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Härtetest für Kroatien gegen Türkei

Die Kroaten hatten es in ihrem ersten Spiel bei einer EM-Endrunde mit der Türkei zu tun, nun treffen die beiden Teams im zweiten Viertelfinale erneut aufeinander.

Im Ernst-Happel-Stadion in Wien findet das Viertelfinale zwischen der Türkei und Kroatien statt
Im Ernst-Happel-Stadion in Wien findet das Viertelfinale zwischen der Türkei und Kroatien statt ©Euro 2008 SA

Die Kroaten hatten es in ihrem ersten Spiel bei einer EM-Endrunde mit der Türkei zu tun, nun treffen die beiden Teams im zweiten Viertelfinale der UEFA EURO 2008™ im Wiener Ernst-Happel-Stadion erneut aufeinander.

• Die Türkei war der Gegner der Kroaten, als diese bei der EURO '96™ ihr Turnierdebüt gaben. Der heutige Nationaltrainer Slaven Bilić war damals als Verteidiger mit dabei. Er hätte nichts dagegen, wenn das Ergebnis diesmal genauso ausfallen würde, dann damals hatte Goran Vlaović in Nottingham nach 86 Minuten das einzige Tor der Partie erzielt.

• Kroatien machte damals also ein spätes Tor, doch beim Turnier in Österreich und der Schweiz sind die Türken die Spezialisten für Tore in letzter Sekunde. Nach der 0:2-Auftaktniederlage gegen Portugal kam die Mannschaft von Fatih Terim zurück und sicherte sich den zweiten Platz in der Gruppe A - für die Fans war es auf dem Weg dorthin ein Wechselbad der Gefühle. Gegen Co-Gastgeber Schweiz lag man zur Pause mit 0:1 zurück, doch Semih Şentürk und Arda Turan sorgten schließlich doch noch für einen 2:1-Erfolg der Türken. Der Siegtreffer fiel dabei erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit.

• Gegen die Tschechische Republik am vergangenen Sonntag konnten die Türken sogar einen 0:2-Rückstand noch drehen. Kapitän Nihat Kahveci war der große Held, er machte in den letzten vier Minuten zwei Tore. Die Tschechen gingen durch Jan Koller (34.) und Jaroslav Plašil (62.) in Führung, ehe Arda (75.) der Anschlusstreffer gelang. Nihat war schließlich in der 87. und 89. Minute zur Stelle.

• Der einzige negative Aspekt in dieser Partie war, dass Torhüter Volkan Demirel in der Nachspielzeit die Rote Karte sah. Damit wird er im Viertelfinale fehlen - und auch im Halbfinale, sollte die Türkei gegen Kroatien gewinnen.

• Kroatien hatte auf dem Weg ins Viertelfinale weitaus weniger Mühe, die Mannschaft von Bilić holte sich mit drei Siegen den ersten Platz in der Gruppe B. Luka Modrić sorgte mit seinem verwandelten Elfmeter in der vierten Minute für den knappen Sieg gegen Co-Gastgeber Österreich. Gegen Deutschland zeigten die Kroaten ihr Potenzial und gewannen mit 2:1, Darijo Srna (24.) und Ivica Olić (62.) waren die Torschützen. Die Deutschen kamen nur noch zum Anschlusstreffer durch Lukas Podolski (79.).

• Der Gruppensieg war den Kroaten damit nicht mehr zu nehmen. Am Montag wurde dann auch noch Polen mit 1:0 bezwungen, das einzige Tor der Partie erzielte Ivan Klasnić (53.).

• Beide Teams hatten zuvor erst einmal das Viertelfinale erreicht - Kroatien bei der EURO '96™ und die Türkei bei der UEFA EURO 2000™. Für beide war in dieser Runde Endstation, die Kroaten verloren mit 1:2 gegen Deutschland und die Türkei mit 0:2 gegen Portugal.

