Erst abwarten und dann entscheiden
Samstag, 12. Juni 2004
Artikel-Zusammenfassung
Die Schiedsrichter-Gespanne bei der UEFA EURO 2004™ sollen sich bei Abseitsentscheidungen mehr Zeit lassen.
Artikel-Aufbau
"Erst abwarten und dann entscheiden" heißt das Motto für die Schiedsrichter und deren Assistenten bei passiven Abseitsstellungen der UEFA EURO 2004™. Der immer schneller werdende Fußball hat es besonders für die Assistenten in den letzten Jahren schwer gemacht, schnelle und richtige Entscheidungen zu treffen.
DVD veröffentlicht
Die UEFA-Schiedsrichterkommission hat den Mannschaften der EURO 2004™ und anderen Interessenten eine DVD zukommen lassen. Darin wird an Beispielen aus Partien der näheren Vergangenheit erläutert, wie die Schiedsrichter-Assistenten die Abseitsregel während des Turniers in Portugal auslegen und anwenden werden.
Durchdachte Entscheidung
Die DVD zeigt, dass Assistenten darauf achten sollen, wann der Ball gespielt wird und dann abwarten, ob ein Spieler im Anschluss aktiv in das Spielgeschehen eingreift, ehe sie die Fahne heben. Spieler, Trainer und Fans werden dies eventuell nicht so gerne sehen.
Verzögert - aber korrekt
Dadurch kann es natürlich vorkommen, dass die Fahne erst sehr spät gehoben wird. Allerdings wird in der DVD betont, dass es für Schiedsrichter-Assistenten besser ist, eine verzögerte als eine falsche Entscheidung zu treffen. Es soll verhindert werden, dass durch ein zu frühes Heben der Fahne eine falsche Entscheidung getroffen wird, die möglicherweise eine Torgelegenheit verhindert.
Abseitsregel
Die Abseitsregel der EURO 2004™ wird in Übereinstimmung mit der Regel Nr. 11 der Fußballregeln angewandt. Diese besagt, dass ein Spieler im Abseits steht, wenn er sich bei Ballabgabe näher als der Ball und der vorletzte Gegenspieler an der gegnerischen Torauslinie befindet. Allerdings besagt die Regel auch, dass ein Spieler nicht im Abseits steht, wenn er sich in der eigenen Hälfte oder auf gleicher Höhe mit dem vorletzten Gegenspieler befindet.
Abseitsposition
Die Regel sagt aus, dass es an sich kein Verstoß ist, sich im Abseits zu befinden. Das Spiel wird nur dann abgepfiffen, wenn der Spieler nach Empfinden des Schiedsrichters in das aktive Spielgeschehen eingreift, sobald ein Mitspieler den Ball berührt.
Aktives Abseits
Ins Spiel einbringen, Stören eines Gegenspielers, oder die Verschaffung eines Vorteils durch diese Position. All dies bedeutet "in das aktive Spielgeschehen eingreifen". Allerdings wird ein Spieler nur dann in der Abseitsstellung abgepfiffen, wenn er bei einer Ballberührung einer seiner Mitspieler tatsächlich im Abseits steht und aktiv in das Spielgeschehen eingreift.
Andere Möglichkeiten
Es gibt allerdings auch drei Ausnahmen der Regel, in der ein Spieler sich keine Abseitsstellung zu Schulden kommen lässt. Nach einem Torabstoß, einem Einwurf oder einem Eckstoß gibt es kein Abseits. Die DVD zielt besonders darauf, den 52 Mitgliedsverbänden der UEFA die Abseitsregel zu erklären, da es oftmals zu Auseinandersetzungen kommt.
Etablierte Trios
Die UEFA ist zuversichtlich, mit der Wahl der zwölf erfahrenen und etablierten Schiedsrichter-Trios das richtige Händchen gehabt zu haben. Die Gespanne, die jeweils aus dem selben Land kommen, sollen dafür sorgen, dass in Zukunft weniger falsche Abseitsentscheidungen getroffen werden.