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Schicksalsspiel in Wien

Im Ernst-Happel-Stadion kommt es für Österreich und Polen bei der UEFA EURO 2008™ zu einem wahren Endspiel, denn beiden Teams droht bereits das Aus.

Österreichs Nationaltrainer Josef Hickersberger
Österreichs Nationaltrainer Josef Hickersberger ©Getty Images

Im Ernst-Happel-Stadion kommt es für Österreich und Polen zu einem wahren Endspiel, denn ein Fehler könnte bereits das Aus bei der UEFA EURO 2008™ bedeuten.

"Von Natur aus optimistisch"
Für Österreich ist die Situation besonders prekär. Vor diesem Turnier hat nur Belgien im Jahr 2000 als einziger Gastgeber seit 1980 nicht mehr die Gruppenphase überstanden. Die Österreicher wollen alles dafür tun, um nicht das gleiche Schicksal wie die Schweiz zu erleiden. Trainer Josef Hickersberger sagte: "Dies wird ein entscheidendes Spiel für beide Mannschaften. Wir müssen beide gewinnen, um noch eine Chance auf das Erreichen des Viertelfinals zu haben. Natürlich wäre ein Ausscheiden eine große Enttäuschung für mich, die Mannschaft, jeden einzelnen Spieler und ganz Österreich. Aber ich werde nicht über Desaster spekulieren, weil ich von Natur aus optimistisch bin und glaube, dass wir nach dem Spiel gegen Polen weiter die Chance auf ein Weiterkommen haben."

Vom Sieg überzeugt
Beide Mannschaften treten zum ersten Mal bei einer UEFA-Europameisterschaft an und haben ihr Auftaktspiel verloren. Österreich kassierte gegen Kroatien bereits in der vierten Minute durch einen Elfmeter den entscheidenden Gegentreffer, doch in der zweiten Halbzeit zeigten sie eine gute Vorstellung und hoffen jetzt auf ein besseres Ergebnis. Der Trainer grübelt noch über mögliche Änderungen in der Startelf, da die eingewechselten Ivica Vastic und Ümit Korkmaz gegen Kroatien ein gutes Spiel zeigten und sich für weitere Aufgaben empfehlen konnten. Polen ist in einer ähnlichen Position und Hickersberger warnt die Fans davor, den Gegner zu unterschätzen: "Sie haben sich für die FIFA-Weltmeisterschaft 2006 und für diese Endrunde qualifiziert. Dabei haben sie sogar Portugal hinter sich gelassen, also sind sie sehr stark. Aber wir sind überzeugt, dass wir eine Mannschaft haben, die nicht nur gut spielen, sondern auch gewinnen wird."

"Höhere Erwartungen"
Nach Ansicht von Hickersberger stehen die Polen vor dem entscheidenden zweiten Gruppenspiel unter einem größeren Druck. Polen habe laut Hickersberger höhere Erwartungen. "Wir Österreicher sind realistisch", fügte er hinzu. "Wir sind uns bewusst, auf welcher Position wir uns im internationalen Vergleich befinden. Nichtsdestotrotz verfolgen wir ehrgeizige Ziele. Solange wir unsere Ziele erreichen können, glauben wir an unsere Chancen. Die Polen sind in einer anderen Ausgangssituation, da sie eine höhere Erwartungshaltung haben." Polen hat im Auftaktspiel eine 0:2-Niederlage gegen Deutschland kassiert und muss nun auf Kapitän Maciej Żurawski verzichten, der aufgrund einer Oberschenkelverletzung passen muss. Mariusz Lewandowski hat zudem mit Knöchelproblemen zu kämpfen. Roger Guerreiro und Marek Saganowski gelten als heißeste Anwärter für die freien Plätze in der Startelf.

Heimvorteil
Hickersbergers polnischer Trainerkollege Leo Beenhakker hat seine Spieler vor der beeindruckenden Kulisse in Wien gewarnt. Durch den Heimvorteil werden die Österreicher mit großem Selbstvertrauen auftreten. "Schon bei vielen Turnieren haben die Gastgeber mit den eigenen Fans im Rücken ein höheres Niveau erreicht. Die Atmosphäre in der Mannschaft hat sich durch die eigenen Fans deutlich verbessert", sagte er. "Wir haben dieses Phänomen auch schon in anderen Sportarten oder bei Olympischen Spielen miterlebt. Die gastgebende Nation hat schon oft die meisten Titel oder Medaillen geholt. In diesem Spiel wird sich entscheiden, welches Team weiter Chancen auf das Viertelfinale hat. Wir beiden Trainer befinden uns in fast der identischen Situation. Beide Teams zeichnen sich durch die mannschaftliche Geschlossenheit aus. Leider verfügen beide Länder nicht über Ausnahmespieler wie [Thierry] Henry oder [Ruud] van Nistelrooy. Diese Spieler haben die Qualität, in einem Spiel den Unterschied auszumachen. Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht über gute Spieler verfügen."