Beenhakker bleibt gelassen

Polens Nationaltrainer Leo Beenhakker glaubt fest daran, dass seine Mannschaft in ihrem ersten Spiel bei der UEFA EURO 2008™ am Sonntag in Klagenfurt gegen Deutschland Geschichte schreiben kann.

Neuville mit Siegtreffer
Obwohl Polen gegen Deutschland seit 15 Spielen nicht mehr gewonnen hat, ist der niederländische Trainer vor dem Spiel im Wörthersee Stadion zuversichtlich. Zuletzt standen sich die beiden Nachbarländer bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2006 gegenüber – damals war Beenhakker als Trainer von Trinidad & Tobago bei der WM –, als der eingewechselte Oliver Neuville in Dortmund in der Nachspielzeit das 1:0 für die Gastgeber erzielte.

Geschichtsstunde
In einer unterhaltsamen Pressekonferenz sagte Beenhakker euro2008.com: "Ich weiß, dass Polen noch nie gegen Deutschland gewonnen hat, aber man kann auch sagen, dass beide Mannschaften sich in diesem Turnier noch nie gegenüber gestanden haben. Wir wissen, dass Deutschland 1996 Europameister wurde, aber seitdem haben sie kein Spiel mehr bei einer EURO-Endrunde gewonnen. Wir reden jetzt über die Geschichte und da habe ich meine Hausaufgaben gemacht."

Keine Umstellungen
Beenhakker, der wegen Verletzungen auf Ersatzkeeper Tomasz Kuszczak und Mittelfeldspieler Jakub Błaszczykowski verzichten muss, erklärte: "Wir bereiten uns ganz normal vor, wie bei jedem Qualifikationsspiel. Wir werden nichts anders machen, weil wir nun bei der EURO sind und wir werden jetzt auch nicht nackt durch den Park laufen oder so, wir haben unsere normalen Abläufe."

Willensstärke
Deutschlands Bundestrainer Joachim Löw war vor zwei Jahren beim der WM noch Assistent von Jürgen Klinsmann, hat die Entwicklung der Polen seitdem aber ganz genau verfolgt. "Im Vergleich zu 2006 ist die heutige polnische Mannschaft viel stärker", sagte Löw. "Sie haben sich entwickelt und während der Qualifikation außerordentlich gut gespielt. Ich war beeindruckt, wie stark und wie risikofreudig sie sind. Sie spielen sehr konstant. Sie sind kompakt, willenstark und erfolgshungrig, in dieser Hinsicht sind sie außergewöhnlich."

Tempo bestimmen
Löw, dem alle Spieler für die Begegnung zur Verfügung stehen, sagte: "Wir wissen, wie stark Polen ist, aber ich glaube, dass wir, wenn wir zeigen, was wir drauf haben und das Tempo auf dem Rasen bestimmen, gut nach vorne spielen werden." Löw erklärte auch, dass er ruhig in seinem "bequemen Bett" schlafen werde, ehe er über seine Mannschaftsaufstellung entscheidet.