• Dies ist die vierte Begegnung dieser beiden Mannschaften, die sich das erste Mal bei der EURO '96™ gegenüber standen. Terim war auch damals türkischer Nationaltrainer, und seine Mannschaft war ebenfalls zum ersten Mal bei einer UEFA-Europameisterschaft vertreten. Bilić und seine Assistenten Aljoša Asanović und Robert Prosinečki standen damals alle auf dem Platz. Vlaović erzielte das Tor das Tages nach einem Zuspiel von Asanović.

• Die Aufstellungen am 11. Juni 1996 lauteten:
Türkei: Rüştü Reçber, Alpay Özalan, Vedat Inceefe, Tugay Kerimoğlu, Ogün Temizkanoglu, Hakan Şükür, Rahim Zafer, Sergen Yalçın, Abdullah Ercan, Arif Erdem (Hami Mandirali 82.), Hakki Tolunay Kafkas (Saffet Sancakli).
Kroatien: Dražen Ladić, Robert Jarni, Igor Štimac, Nikola Jerkan, Slaven Bilić, Aljoša Asanović, Robert Prosinečki, Davor Šuker (Dubravko Pavličić 90.), Zvonimir Boban (Zvonimir Soldo 57.), Alen Bokšic (Goran Vlaović 73.), Mario Stanić.

• Bei der letzten Begegnung, im März 2004 bei einem Freundschaftsspiel in Zagreb, lagen die Türken bereits mit 0:2 zurück. Tomo Šokota (2.) und Srna (72.) hatten den Gastgeber in Führung gebracht, doch nur sechs Minuten nach dem zweiten Treffer der Kroaten stand es bereits 2:2. Zafer Biryol (73.) und Çağdaş Atan (78.) hatten den Ausgleich besorgt.

• Die Aufstellungen damals lauteten:
Kroatien: Stipe Pletikosa, Mario Tokić, Josip Šimunić, Tomaš Stjepan, Igor Tudor, Boris Zivković, Ivica Mornar, Marko Babić, Dado Pršo, Milan Rapaic, Tomo Šokota.
Türkei: Rüştü Reçber, Fatıh Akyel, Ümit Özat, Deniz Bariş, Hakan Şükür, Tuncay Şanlı, Nihat Kahveci, Gökdeniz Karadeniz, Ibrahim Toramani, Tolga Seyhan, Serkan Balci.

• Der türkische Kapitän Emre Belözoglu spielte in der Saison 2001/02 zusammen mit dem kroatischen Verteidiger Šimić beim FC Internazionale Milano.

• Kroatiens Verteidiger Vedran Ćorluka wird sich nicht sehr gerne an seine letzte Begegnung mit dem türkischen Angreifer Tuncay Sanlı erinnern. Am 11. Mai, dem letzten Spieltag der Premier-League-Saison 2007/08, unterlag Ćorluka mit seinem Verein Manchester City FC gegen Tuncay und seinen Klub Middlesbrough FC mit 1:8.

• Trainer Terim hat die Türkei 1996 nicht nur zu ihrer ersten EM-Teilnahme geführt, sondern er sorgte auch für den ersten Sieg eines türkischen Teams in einem UEFA-Vereinswettbewerb. 2000 gewann er mit Galatasaray AS das UEFA-Pokal-Finale gegen Arsenal FC.

• Terims Galatasaray konnte sich damals im Elfmeterschießen durchsetzen. Bei einem großen Turnier haben bisher weder Kroatien noch die Türkei an einem Elfmeterschießen teilgenommen.

• Dies ist die 13. Ausgabe einer UEFA-Europameisterschaft und die vierte Endrunde mit einem Viertelfinale. 1980, 1984, 1988 und 1992 gab es kein Viertelfinale, damals ging es nach der Gruppenphase gleich mit dem Halbfinale weiter.

• Der Sieger dieser Begegnung trifft im ersten Halbfinale auf den Gewinner des Viertelfinals zwischen dem Sieger der Gruppe A, Portugal, und dem Zweiten der Gruppe B, Deutschland. Dieses Spiel findet am Mittwoch, den 25. Juni, im St. Jakob-Park in Basel statt.

• Der Sieger dieses Halbfinals gilt im Endspiel am 29. Juni im Wiener Ernst-Happel-Stadion als Heimteam.