DFB-Elf stürmt ins Halbfinale der EURO 2008
Freitag, 20. Juni 2008
Artikel-Zusammenfassung
Portugal - Deutschland 2:3
Nach der mit Abstand besten Turnierleistung steht Deutschland verdient im Halbfinale der EURO 2008.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Die deutsche Nationalmannschaft ist nach einer überzeugenden Vorstellung durch einen 3:2-Sieg gegen Portugal verdient ins Halbfinale der UEFA EURO 2008 eingezogen.
Die Mannschaft zeigte sich im Vergleich zur Vorrunde stark verbessert und ging durch einen Doppelschlag von Bastian Schweinsteiger und Miroslav Klose (22. und 26. Minute) in Führung. Portugal kam zwar noch vor der Pause durch Nuno Gomes zum Anschlusstreffer (40.), Kapitän Michael Ballack erhöhte aber in der 61. Minute auf 3:1 und Hélder Postigas Anschlusstreffer drei Minuten vor dem Ende kam zu spät.
Bei der DFB-Elf gab es im Vergleich zum letzten Spiel drei Veränderungen. Simon Rolfes ersetzte Torsten Frings, der aufgrund seines Rippenbruchs doch passen musste, Schweinsteiger rückte nach seiner Rot-Sperre für Clemens Fritz in die Startelf und Thomas Hitzlsperger spielte ebenfalls von Beginn an, wodurch Lukas Podolski nach vorne rückte und Mario Gómez auf der Bank Platz nehmen musste. Portugal, das die Startelf im bedeutungslosen dritten Gruppenspiel gegen die Schweiz (0:2) auf acht Positionen verändert hatte, kehrte wieder zur Stammformation zurück, die die ersten beiden Gruppenspiele gewonnen hatte.
Eine weitere Änderung gab es auf der deutschen Bank. Dort nahm Assistent Hans-Dieter Flick den Platz von Bundestrainer Joachim Löw ein, der nach seinem Verweis auf die Tribüne aus dem Österreich-Spiel erneut von den Zuschauerrängen aus zusehen musste. Von dort sah er eine deutlich verbesserte deutsche Elf, die in den ersten zehn Minuten sehr gutes Pressing spielte. Doch dann wurden die Portugiesen etwas stärker und kamen durch Simão und João Moutinho zu ersten guten Chancen.
Doch gerade als man das Gefühl hatte, die Mannschaft von Luiz Felipe Scolari würde das Heft in die Hand nehmen, schlugen die Deutschen eiskalt zu. Eine tolle Kombination über den linken Flügel schloss Lukas Podolski mit einer scharfen Hereingabe ab, die Schweinsteiger perfekt verwandelte (22.). Nur vier Minuten später folgte dann der nächste Schock für die Portugiesen. Dieses Mal war Schweinsteiger der Vorbereiter und Klose verwandelte dessen Freistoß per Kopf zum 2:0.
In der Folgezeit zogen sich die Deutschen etwas weiter zurück und ließen den Gegner kommen, um auf Konter zu spekulieren. Doch dadurch kamen die Portugiesen immer besser ins Spiel und erhöhten langsam aber sicher den Druck. In der 40. Minute führte dies zum Erfolg, als Jens Lehmann einen Schuss von Cristiano Ronaldo zwar noch gut abwehren konnte, Nuno Gomes aber frei stehend zum Nachschuss kam und zum 1:2 traf, auch wenn Christoph Metzelder auf der Linie noch mit dem Fuß am Ball war. Kurz vor der Pause hatte Ronaldo sogar noch den Ausgleich auf dem Fuß, doch es blieb vorerst beim 2:1.
Portugal machte auch in den ersten Minuten der zweiten Hälfte Druck und hatte durch Pepe die große Chance zum Ausgleich, doch sein Kopfball nach einer Ecke ging über das Tor. In der 61. Minute war es dann ebenfalls eine Standardsituation, die die Vorentscheidung zu Gunsten des DFB-Elf brachte. Wieder war es Schweinsteiger, der einen Freistoß gut in den Strafraum zog und dieses Mal war es Ballack, der per Kopf sein zweites Turniertor erzielte und für das beruhigende 3:1 sorgte.
Portugal versuchte in der Folgezeit zwar noch einmal, heran zu kommen, und in der 87. Minute wurde es tatsächlich noch einmal spannend, als der in der 73. Minute eingewechselte Postiga eine Unaufmerksamkeit in der deutschen Abwehr zum 2:3 nutzte. Am Ende rettete Deutschland den Vorsprung aber über die Zeit und steht nach diesem disziplinierten und phasenweise starken Auftritt verdient im Halbfinale, wo Kroatien oder die Türkei warten. Portugal, das nach den ersten beiden Spielen zum Titelfavoriten erklärt worden war, muss dagegen die Heimreise antreten."
Aufstellungen
Portugal: Ricardo; Paulo Ferreira, Carvalho, Pepe, Bosingwa; Simão, Moutinho (31. Raul Meireles), Deco, Petit (73. Hélder Postiga), Ronaldo; Nuno Gomes (K) (67. Nani)
Bank: Nuno, Rui Patrício, Bruno Alves, Fernando Meira, Hugo Almeida, Miguel, Jorge Ribeiro, Quaresma, Miguel Veloso
Trainer: Luiz Felipe Scolari
Deutschland: Lehmann; Lahm, Metzelder, Mertesacker, Friedrich; Hitzlsperger (73. Borowski), Ballack (K), Rolfes, Schweinsteiger (83. Fritz); Podolski, Klose (89. Jansen)
Bank: Enke, Adler, Westermann, Frings, Gómez, Neuville, Trochowski, Odonkor, Kuranyi
Trainer: Hans-Dieter Flick
Schiedsrichter: Peter Fröjdfeldt (Schweden)