Scolari träumt vom Finale
Samstag, 14. Juni 2008
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Portugal trifft heute im letzten Spiel der Gruppe A auf die Schweiz, Trainer Luiz Felipe Scolari mit den Gedanken aber schon einen Schritt weiter.
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Auch wenn Portugal im letzten Spiel der Gruppe A heute Abend noch auf die bereits ausgeschiedene Schweiz trifft, ist Trainer Luiz Felipe Scolari mit den Gedanken schon einen Schritt weiter. Zu gerne würde der Brasilianer sein Engagement bei den Portugiesen mit dem Gewinn der UEFA-Europameisterschaft krönen.
Traum vom Finale
In seiner ersten Pressekonferenz seit Bekanntgabe seines Wechsels zu Chelsea FC nach dem Ende der UEFA EURO 2008™ betonte Scolari, dass er keine negativen Auswirkungen auf sein Team befürchte: "Nein", war seine ebenso prägnante wie kurze Antwort auf eine entsprechende Frage eines Journalisten. Er sei mit "Leib und Seele" einem Erfolg der Portugiesen verschrieben. "Ich bin bis zum Ende mit ganzem Herzen dabei", sagte er. "Ich hoffe sehr, dass wir erneut das Endspiel erreichen. Wir haben gerade mal die erste Runde überstanden und es warten noch zwei weitere Hürden vor dem Endspiel auf uns. Ich kenne meine Spieler und glaube an sie – es wäre fantastisch, wenn wir zusammen ins Finale kommen würden."
Zweiter Anzug
Angesichts der schweren Gegner, die ab dem Viertelfinale warten, erklärte der Brasilianer heute gegen die Schweiz einige Stammspieler schonen zu wollen. Stürmer Nuno Gomes sei zu "99,9 Prozent" einer von ihnen. "Wenn wir schon gute Ersatzspieler haben, sollten wir die auch einsetzen. Das Ergebnis beeinflusst nicht, gegen wen wir in der nächsten Runde antreten müssen. Wir werden das tun, was wir schon 2006 [gegen Mexiko] getan haben – wir hatten damals eine Mischung aus Spielern, die schon gespielt hatten und anderen, die noch nicht gespielt hatten –, damit sie ihren Rhythmus finden und uns vielleicht künftig noch helfen können."
Lob von Kuhn
Portugal gewann das angesprochene Spiel bei der FIFA-WM gegen die Mexikaner übrigens mit 2:1 und Scolaris Gegenüber Köbi Kuhn rechnet deswegen auch mit einem "attraktiven Spiel". "Mann kann bei Portugal nie von einer B-Mannschaft sprechen", sagte der Schweizer Trainer, der den Portugiesen nach ihren eindrucksvollen Auftritten gegen die Türkei und Tschechien eine ganze Menge zutraut – "vielleicht sogar den Finaleinzug". Während Scolari also noch auf einen triumphalen Abschied hoffen kann, geht Kuhns eigene Amtszeit heute eher unspektakulär zu Ende.
Voller Einsatz
Obwohl der Katzenjammer über das ebenso frühe wie unglückliche Aus noch nicht verflogen ist, verspricht Kuhn im letzten EM-Spiel der Schweizer im ausverkauften St. Jakob-Park noch einmal vollstes Engagement seines Teams. "Wir verspüren dieselbe Anspannung wie vor jedem anderen Spiel auch. Das Turnier dauert noch 90 Minuten für uns", unterstrich er. Ziel der Eidgenossen ist es, endlich den ersten Sieg bei einer UEFA-Europameisterschaft einzufahren, in den bisherigen acht Auftritten gab es lediglich zwei Unentschieden und sechs Niederlagen.
Zuberbühler im Tor?
Im letzten Spiel seiner siebenjährigen Amtszeit - Ottmar Hitzfeld wird Kuhn ja nach dem Turnier ablösen - könnte der 64-Jährige aus sentimentalen Gründen nochmals dem einen oder anderen Weggefährten eine Chance geben. So sei es denkbar, dass der 37-jährige Ersatztorhüter Pascal Zuberbühler zwischen den Pfosten stehe. Kuhn muss auf Alexander Frei und Marco Streller verzichten, dafür ist Eren Deriyok wieder fit, der junge Stürmer hat sich von seiner Bänderdehnung im Knöchel erholt, die er sich gegen die Türken zugezogen hat.