Müllers Mühen nicht belohnt
Samstag, 14. Juni 2008
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Wenn man die Geschichte der Schweiz bei der UEFA EURO 2008™ erzählen will, dann sollte man mit Innenverteidiger Patrick Müller anfangen.
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Wenn man die Geschichte der Schweiz bei der UEFA EURO 2008™ erzählen will, dann sollte man mit Innenverteidiger Patrick Müller anfangen.
Leidensgeschichte
Müller ist österreichischer Abstammung und hat zwei Pässe. Kurz vor dem Turnier hatte er erst eine schwere Knieverletzung auskuriert, außerdem ist er derzeit vereinslos, nachdem er von Olympique Lyonnais entlassen wurde. Blaise Nkufo, Steve von Bergen, David Degen, Tranquillo Barnetta und Fabio Coltorti wurden ebenfalls von Verletzungen geplagt, genauso wie Müller. Dieser wurde zwar rechtzeitig für die Endrunde fit, doch im ersten Spiel agierte er nicht gerade glücklich - nach einem Fehler der Schweizer Abseitsfalle erzielte die Tschechische Republik ein Tor. Vier Tage später kam es in Basel zum Duell mit der Türkei, dabei mussten die Eidgenossen ohne ihre etatmäßigen Stürmer Alexander Frei und Marco Streller auskommen. Zu allem Überfluss konnte Müller in der Nachspielzeit den Treffer von Arda Turan nicht verhindern, damit war der Co-Gastgeber vorzeitig ausgeschieden.
Anständig verabschieden
"Die Enttäuschung ist enorm", sagte Müller. "Wir haben gut gespielt, aber in den entscheidenden Momenten hat uns der letzte Tick gefehlt." Für die Elf von Köbi Kuhn geht es nun am Sonntag im St. Jakob-Park gegen Portugal nur noch um die Ehre. Der 31-jährige Müller will alles dafür tun, damit sich die Nati gegen den Sieger der Gruppe A anständig aus dem Turnier verabschiedet. "Wir müssen unsere Enttäuschung vergessen und realisieren, dass wir uns glücklich schätzen sollten, dieses Spiel machen zu dürfen", sagte er. "Wir müssen alles geben für unsere Fans."
Voller Einsatz
Müller hat alles dafür getan, um überhaupt bei diesem Turnier dabei zu sein. Nun dürfen die Leute vom früheren Verteidiger des FC Basel 1893 zumindest noch einmal vollen Einsatz erwarten. "Vor der Begegnung mit der Tschechischen Republik hatte ich seit mehr als sechs Monaten kein Pflichtspiel mehr bestritten, trotzdem war ich mit der Leistung ziemlich zufrieden", meinte er. "Ich kann besser spielen, aber es war in Ordnung." Kuhn war mit den Vorstellungen der Schweiz ebenfalls nicht unzufrieden, er bemängelte lediglich das fehlende Glück. Müller und seine Teamkollegen wollen nun im letzten Spiel nicht nur für ihren scheidenden Trainer eine gute Leistung zeigen, sondern auch Ottmar Hitzfeld auf sich aufmerksam machen. Kuhn wird seinen Posten nach sieben Jahren zur Verfügung stellen, Hitzfeld wird sein Nachfolger. Müller, der bereits 80 Länderspiele auf dem Buckel hat, muss sich zudem für einen neuen Arbeitgeber empfehlen. Er erklärte: "Ich bin aus meiner Wohnung in Frankreich ausgezogen und suche jetzt nach einem neuen Verein."