Meira warnt vor deutschen Standards
Donnerstag, 19. Juni 2008
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Portugals Verteidiger Fernando Meira erwartet heute eine starke DFB-Elf, auch wenn der Europameister von 1996 offensichtlich noch nicht in Topform ist.
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Portugals Verteidiger Fernando Meira erwartet am Donnerstag eine starke deutsche Nationalmannschaft, auch wenn der Europameister von 1996 offensichtlich nicht in Topform ist.
Alles oder nichts
Während sich Deutschland durch die Gruppenphase gekämpft hat und das Weiterkommen erst mit einem 1:0 gegen Österreich klarmachen konnte, marschierte Portugal mit zwei Auftaktsiegen zügig ins Viertelfinale. Dennoch schätzt Meira die Chancen aufs Weiterkommen im Baseler St. Jakob-Park auf 50:50 ein. "Deutschland weiß genau wie wir, dass man sich keine Fehler erlauben darf", sagte er. "Sie werden weniger Fehler machen und ihre Motivation wird größer sein als zuvor, weil sie wissen, dass – wie [Luiz Felipe] Scolari gesagt hat – es in dem Spiel um alles geht."
Gefährliche Standards
Der Innenverteidiger des VfB Stuttgart spielt seit sechseinhalb Jahren in der Bundesliga und ist mit dem deutschen Spiel deshalb bestens vertraut. "Wir wissen, dass der deutsche Fußball sehr körperbetont und athletisch ist und sie versuchen werden, Standardsituationen zu provozieren, Freistöße und Ecken", sagte er. Meira ist aufgrund seiner Vielseitigkeit bisher in allen Spielen Portugals im defensiven Mittelfeld eingesetzt worden. "Der Trainer weiß, dass er mich auf beiden Positionen erfolgreich einsetzen kann, weil ich ein Mannschaftsspieler bin", sagte der 30-Jährige.
Wichtige Erfahrung
Meira erklärte auch, wieso er denkt, dass die Niederlage im letzten Spiel gegen die Schweiz – mit einer B-Elf - für Portugal kein Problem darstellt. "In der ersten Hälfte haben wir gut gespielt, aber in der zweiten, nachdem wir das erste Tor kassiert haben, gelang es uns nicht, darauf zu reagieren", gab er zu. "Aber ich denke das Wichtigste ist, dass alle Spieler wissen, was sie zu tun haben."
Neue Generation
Scolari hat gegen die Schweiz alle seine fünf Kapitäne geschont und Meira am Sonntag in Basel zu seinem Spielführer gemacht – eine Verantwortung, wie er findet. "Wir haben eine sehr junge Truppe, deshalb müssen die Älteren ihre Erfahrung auf die jüngeren Spieler übertragen, selbst wenn der Fußball sich in den letzten Jahren verändert hat", sagte Meira. Laut dem Stuttgarter ist die heutige Generation reifer. "Heute sieht man 18-Jährige mit mehr Erfahrung und Reife als die Spieler vor zehn Jahren in diesem Alter hatten."
Einheit
Portugal will Scolari zum Abschied den EM-Titel schenken und auch Meira schwärmt von seinem Trainer. "Der Mannschaftsgeist ist mir Sicherheit das Wichtigste in der Umkleidekabine. Jeder weiß, dass die Nationalmannschaft wie eine Familie ist und Scolari hat das noch verbessert", sagte er. "Er hat versucht, uns diesen Geist und diese Geschlossenheit zu vermitteln. Er hat es geschafft, die Truppe komplett zu einen."