Magnin übernimmt Verantwortung
Mittwoch, 11. Juni 2008
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Vom Spaßvogel zum Kapitän: Ludovic Magnin führt die Schweiz heute in einem richtungsweisenden Spiel im Baseler St. Jakobs-Park gegen die Türkei aufs Feld.
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"Das ist ein Spiel, das ich niemals vergessen werde", sagte Ludovic Magnin in Erinnerung an die unrühmliche Play-off-Partie der Schweizer im November 2005 gegen die Türken in Istanbul. Dieses Ausscheidungsspiel zur FIFA-Weltmeisterschaft 2006 steckt den Schweizer Fans immer noch in den Köpfen, und sollte sich die "Nati" am Mittwoch am zweiten Spieltag der Gruppe A in Basel erneut gegen die Türkei durchsetzen, wird man wohl ebenfalls noch lange darüber reden.
Kapitänsamt
Mit einem Sieg können die Gastgeber der UEFA EURO 2008™ wieder vom Einzug ins Viertelfinale träumen, und Magnin, der das Kapitänsamt vom verletzten Alexander Frei übernimmt, will seinen Teil dazu beitragen. Der 29-jährige Linksverteidiger spielt seine Rolle jedoch runter, da Frei ja weiterhin beim Team ist, wie Magnin Reportern mitteilte. Doch der für seine Späße bekannte Abwehrspieler legte sich im Vorfeld des Türkei-Spiels im Training ganz besonders ins Zeug, was man auch daran erkennen konnte, dass seine Teamkollegen immer ein offenes Ohr für seine Ratschläge hatten.
"Gleichwertige Mannschaftsführer"
"Natürlich trage ich jetzt die Kapitänsbinde auf dem Platz, aber Alex ist weiterhin bei uns, und wir sind gleichwertige Mannschaftsführer", sagte Magnin über seine Rolle. Frei antwortete: "Ludo ist alt genug. Er hat seinen Job als Vizekapitän außergewöhnlich gut erledigt. Ich werde jetzt halt von draußen Einfluss nehmen. Aber ich nehme meine Rolle nicht zu ernst. Es geht nicht um Alex Frei, es geht um die Mannschaft, und jetzt ist Ludo der Kapitän."
"Enger zusammen"
Magnin, bekannt für seine Sturmläufe auf der linken Seite, wird gelegentlich aufgrund seiner technischen Fähigkeiten infrage gestellt, doch niemals wegen seiner Leidenschaft, was man auch bei einem Pressetermin vor dem Türkei-Spiel erkennen konnte. Gegen Tschechien zuerst Frei verloren, und dann auch noch aufgrund der 0:1-Pleite die drei Punkte - da konnte sich Magnin nicht wirklich über sein 50. Länderspiel freuen. Jetzt jedoch hebt er die positiven Dinge hervor: "Wenn so etwas passiert, rückt das Team enger zusammen. Das Eröffnungsspiel hat gezeigt, dass wir in der Lage sind, auf höchstem Niveau zu agieren."
Sprachrohr
Der Verteidiger vom VfB Stuttgart wird dies seinen Mannschaftskollegen vor dem Spiel gegen die Türkei noch einmal eintrichtern. Schließlich ist er eine Art Sprachrohr im Schweizer Kader. "Mein Mund ist niemals geschlossen", scherzte er. "Das gebe ich vor der gesamten Schweiz zu. Das muss für meine Frau hart sein!"