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Tschechen wenden Blamage ab

Aleksandrs Starkovs war verständlicherweise stolz auf seine lettische Nationalmannschaft, während man bei den Tschechen aufatmen durfte.

Knapp 75 Minuten roch es im ersten Spiel der Gruppe D bei der UEFA EURO 2004™ in Aveiro nach einer ganz dicken Sensation. Innerhalb von zehn Minuten schaffte es die Tschechische Republik dann jedoch, den 0:1-Rückstand gegen Lettland in einen Sieg umzuwandeln.

Spiel auf ein Tor
Zu Beginn der zweiten Hälfte sah es so aus, als wenn die Letten, die in der 45. Minute völlig überraschend in Führung gegangen waren, mit ihrer kämpferischen Leistung für eine Sensation gut waren. Allerdings übten die Tschechen gegen Ende der Partie viel Druck aus, so dass sich ein Spiel auf ein Tor entwickelte, in dem Karel Brückners Mannschaft das bessere Ende für sich hatte.

Heinz mit Siegtreffer
Milan Baroš, Stürmer von Liverpool FC, erlöste die langsam nervös werdenden Tschechen in der 73. Minute. Seinem Ausgleich folgte zwölf Minuten später der Siegtreffer von Marek Heinz, der mit einem herrlichen Treffer alle Hoffnungen von Lettland zunichte machte.

Kein leichtes Spiel
Nach der Begegnung waren die Tschechen sichtlich erleichtert, da sie die Letten, die sich in den Play-offs gegen die Türkei behauptet hatten, wohl etwas unterschätzt hatten.

Fleißige Letten
Die Mannschaft von Aleksandrs Starkovs darf stolz auf ihr erstes Spiel bei einem großen Turnier sein. Jeder rannte für jeden und sie verteidigten ihren Vorsprung mit Mann und Maus, waren aber bei Kontern stets gefährlich. Besonders das Sturmduo, bestehend aus Verpakovskis und Andrejs Prohorenkovs, überzeugte mit intelligenten Laufwegen und gutem Kombinationsspiel, das sich kurz vor der Halbzeit auch auszahlte.

Tschechen dominant
Je länger die Partie jedoch dauerte, desto mehr riskierten die Tschechen, die am Abwehrriegel der Letten zeitweise verzweifelten. Allerdings gaben sie nicht auf und wurden schließlich für ihre Mühen belohnt. Erst in der letzten halben Stunde gelang es Pavel Nedved und Karel Poborský, die schon im Finale der EM 1996 gestanden hatten, das Spiel an sich zu reißen und beide sorgten damit für mehr Schwung im Offensivspiel der Tschechen.

Video-Vorbereitung
"Wir haben uns zwei Tage vor dem Spiel die Letten auf Video angesehen und wussten damit, dass sie gut verteidigen können", meinte Baroš. "Sie haben exzellent verteidigt und verfügen über eine gute Mannschaft. Sie haben das erste Tor erzielt und zur Halbzeit wussten wir, dass wir den Spieß unbedingt umdrehen mussten. Zum Glück ist uns das gelungen."

Tschechen zu stark
Starkovs wurde nach dem Spiel philosophisch und lobte seine fleißigen Verteidiger: "Warum wir es nicht bis zum Ende durchgehalten haben? Das große Können der Tschechen war schuld", meinte er. "Allerdings konnten wir lange Zeit mithalten. Wir waren vor unserem ersten Spiel etwas nervös, da wir nicht wussten, ob wir bereit für ein solches Turnier sind. Für eine lettische Mannschaft war es ein guter Tag und ein gutes Spiel. Wir haben unseren Fans große Freude bereitet."

"Bin jetzt zufrieden"
Brückner war nach dem Spiel sichtlich erleichtert, betonte aber, dass er schon vor dem Spiel von der Stärke der Letten gewusst hatte. "Lettland ist sehr stark in der Defensive und schnell bei Kontern. Sie haben bewiesen, dass sie eine sehr gute Mannschaft sind. Deshalb bin ich bis jetzt zufrieden."

Ausgeglichene Gruppe
In der Gruppe D, der Ausgang wohl schwieriger vorherzusagen ist, als alle anderen Gruppen der EM, war der Sieg für die Tschechen Pflicht. So kam es ihnen zugute, dass Nedved in der zweiten Hälfte zu gewohnter Form fand, Poborský auf der rechten Seite eine überragende Partie ablieferte und Baroš nach zahlreichen vergebenen Chancen doch das Tor fand.

Nedved glücklich
"Natürlich wollten wir vor dem Spiel den Sieg", meinte Nedved. "Wir haben gewonnen, das ist das Wichtigste für uns. Wenn wir verloren oder unentschieden gespielt hätten, wäre für die Qualifikation zur nächsten Runde ein Sieg in den nächsten zwei Spielen Pflicht gewesen, also bin ich froh über die drei Punkte. Wir haben jetzt noch zwei Spiele, also heißt es abzuwarten." Vielleicht tun sich die Tschechen gegen größere Gegner wie Deutschland oder die Niederlande ja leichter als gegen die Löwenherzen aus Lettland.