Russland stürmt ins Viertelfinale der EURO 2008
Donnerstag, 19. Juni 2008
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Russland - Schweden 2:0
Durch Tore von Roman Pavlyuchenko und Andrei Arshavin steht die Hiddink-Elf im Viertelfinale.
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Das Risiko von Trainer Guus Hiddink, den für die ersten zwei Spiele gesperrten Andrei Arshavin mit zur UEFA EURO 2008 zu nehmen, hat sich ausgezahlt. Mit einer überragenden Vorstellung war der russische Stürmer Garant dafür, dass es nun am Samstag in Basel zum Duell mit den Niederländern kommt.
Der Torjäger des FC Zenit St. Petersburg war ein ständiger Unruheherd, erzielte das zweite Tor und traf zudem noch einmal den Pfosten des schwedischen Tores. Viel war vor dieser Partie über das Duell der beiden Stürmerstars Arshavin und Zlatan Ibrahimović gesprochen worden, deshalb kam es wenig überraschend, dass beide auch von Beginn an auf dem Platz standen.
Russlands Trainer Guus Hiddink hatte vor der Partie noch angedeutet, dass Arshavin nicht ganz fit sei, auch das Knie von Ibrahimović ließ Schlimmes befürchten, doch der Stürmer von Inter Mailand hielt 90 Minuten durch.
Russland unterstrich die Worte von Hiddink, wonach sein Team von der ersten Minute an Druck machen würde. In den ersten Minuten schickte Arshavin einen Pass in den schwedischen Strafraum, doch Igor Semshov und Diniyar Bilyaletdinov behinderten sich freistehend vor dem Tor gegenseitig. Auf der anderen Seite flankte Anders Svensson auf Ibrahimović, doch dessen Kopfball-Vorlage auf Henrik Larsson wurde von Russlands Torhüter Igor Akinfeev abgefangen.
Arshavin und Bilyaletdinov vergaben dann beide jeweils eine gute Möglichkeit, Schwedens Torwart Andreas Isaksson konnte sich in diesen ersten 15 Minuten gleich mehrfach auszeichnen. Nach einer Ecke von Konstantin Zyryanov zischte ein Gewaltschuss von Yuri Zhirkov nur um Zentimeter am Tor vorbei. In der 24. Minute fiel dann aber die hoch verdiente Führung der Russen.
Arshavin bediente auf dem rechten Flügel Zyryanov und der leitete weiter auf Aleksandr Anyukov. Die flache Hereingabe des Rechtsverteidigers wurde dann von Roman Pavlyuchenko direkt ins lange Eck befördert, für den hoch gewachsenen Stürmer war es der zweite Treffer bei diesem Turnier. Nur Sekunden später hatte dann auch Schweden eine gute Chance, aber ein Kopfball von Larsson nach Flanke von Mikael Nilsson klatschte nur auf das Lattenkreuz. Pavlyuchenko jagte dann noch einen Schuss an die Unterkante der Latte, nachdem zuvor Arshavin und Bilyaletdinov mit einem herrlichen Spielzug die Vorarbeit geleistet hatten.
Fünf Minuten nach der Pause war die Partie dann entschieden. Der überragende Linksverteidiger Yuri Zhirkov raste mal wieder an allen schwedischen Abwehrspielern vorbei und flankte auf Arshavin, der keine Probleme hatte, den Ball an Isaksson vorbei ins Netz zu befördern.
Die Schweden waren geschockt und brauchten lange, bis sie sich wieder eine Möglichkeit erarbeiten konnten, doch ein Kopfball von Olof Mellberg verfehlte das Tor von Akinfeev deutlich. Danach ging die Andrei-Arshavin-Show weiter, zunächst sah er für ein Foul am eingewechselten Kim Källström Gelb, dann wurde er auf seinem Weg zum zweiten Tor in letzter Sekunde von Fredrik Stoor abgedrängt.
In den letzten Minuten hatten die Russen dann bei zahlreichen Kontern exzellente Möglichkeiten für weitere Tore. Ein abgefälschter Schuss von Zyryanov klatschte gegen den Pfosten, dann ließ auch Pavlyuchenko noch zwei Chancen liegen. Zunächst köpfte er freistehend in die Arme von Isaksson, dann traf er alleine vor Schwedens Keeper den Ball nicht richtig. Doch das sollte sich am Ende als nicht entscheidend herausstellen, die Russen waren einfach eine Nummer zu groß für die Schweden.
Aufstellungen
Russland: Akinfeev; Zhirkov, Kolodin, Ignashevich, Anyukov; Bilyaletdinov (66. Saenko), Semak (K), Semshov, Zyryanov; Arshavin, Pavlyuchenko (90. Bystrov)
Bank: Gabulov, Malafeev, Vasili Berezutski, Yanbaev, Aleksei Berezutski, Adamov, Torbinski, Ivanov, Shirokov, Sychev
Trainer: Guus Hiddink
Schweden: Isaksson; Nilsson (79. Allbäck), Hansson, Mellberg, Stoor; Ljungberg (K), Svensson, Andersson (56. Källström), Elmander; Ibrahimović, Henrik Larsson
Bank: Shaaban, Wiland, Linderoth, Alexandersson, Majstorović, Granqvist, Sebastian Larsson, Wilhelmsson, Rosenberg, Dorsin
Trainer: Lars Lagerbäck
Schiedsrichter: Frank De Bleeckere (Belgien)
Spieler des Spiels: Andrei Arshavin (Russland)