Podolski der Turnierspezialist

Deutschlands Offensivspieler Lukas Podolski ist der bislang einzige Torschütze der deutschen Mannschaft bei der UEFA EURO 2008™. In seinem Verein, dem FC Bayern München, kam er bisher allerdings nicht recht zum Zuge.

Qualitäten unbestritten
Dabei muss über die Fähigkeiten des 23-Jährigen nicht diskutiert werden. Allein bei diesem Turnier erzielte Podolski in den ersten beiden Spielen gegen Polen (2:0) und Kroatien (1:2) drei Treffer. "Ich fühle mich sehr gut im Moment, es macht mir viel Spaß in der Nationalmannschaft zu spielen und ich freue mich natürlich über die Tore. Der Erfolg der Mannschaft ist mir allerdings wichtiger", sagt der beim 1. FC Köln zum Nationalspieler gereifte Publikumsliebling bescheiden.

Drittbester Torschütze
Seine Bilanz im Nationaldress spricht für sich. Mit gerade mal 23 Jahren ist er mit 28 Treffern nach Miroslav Klose (39 Tore) und Michael Ballack (36) der drittbeste Torjäger der aktuellen deutschen Nationalelf. Seit seinem Debüt im Trikot mit dem Bundesadler am 6. Juni 2004 bei einem EM-Testspiel gegen Ungarn hat er etliche wichtige Treffer erzielt. Und er ist ein absoluter Turnierspieler. Sowohl beim Fifa Konföderationen Pokal 2005, als auch bei der Fifa-Weltmeisterschaft 2006 traf er je drei Mal. Im Anschluss an die WM wurde er vom technischen Komitee der Fifa sogar zum besten jungen Spieler des Turniers gewählt - noch vor Konkurrenten wie Lionel Messi [Argentinien] oder Cristiano Ronaldo [Portugal].

Graues Vereinsleben
Während diese beiden Spieler jedoch auch in ihren Vereinen die absoluten Topstars sind, blieb Podolski der Durchbruch bei den Bayern bislang verwehrt. In der Bundesliga-Saison 2006/07 kam er zu 22 Spielen [nur vier über 90 Minuten] und erzielte dabei vier Treffer. In der abgelaufenen Saison brachte er es beim Deutschen Meister auf fünf Tore in 25 Spielen [davon 17 Einwechslungen, vier Auswechslungen]. Die Konkurrenz im Sturm ist mit Miroslav Klose und dem Italiener Luca Toni einfach zu groß.

Neue Rolle
Bundestrainer Joachim Löw hatte vor dieser EURO ein ähnliches Problem und fand die perfekte Lösung. Er funktionierte den gelernten Stürmer kurzfristig um und lässt ihn nun ihm linken Mittelfeld auflaufen. "Lukas ist ein sehr wichtiger Spieler für uns, der nach vorne große Gefahr ausstrahlt. Seine neue Rolle hat er bisher sehr stark gespielt", ist Löw zufrieden. Und so deutet bislang alles darauf hin, dass Podolski auch bei seinem dritten großen Turnier wieder eine herausragende Rolle spielen kann – sofern die Deutschen den Einzug ins Viertelfinale schaffen.