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Kovač hofft auf grandioses Finale

Mit seinen 36 Jahren steht Kroatiens Kapitän Niko Kovač wohl vor dem Ende seiner Länderspielkarriere, doch gegen die Türkei soll jetzt ein Sieg her.

Niko Kovač (Kroatien) feiert den Sieg gegen Deutschland
Niko Kovač (Kroatien) feiert den Sieg gegen Deutschland ©Getty Images

Mit seinen 36 Jahren steht Kroatiens Kapitän Niko Kovač wohl unmittelbar vor dem Ende seiner Länderspielkarriere. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der routinierte Mittelfeldspieler nach der UEFA EURO 2008™ seine internationale Laufbahn beenden wird, doch gegen die Türken heute Abend soll das noch auf keinen Fall passieren.

"Letztes großes Turnier"
Beide Teams wissen vor dem Duell im Wiener Ernst-Happel-Stadion, dass sie nur noch drei Siege vom Titel trennen, für Kovač wäre dies natürlich der ideale Abschluss einer großartigen Laufbahn. "Es macht mir vor allem deshalb so unglaublichen Spaß, weil ich weiß, dass es mein letztes großes Turnier ist", erklärte er gegenüber euro2008.com. "Ich genieße jeden einzelnen Tag, nicht nur die Spiele. In der Nationalmannschaft herrscht eine ganz besondere Atmosphäre; wir sind wie Brüder und ich bin jetzt schon traurig, weil ich weiß, dass ich aufhören muss, aber so ist das Leben. Wir müssen auch unseren jungen Spielern eine Chance geben und ich bin sicher, dass sie in unsere Fußstapfen treten werden."

Favoritenrolle
Sein Debüt für Kroatien feierte der Oldie des FC Salzburg im Jahr 1996, jetzt, zwölf Jahre später, könnte er seinen ersten großen Titel holen. Nach drei Siegen in der Gruppe B geht die Mannschaft von Trainer Slaven Bilić als Favorit in das Duell mit den Türken, das sieht auch Kovač so. "Wir haben zweimal England geschlagen, dazu noch Deutschland, Italien und Argentinien [in den letzten zwei Jahren], und das bedeutet, dass wir eine richtig gute Truppe sind", fuhr er fort. Nicht ganz so souverän waren die bisherigen Auftritte der Türken, dennoch: "Gegen die Tschechen lagen sie schon 0:2 hinten und haben das Spiel dann noch irgendwie gedreht, sie können also jeden schlagen. Sie hatten viel Glück und hätte Petr Čech nicht so einen Fehler gemacht, wäre es ganz anders gelaufen. Ich bin mir sicher, dass so etwas nie wieder passieren wird. Wir wissen also, was jetzt auf uns wartet und wir sind, wie sie, sehr selbstbewusst."

Guter Zusammenhalt
Die Basis der jüngsten Erfolge ist sicher die dicke Freundschaft, die fast alle Spieler im Kader verbindet. Gut zu sehen war dies bei der Reaktion der Mannschaft auf den Siegtreffer von Ivan Klasnić gegen Polen, seinem ersten Tor seit seiner Nierentransplantation im letzten Jahr. "Wir sind eine Mannschaft, die wie eine Person atmet", sagte Kovač. "Es gibt fast keine Unterschiede zwischen Stamm- und Ersatzspielern - wir sind einfach eine Mannschaft. Man konnte dies sehen nach dem Tor von Klasnić. Wir alle sind von der Bank hochgesprungen und haben sein Tor gefeiert. Einige von uns haben nach diesem Tor sogar geweint. Wir sind als Team und als Land eine Einheit. Alle Kroaten stehen hinter uns und geben uns viel Kraft und Energie."

Brüderliche Liebe
Als Kapitän spielt Kovač eine wichtige Rolle, um die gute Stimmung beizubehalten. Seine Ausstrahlung ist für das Team fast wichtiger als seine sportliche Leistung. "Ich bin der Älteste im Team und ich bin auf und abseits des Rasens ihr Anführer", erklärte er. "Wir haben viele Spieler, denen es noch an internationaler Erfahrung fehlt. Manchmal muss ich sie aufputschen, manchmal beruhigen." Erleichtert wird dem in Deutschland geborenen Kovač seine Rolle durch die Anwesenheit seines Bruders Robert. "Es ist fantastisch, mit seinem Bruder zusammen spielen zu können", sagte er. "Wir haben auch schon im selben Verein gespielt und er bedeutet mir eine Menge. Wenn er hinter mir spielt, fühle ich mich sicherer; ich weiß, dass nichts passieren kann." Die beiden hoffen nun natürlich darauf, dass ihre Erfolgssträhne auch noch eine Woche weitergeht.