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Bilić warnt vor Moral der Türken

Kroatiens Nationaltrainer Slaven Bilić weiß, dass sein Team im Viertelfinale der UEFA EURO 2008™ gegen die Türkei bis zur letzten Sekunde aufpassen muss.

EURO 2008 highlights: Turkey oust Croatia on penalties

"Es gibt kein Aber", sagt Slaven Bilić, um die letzten Zweifler verstummen zu lassen, die glauben, die so starken Kroaten könnten heute im Viertelfinale der UEFA EURO 2008™ gegen die Türkei ausscheiden.

Positiver Druck
Drei aufeinander folgende Siege gegen Österreich, Deutschland und Polen machten zwar Kroatiens Gruppensieg perfekt, doch Bilić und sein Team laufen auch Gefahr, Opfer ihres eigenen Erfolgs zu werden. Obwohl sie traditionell immer als Außenseiter in die meisten Partien gingen, gelten die Kroaten diesmal als Favorit im Wiener Ernst-Happel-Stadion. "Wir sind nicht selbstgefällig geworden und wir werden nicht ausscheiden", sagte Bilić. "Wir haben vor, so weit wie möglich zu kommen. Natürlich stehen wir unter Druck und der Druck steigt weiter, aber das ist positiv für uns. Wir nehmen ihn gern auf uns. Es motiviert uns noch vielmehr und wir werden deshalb noch besser spielen."

Tolle Moral der Türken
Der 39-Jährige stand als Spieler bei der EURO '96™ im kroatischen Team, als das Land zum ersten Mal bei einer UEFA-Europameisterschaft dabei war und in der Vorrunde auf die Türkei traf. Kroatien gewann die Partie durch ein spätes Tor von Goran Vlaović mit 1:0. In diesem Turnier sind es dagegen die Türken, die in den Schlussminuten für Furore sorgen. Durch einzigartige Comebacks bei den Siegen über die Schweiz und die Tschechische Republik sicherten sie sich den Platz unter den besten Acht. Bilić macht deren große Moral schon Sorgen: "Das beweist, wie stark sie sind", sagte er. "Wir müssen bis zum Schlusspfiff hoch konzentriert sein. Sie haben eine gute Moral und sie geben nie auf. Es ist lobenswert, aber zeigt auch deren Schwachstelle. Sie hinken in Spielen oft hinterher."

Verletzungsprobleme
Die Kroaten wollen in die nächste Runde und vertrauen der Startelf, die gegen das deutsche Team mit 2:1 gewonnen hat, da Ivan Rakitić und Darijo Srna wieder am Mannschaftstraining teilnehmen konnten, nachdem beide leicht angeschlagen waren. Aber im Kader Kroatiens gibt es dennoch verletzte Spieler, wie Igor Budan und Dario Knežević, die wegen Knieproblemen für den Rest des Turniers ausfallen. Emre Güngör (Wade), Servet Çetin (Hüfte und Knie), Emre Belözoğlu und Tümer Metin (beide Leiste) fallen für Fatih Terims Türken verletzungsbedingt aus. Des Weiteren stehen Torhüter Volkan Demirel und Mittelfeldspieler Mehmet Aurélio wegen Spielsperren nicht zur Verfügung. Dagegen kehren Emre Aşık und Gökhan Zan nach überstandenen Verletzungen ins türkische Aufgebot zurück.

"Keine Ausreden"
"Wir haben keine Ausreden", sagte Terim, der schon 1996 die Türkei trainierte, als er auf Bilić und Co. traf. "Es ist egal, wer in der Abwehr, im Mittelfeld und Sturm spielt. Entscheidend ist, wie sie auftreten, nicht wer. All die verletzten Spieler sind sehr wichtig für uns, aber die Reservespieler werden sie gut ersetzen können." Der 54-Jährige vertraut auch seinem Ersatztorwart Reçber Rüştü: "Wir glauben an ihm. Er hat viel Erfahrung bei großen Turnieren." Es ist jedoch nicht überraschend, dass Terim diesmal lieber auf eine furiose Aufholjagd verzichten würde. "Das Wichtigste ist, dass wir gut ins Spiel finden, aber wir sind bereit für 90 Minuten, Verlängerung oder Elfmeterschießen und wir haben nichts von unserem Mut verloren."