Oranje will Les Bleus entzaubern
Donnerstag, 12. Juni 2008
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Die Niederlande schweben nach dem Traumauftakt auf Wolke sieben, Frankreich muss sich im zweiten Spiel der UEFA EURO 2008™ aber deutlich steigern.
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Die Niederlande und Frankreich haben zwar erst ein Spiel bei der UEFA EURO 2008™ hinter sich, dennoch könnte die Stimmung in beiden Lagern vor dem Aufeinandertreffen der Teams in Bern kaum unterschiedlicher sein. Während Bondscoach Marco van Basten damit beschäftigt war, die Euphorie nach dem grandiosen 3:0-Erfolg über Italien im Zaum zu halten, muss sich sein Gegenüber Raymond Domenech nach dem enttäuschenden 0:0 gegen Rumänien vor den französischen Fans rechtfertigen.
Es geht bei Null los
Van Basten, UEFA-Europameister von 1988 als Spieler, will das Kunststück fertig bringen, auch als Trainer den Titel zu holen – was bisher noch niemandem gelungen ist. Der Auftakt in die EM verlief jedenfalls für ihn und seine Mannschaft perfekt. Mit einem weiteren Sieg steht Oranje im Viertelfinale, doch der ehemalige Torjäger des AFC Ajax und des AC Milan bleibt mit beiden Beinen auf dem Boden. "Wir haben gegen Italien gut gespielt, aber nach einem Spiel ist noch keiner Europameister geworden", sagte van Basten. "Anstatt jetzt schon ans Viertelfinale zu denken, müssen wir wieder auf den Boden kommen und gegen Frankreich, die eine starke und sehr erfahrene Mannschaft haben, bei Null anfangen."
Robben zurück
Die Niederlande könnten gegen den zweimaligen Europameister wieder mit der gleichen Aufstellung ins Spiel gehen, wie gegen Italien. Dann würden wieder Orlando Engelaar und Nigel de Jong den Defensivpart im Mittelfeld übernehmen und hinter der einzigen Spitze Ruud van Nistelrooy drei Offensivspieler eingesetzt werden. Am Montag überzeugten die Niederländer mit ihren schnellen Kontern. Van Basten möchte so auch Les Blues knacken: "Wenn eine Mannschaft angreifen muss, ist das Frankreich. Wir haben schon gewonnen, also liegt der Druck bei ihnen." Van Basten hat dennoch ein unglaubliches Offensivpotenzial in seiner Mannschaft, vor allem, nachdem sich Arjen Robben am Donnerstag nach seiner Verletzung fit gemeldet hat. "Robben kann gegen Frankreich spielen", bestätigte van Basten, der bei der Aufstellung nun die Qual der Wahl hat.
Solide Abwehr gegen furiosen Sturm
Domenech wird wohl zumindest eine Änderung im Gegensatz zur Rumänien-Aufstellung vollziehen. So sollte der wieder genesene Stürmerstar Thierry Henry seinen Weg in die Startelf finden. Der französische Nationaltrainer stolperte auf dem Weg zur Pressekonferenz auf einer Stufe, ließ dann aber keine Vergleiche zur französischen Nationalmannschaft zu. "Wir wissen, was wir tun müssen und werden unser Bestes geben, die drei Punkte zu holen", sagte der 56-Jährige. "Ich hoffe natürlich auf eine tolle französische Leistung, aber leider bin ich kein Hellseher. Wir bauen unsere Mannschaft um eine solide Abwehr auf, während die Niederlande überragende Angreifer haben, deshalb sollte es ein gutes und aufregendes Spiel werden."
Vergleich zur WM
Es wurden auch schon die ersten Vergleiche zur FIFA-Weltmeisterschaft 2006 gezogen, als Frankreich mit einem 0:0 gegen die Schweiz ins Turnier startete und dann noch ins Finale kam, und auch Domenech ist zumindest davon überzeugt, dass sich seine Truppe steigern wird. "Die Gefahr und den Druck zu spüren, ist für Spitzensportler wichtig", erklärte Domenech, der nicht verraten wollte, ob Kapitän Patrick Vieira nach seiner Oberschenkelverletzung wieder einsatzfähig ist. "Es war immer ein harter Kampf. Hoffentlich treibt diese Situation die Spieler zu Höchstleistungen."