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Deutschland zeigt bewährte Tugenden

Deutschland hat den vierten Gewinn einer Europameisterschaft nur knapp verpasst, dennoch darf man auf ein gelungenes EURO-Turnier zurückblicken.

Miroslav Klose und Deutschlands Trainer Joachim Löw nach der Finalniederlage
Miroslav Klose und Deutschlands Trainer Joachim Löw nach der Finalniederlage ©Getty Images

Deutschland hat den vierten Gewinn einer Europameisterschaft nur knapp verpasst, denn im Endspiel scheiterten sie an einer starken spanischen Mannschaft. Dennoch darf man auf ein gelungenes Turnier zurückblicken.

Turniermannschaft
Eine Fußballweisheit besagt, dass man Deutschland niemals abschreiben soll. Dies hat sich wieder einmal bestätigt, denn trotz der Niederlage im zweiten Gruppenspiel gegen Kroatien hat die Mannschaft erneut bewiesen, dass sie bei großen Turnieren in den wichtigen Momenten ihre Leistung abrufen kann. Die Niederlage in Klagenfurt war nicht allzu schlimm und der DFB-Elf war dies vollkommen bewusst. Es folgten drei Siege gegen Österreich, Portugal und die Türkei, bevor sie im Finale gegen Spanien unterlagen.

Eiskalte Vollstrecker
Der Castrol Leistungsindex belegt, dass Deutschland kein würdiger Sieger der UEFA EURO 2008™ gewesen wäre. Aber obwohl sie gegen Spanien kein Tor erzielten, war es vor allem ihre Fähigkeit, die wenigen Torchancen eiskalt auszunutzen, die sie so weit gebracht hat. In sechs Spielen schossen sie zwar nur 24 Mal auf das Tor, konnten aber dennoch zehn Treffer erzielen. Das ist eine außergewöhnliche Quote, an die keine der anderen 15 Mannschaften heran kommt. Ob diese Zahlen für eine besondere mentale Stärke und technische Fähigkeiten unter großem Druck sprechen, kann man aus so einer einfachen Statistik natürlich nicht ablesen, aber Deutschland wäre sicher froh, es bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika zu wiederholen.

Schritt nach vorn
Nachdem sie bei der letzten Weltmeisterschaft im eigenen Land Dritter waren, kann man sagen, dass sie mit dem zweiten Platz bei der UEFA EURO 2008™ unter Löw wieder einen Schritt nach vorne gemacht haben. Löw war vorher der Assistent von Jürgen Klinsmann. Nach dessen Abgang übernahm er die Rolle des Cheftrainers. Wenn man eine Sache in Löws Arbeit hervorheben kann, sind es die Standardsituationen der Deutschen, denn drei Tore resultierten aus Freistößen. Außerdem war besonders die linke Seite mit Außenverteidiger Philipp Lahm und dem dreifachen Torschützen Lukas Podolski sehr gefährlich.

Clever und pragmatisch
Deutschlands Schwächen in der Defensive wurden gegen Kroatien, Portugal und die Türkei aufgedeckt. Jede dieser drei Mannschaften konnte zwei Tore erzielen, gegen Spanien hat die Verteidigung um den Routinier Jens Lehmann und die Innenverteidiger Per Mertesacker und Christoph Metzelder jedoch ordentliche Arbeit geleistet. Sie mussten gegen einen überlegenen Finalgegner nur ein Gegentor hinnehmen. Mit jeweils zwei Toren können auch Miroslav Klose, Bastian Schweinsteiger und Michael Ballack eine positive Turnierbilanz ziehen. Vielleicht war es nicht die klassische deutsche Nationalmannschaft, die den Gegnern technisch und taktisch überlegen war. Aber es war mit Sicherheit eine clevere Mannschaft mit gutem Teamgeist. Sie hat sich auf ihre Stärken konzentriert und war sehr effizient im Abschluss. Löw und sein Team können aus diesen Männern eine schlagkräftige Truppe für die Zukunft formen.