Yakin sorgt für versöhnlichen Abschluss der Schweiz bei der EURO 2008
Sonntag, 15. Juni 2008
Artikel-Zusammenfassung
Schweiz - Portugal 2:0
Die Schweizer Nationalmannschaft hat sich mit einem 2:0-Erfolg über Portugal würdig verabschiedet.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Die Schweizer Nationalmannschaft hat sich im Basler St. Jakob-Park mit einem 2:0-Sieg über Portugal erfolgreich von der UEFA EURO 2008 im eigenen Land verabschiedet. Im letzten Spiel unter Trainer Jakob Kuhn sorgte Hakan Yakin mit einem Doppelpack im zweiten Durchgang für einen versöhnlichen Turnierabschluss des Co-Gastgebers.
Für die Schweiz stand schon vor dem Spiel fest, dass es der letzte Auftritt des Turniers sein würde, während Portugal bereits als Gruppensieger feststand. Entsprechend veränderten beide Trainer ihre Startaufstellungen im Gegensatz zum letzten Turnierspiel.
Jakob Kuhn gewährte seinem Torwartroutinier Pascal Zuberbühler einen Einsatz und ließ Diego Benaglio dafür auf der Bank, zudem begann Johan Vonlanthen an Stelle von Tranquillo Barnetta. Alexander Frei und Marco Streller mussten zudem erneut verletzt passen. Kuhns Gegenüber Luiz Felipe Scolari nahm sogar acht Veränderungen vor, um seine erste Elf für das Viertelfinale zu schonen. Nur Torwart Ricardo, Paulo Ferreira und Pepe standen erneut in der Startformation.
Die Gastgeber starteten bemüht in die Partie, wollten sie doch zumindest noch als erste Schweizer Mannschaft in die Geschichte eingehen, die ein Europameisterschaftsspiel gewinnt. Nach einigen Offensiv-Aktionen, die allesamt nicht wirklich zwingend waren, hatten dann aber die Portugiesen in der 18. Minute den Führungstreffer auf dem Fuß. Pepe nahm bei einem Freistoß Maß und den abgefälschten Schuss konnte Zuberbühler nur so gerade an die Latte lenken.
In der Folgezeit entwickelte sich ein für die Zuschauer attraktives Spiel mit zahlreichen Gelegenheiten auf beiden Seiten. Die zwingenderen Aktionen hatte dabei die Mannschaft von Jakob Kuhn, aber Gökhan Inler und Hakan Yakin scheiterten jeweils am stark parierenden Ricardo, während Philippe Senderos an einer Freistoßhereingabe von Yakin am langen Pfosten nur knapp vorbei rutschte. Gegen Ende der ersten Hälfte stoppten dann einige kleinere Fouls den Spielfluss und es blieb nach den ersten 45 Minuten beim 0:0.
Im zweiten Durchgang ergab sich ein ähnliches Bild, wie zu Beginn des Spiels. Wieder waren die Schweizer zunächst agiler, wieder waren es aber die Portugiesen, die gefährlicher agierten. In der 53. Minute lief Nani über halblinks alleine auf Zuberbühler zu, verlud den Torhüter auch, setzte den Ball aber an den linken Pfosten von wo er ins Toraus sprang. Zum zweiten Mal hatte damit Aluminium die EURO-Co-Gastgeber vor dem Rückstand gerettet.
Nach rund einer Stunde versuchten die Eidgenossen dann immer intensiver, das Spiel zu ihren Gunsten zu gestalten und beinahe wäre dies auch gelungen. Der eine Minute zuvor eingewechselte Tranquillo Barnetta hätte nach Vorarbeit von Inler beinahe mit seiner ersten Ballberührung das 1:0 erzielt (62.), Ricardo konnte aber halten. Und der starke Inler selbst war es dann nur zwei Minuten später, der mit einem fulminanten Schuss nur um Zentimeter das Gehäuse verfehlte.
Doch in der 71. Minute durften die Zuschauer dann doch noch jubeln. Eren Derdiyok spielte mit einem starken Pass Yakin im Strafraum frei und der schob durch die Beine von Ricardo zum 1:0 ein. Mit seinem 17. Länderspieltor sorgte Yakin damit für ein Novum, denn er ist der erste Schweizer überhaupt, der bei einer EM-Endrunde mehr als einen Treffer erzielen konnte.
Und in der 83. Minute erhöhte der Mittelfeldspieler sein Torekonto sogar noch, als er einen von Fernando Meira an Barnetta verursachten Foulelfmeter verwandelte und für den 2:0-Endstand sorgte. Am Ende bejubelten die Zuschauer frenetisch den ersten Sieg einer Schweizer Mannschaft bei einer EM-Endrunde und bereiteten Torwart Zuberbühler, der seine Nationalmannschaftskarriere nach 51 Spielen beendet, und Trainer Kuhn, der nach sieben Jahren sein Amt an Ottmar Hitzfeld übergibt, einen tollen Abschied. Für die Co-Gastgeber ist das Turnier dennoch beendet, während Portugal trotz der Niederlage als Sieger der Gruppe A ins Viertelfinale einzieht.
Aufstellungen
Schweiz: Zuberbühler; Magnin (K), Senderos, Müller, Lichtsteiner (83. Grichting); Vonlanthen (61. Barnetta), Inler, Fernandes, Behrami; Derdiyok, Hakan Yakin (86. Cabanas)
Bank: Benaglio, Jakupović, Djourou, Huggel, Gygax, Spycher, Degen
Trainer: Jakob Kuhn
Portugal: Ricardo; Paulo Ferreira (41. Jorge Ribeiro), Bruno Alves, Pepe, Miguel; Nani, Raul Meireles, Miguel Veloso (71. Moutinho), Fernando Meira (K), Quaresma; Hélder Postiga (47. Hugo Almeida)
Bank: Nuno, Rui Patrício, Bosingwa, Ronaldo, Petit, Simão, Carvalho, Nani, Nuno Gomes
Trainer: Luiz Felipe Scolari
Schiedsrichter: Konrad Plautz (Österreich)
Man of the Match: Hakan Yakin (Schweiz)