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Akinfeev: "Wir wollen mehr"

Wenn es nach Russlands Torhüter Igor Akinfeev geht, dann wird sich seine Mannschaft bei der UEFA EURO 2008™ auch von Spanien nicht aufhalten lassen.

Igor Akinfeev feiert den überraschenden Erfolg gegen die Niederlande
Igor Akinfeev feiert den überraschenden Erfolg gegen die Niederlande ©Getty Images

Russland hat es fast bis auf den Gipfel geschafft, nun soll auch noch der letzte Schritt gemacht werden - so sieht es vor dem Halbfinale gegen Spanien zumindest Torhüter Igor Akinfeev. Diese Metapher passt nicht nur zur alpinen Umgebung, sondern auch zur Tatsache, dass sich die Russen seit dem ersten Duell mit der Truppe von Luis Aragonés gewaltig gesteigert haben.

"Wir wollen mehr"
Nach der 1:4-Auftaktniederlage in Innsbruck sah es schon danach aus, als sollte das Turnier für die Russen nicht sehr lange dauern. Nach Siegen gegen Griechenland, Schweden und die Niederlande kommt es nun zur zweiten Begegnung mit Spanien. Die Russen sind dabei fest vom Einzug ins Finale überzeugt. "Drei Gegentore [im ersten Spiel gegen Spanien] sind nach unseren Fehlern gefallen", sagte Akinfeev. "Wir haben den starken Stürmern Fernando Torres und David Villa einfach zu viel Platz gelassen. Es ist allgemein bekannt, dass sie dich überrennen, wenn man ihnen zu viel Platz lässt. Wir haben uns danach zusammengerissen und seitdem gut gespielt. Niemand will jetzt aufhören. Wir wollen mehr."

Psychologie
"Ich hätte nicht geglaubt, dass wir drei Spiele in Folge gewinnen würden, vor allem nicht nach dem bitteren Auftakt. Wir waren am Boden zerstört. Wir hatten das erste Spiel mit 1:4 verloren, was sollten wir machen? An so einem Punkt ist Psychologie ein entscheidender Faktor. Eine Mannschaft kann richtig auseinanderfallen, wie Griechenland nach der Niederlage im ersten Spiel. Ihnen ist bei diesem Turnier nichts gelungen, während wir uns zusammengerauft haben, wie eine Faust, und uns aus dem Tief herausgekämpft haben."

"Flüssiger Fußball"
Akinfeev ist froh darüber, dass Spanien im Viertelfinale gegen Italien gewinnen konnte und es so zu einer Neuauflage des Duells kommt. "Die Italiener haben mich weder mit ihren Ergebnissen noch mit ihren Leistungen beeindruckt. Sie stehen sehr tief und greifen nur selten an. Sie spielen nicht den flüssigen und schönen Fußball wie Spanien. Für mich ist es interessanter, gegen Spanien zu spielen. Sie haben auf jeder Position Topspieler. Man kann sie nur bewundern und von ihnen lernen, sie spielen wirklich sehr gut."

"Auf den Gipfel"
Russland ist durch einen Sieg nach Verlängerung gegen die Niederlande ins Halbfinale eingezogen, während sich die Spanier erst im Elfmeterschießen gegen die Azzurri durchsetzen konnten. Russland war bei einem großen Turnier noch nie an einem Elfmeterschießen beteiligt - wenn es nach Akinfeev geht, dann kann das ruhig so bleiben. "Wir haben vor gar nichts Angst", sagte er. "Wir haben es fast bis auf den Gipfel geschafft, jetzt wollen wir ihn auch erreichen. Weder die Spanier noch wir wollen ein Elfmeterschießen. Das ist nicht gut für die Nerven und lässt nur die grauen Haare wachsen."

"Verschiedene Torhüter"
Torhüter Iker Casillas war im Elfmeterschießen Spaniens Held. Viele sehen Parallelen zwischen dem Schlussmann von Real Madrid CF und seinem Pendant vom PFC CSKA Moskva, doch für Akinfeev gibt es nur wenige Gemeinsamkeiten. "Wir sind zwei verschiedene Torhüter", sagte er. "Unsere Karrieren sind in manchen Punkten vielleicht ähnlich verlaufen, zum Beispiel haben wir beide schon in jungen Jahren auf dem höchsten Niveau gespielt, aber er ist Spanier und ich bin Russe. Ich bin Akinfeev, er ist Casillas. Es gibt kein Duell. Wer weniger Gegentore kassiert, steht im Finale." Akinfeev hat das Endspiel am Sonntag schon in Sichtweite, aber noch denkt er nicht an den 29. Juni. "Ich versuche, mir nicht allzu viele Gedanken darüber zu machen. Natürlich will man immer mehr, aber das muss man auf dem Platz beweisen. Wenn wir gut spielen, warum sollten wir diese Chance nicht nutzen? Solche Gelegenheiten bekommt man vielleicht nur einmal im Leben."