er die Leistung für sich sprechen - wie in der portugiesischen Nationalmannschaft.

Ricardo Carvalho, erfahrener Verteidiger in der Nationalmannschaft Portugals
Ricardo Carvalho, erfahrener Verteidiger in der Nationalmannschaft Portugals ©Getty Images

"Ich weiß nicht... Ich rede nicht wirklich gerne über mich selbst." Für einen Spieler, der auf dem Platz so viel Verantwortung übernimmt wie Ricardo Carvalho, sind das überraschend leise Töne.

Starverteidiger
Glücklicherweise hat er es gar nicht nötig, über sich selbst zu sprechen; nach seinen Leistungen für den
FC Porto, Chelsea FC und Portugal in den letzten Jahren ist er einer der bekanntesten Innenverteidiger der Welt. Seit der UEFA EURO 2004™, bei der er es ins UEFA-All-Star-Team geschafft hat, hat sich Carvalho zu einem absoluten Topstar entwickelt.

Wendepunkt
Das Turnier war damals so etwas wie der Wendepunkt in der Karriere von Carvalho. Beim Eröffnungsspiel gegen Griechenland saß er noch auf der Bank, aber im nächsten Spiel gegen Russland, das Portugal gewann, schaffte er den Sprung in die Startelf. "Das war wichtig, denn seit damals habe ich immer gespielt", sagte Carvalho, der großen Anteil am Finaleinzug Portugals beim Turnier im eigenen Land hatte. Zuvor hatte er im selben Jahr bereits mit dem FC Porto die UEFA Champions League gewonnen und nach der UEFA EURO 2004™ wechselte er zum FC Chelsea, es war für den Verteidiger also durchaus eine spannende Zeit. "Es war fantastisch", sagte er gegenüber euro2008.com. "Diese drei Monate waren einfach perfekt, denn die Champions League zu gewinnen, war ein Traum."

Kapitän
Carvalho ist der Meinung, dass der Erfolg von Porto die Euphorie ausgelöst hat, die Portugal dann durch das Turnier trug. "Ins Finale der EURO zu kommen, nachdem wir die Erwartungen durch den Triumph in der UEFA Champions League geweckt hatten, war toll", sagte er. "Im Finale zu verlieren ist natürlich bitter, man denkt, man hätte es besser machen müssen, aber bis zum Endspiel war es ein tolles Turnier. Mein Wechsel zu Chelsea war ebenfalls ein Ziel von mir." Der 30-Jährige gehört in der Elf von Luiz Felipe Scolari zu den erfahrenen Spielern und ist einer von fünf Kapitänen, die der Nationaltrainer für die EM ausgewählt hat. "Scolari hat mich zu einem der Kapitäne gemacht, weil er denkt, dass ich die Fähigkeit habe, eine Mannschaft zu führen und den jungen Spielern zu helfen", sagte Carvalho. "Das ehrt mich sehr und wenn ich von jüngeren Spielern als Vorbild angesehen werden würde, wäre das sehr schön für mich."

Tolle Arbeit
Der große Respekt voreinander beruht auf Gegenseitigkeit, so lobt Carvalho seinen Trainer in den höchsten Tönen. "Er hat die letzten fünf Jahre einen fantastischen Job gemacht", sagte er. "Wir waren sowohl bei der EURO als auch bei der Weltmeisterschaft bis zum Schluss dabei. Und ich glaube, er hat alle Portugiesen um unsere Mannschaft herum vereint." Trotz des beeindruckenden 2:0-Sieges zum Auftakt gegen die Türkei, will Carvalho seine Mannschaft noch nicht zu den Favoriten zählen, sondern sieht Spanien, Deutschland und Frankreich als die stärksten Gegner. Dennoch ist er zuversichtlich, was Portugal angeht. "Nach 2004 haben wir zwei Spieler verloren, Rui Costa und Fernando Couto, und dann noch Luís Figo, Pauleta und Costinha. Ich denke, dass wir nun wieder so viel individuelle Klasse im Mittelfeld haben, die ein Spiel entscheiden und den Unterschied machen kann." Falls Portugal am 29. Juni in Wien jubeln sollte, wird Carvalhos Erfahrung von vor vier Jahren mit Sicherheit ausschlaggebend gewesen sein.

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