Bierhoff: "98 Prozent reichen nicht"

Oliver Bierhoff, Manager der deutschen Nationalelf, verspürt vor dem entscheidenden Spiel der Gruppe B am Montag gegen Österreich keine Angst, hat aber Respekt.

"Sehr spannende Situation"
"Wir haben jetzt eine sehr spannende Situation, die nicht so ist, wie wir sie gewollt haben", gibt der ehemalige Torjäger des AC Milan zu. "Gegen Kroatien haben wir alles, was uns die letzten Jahren stark gemacht hat, nicht gezeigt. Der absolute Wille hat gefehlt. Die schlechte Leistung war Kopfsache und keine Frage des körperlichen Zustands. Wir haben deutlich gesehen, dass 97 % oder 98% bei diesem Turnier einfach nicht reichen, dafür sind alle teilnehmenden Mannschaften einfach zu stark."

Vertrauen in Spieler
Der Blick des 40-Jährigen geht jetzt jedoch in erster Linie nach vorne: "Am Montag erwartet unsere Mannschaft eine ganz besondere Drucksituation, deren Bewältigung ich unseren Spielern aber absolut zutraue. Jeder, der bei uns Nationalspieler geworden ist, hat in seinem Leben in vielen Momenten unter Druck Stärke bewiesen. Deshalb glaube ich, dass wir am Montag zeigen können, dass das gegen Kroatien gezeigte Gesicht nicht unser richtiges war."

Respekt vor Wien
Bierhoff ist sich bei allem Selbstvertrauen jedoch im Klaren darüber, dass der Co-Gastgeber Österreich ganz besondere Unterstützung erhalten wird, sogar Erinnerungen an die Fifa-Weltmeisterschaft 2006 werden wach. "Österreich spielt zu Hause gegen Deutschland, da brauche ich nicht mehr zu sagen. Überall im Land und natürlich auch im Stadion werden die Fans ihr Team unterstützen. Österreich wird topmotiviert sein. Nicht zuletzt wir selbst haben 2006 gesehen, wie einen als Gastgeber die Euphorie tragen kann."

Keine Angst
Trotz dieser Konstellation sieht Bierhoff dennoch keinen Grund zur Panik. "Wir haben keine Angst, dürfen diese auch nicht haben. Aber wir haben Respekt und werden uns sehr konzentriert auf dieses Spiel vorbereiten. Wenn die Mannschaft am Montag alles abruft, was sie kann, dann kann es nur einen Sieger geben - nämlich uns", ist sich Bierhoff sicher.