Deutschland beeindruckt Advocaat
Mittwoch, 16. Juni 2004
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"Großes Lob für das deutsche System", sagte der niederländische Trainer Dick Advocaat nach dem Unentschieden gegen Rudi Völlers Mannschaft in Porto.
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Das Resultat war durchaus erwartet worden, die Art und Weise, wie es zustande kam, eher nicht. Zwei der größten europäischen Rivalen, die verzweifelt an ihre glorreiche Vergangenheit anknüpfen wollen, lieferten sich einen heißen Kampf, ohne dabei unfair zu werden.
Frings per Freistoß
Die Deutschen werden für den weiteren Turnierverlauf von ihrer Leistung zehren können, die Niederländer vom Resultat. Spät gelang den Niederländern durch Ruud van Nistelrooij der Ausgleich, nachdem Torsten Frings Deutschland mit einer Freistoßflanke, die an Freund und Feind vorbei ins Tor segelte, in Führung gebracht hatte.
Bitterer Fehler
Einmal gepennt und bitter bestraft. Der eingewechselte Fabian Ernst verlor an der Eckfahne den Ball an Andy van der Meyde, der nach innen flankte und van Nistelrooij fand, der den Ball artistisch an Torhüter Oliver Kahn vorbei ins Tor lenkte.
Stark in der Defensive
Ansonsten stand die deutsche Defensive ausgesprochen gut, auch der spritzige, zur Pause eingewechselte Marc Overmars konnte für nicht allzu viel Gefahr sorgen. Erst als Pierre van Hooijdonk gegen Ende der Partie eingewechselt wurde, wurden die Niederländer gefährlicher.
"Aus heiterem Himmel"
"Vor dem Spiel hätten wir das 1:1 dankbar angenommen, aber wir haben das Spiel kontrolliert und hätten gewinnen müssen", sagte der deutsche Mittelfeldspieler Dietmar Hamann. "Wir hatten ein paar Chancen zu Beginn der zweiten Hälfte, während wir hinten kaum was zuließen. Doch dann aus heiterem Himmel wurden wir von Ruud bestraft, solche Chancen darf man ihm nicht geben."
Lebenswichtiger Ausgleich
Der niederländische Torjäger meinte: "Wir hatten mehr vom Spiel, aber kaum Chancen. Wenn man gegen Deutschland spielt, weiß man, dass es ein harter Kampf wird. Eine Niederlage wäre ein Desaster gewesen. Wir haben den Ausgleich verdient und werden ins nächste Spiel voller Selbstvertrauen gehen."
"Gerechtes Ergebnis"
Deutschlands Trainer Rudi Völler sagte: "Wir wussten, dass die Niederländer den Druck nach der Pause erhöhen würden, und ich kann mit dem Resultat leben. Wir freuen uns jetzt auf das Spiel gegen Lettland. In der Kabine gab es zwar etwas Enttäuschung, langsam aber sicher sind wir uns aber bewusst, dass es ein gerechtes Ergebnis war."
Völler selbstbewusst
"Es war nicht nur die Disziplin, wir haben das Spiel zeitweise auch dominiert, was gegen eine Top-Mannschaft wie die Niederländer nicht einfach ist. Sie hatten ein Unentschieden verdient. Es gibt keine Erfolgsgarantien, aber ich war mir sicher, dass die Mannschaft so auftreten würde, wie sie es getan hat."
Ballack bester Spieler
"Ich wusste auch, dass die Niederländer nicht so schwach sein würden wie gegen Irland [bei ihrem letzten Vorbereitungsspiel]." Michael Ballack, der zum Mann des Spiels gewählt wurde, fügte hinzu: "Beide Mannschaften haben nach schlechten Resultaten wieder Selbstvertrauen getankt."
Advocaats Lob
Hollands Trainer Dick Advocaat sagte: "Es gab zwei Mannschaften mit viel Respekt voreinander. Wir haben versucht, in der ersten Hälfte zu attackieren, konnten unsere Stürmer aber nicht anspielen, deshalb gebührt dem deutschen System Lob. Sie haben gegen den Spielverlauf durch einen Freistoß die Führung erzielt und während der restlichen ersten Hälfte das Spiel gemacht."
"Richtiges Ergebnis"
"Wir mussten in der zweiten Halbzeit etwas mehr Risiko eingehen, also haben wir zwei neue offensivere Spieler [Overmars und Wesley Sneijder] gebracht, um den Ausgleich zu erzielen. Unser Tor durch Van Nistelrooij war super. Es war verdient, und ein 1:1 ist das richtige Ergebnis für dieses Spiel."