1984: Platini führt Frankreich zum Titel
Samstag, 4. Oktober 2003
Artikel-Zusammenfassung
Frankreich - Spanien 2:0
Michel Platini mit seinem neunten Turniertor und Bruno Bellone schossen die Gastgeber zum ersten großen Titel.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Gegen einen entschlossenen Gegner hatten es die Franzosen in dieser entscheidenden Begegnung der UEFA-Europameisterschaft 1984 nicht leicht.
Die Spanier fanden schnell ihr Spiel, Santiago Urquiaga stellte die Franzosen mit seinen Flanken immer wieder vor Probleme. Michel Platini hatte die gegnerischen Abwehrreihen bei diesem Turnier bis dahin schier zur Verzweiflung gebracht, und als er im Parc des Princes seinen neunten Treffer markierte (keine andere Mannschaft hat bei diesem Turnier so oft getroffen, geschweige denn ein anderer Spieler) gab es keinen Zweifel mehr am Sieger. Bruno Bellone machte schließlich alles klar.
Die Mannschaft von Michel Hidalgo kam in der ersten Halbzeit kaum zu nennenswerten Möglichkeiten, während auf der anderen Seite ein Kopfball von Santillana, der trotz seiner geringen Größe in der Luft sehr gefährlich war, von Patrick Battistion von der Linie geköpft wurde.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs sah auch Salva für ein Foul an Bernard Lacombe die Gelbe Karte, den fälligen Freistoß von der Strafraumgrenze trat Platini. Allerdings hatte er das schon besser gemacht, sein Flachschuss steuerte genau auf die Arme von Luis Arconada zu. Der spanische Torhüter spielte bis dahin ein starkes Turnier, doch nun rutschte ihm die Kugel aus den Händen und kullerte trotz seiner verzweifelten Bemühungen, ihn noch zu erreichen, über die Torlinie.
Obwohl Santillana weiterhin die Lufthoheit behielt, kam Spanien in der verbleibenden halben Stunde nicht mehr zurück. Yvon Le Roux erhielt fünf Minuten vor Schluss einen Platzverweis, der jedoch für die Spanier zu spät kam. Jean Tigana, der trotz der Tore Platinis der beste Spieler dieses Turniers war, schickte kurz darauf Bellone auf die Reise, der Arkonada mit einem Heber bezwang. Dies war das einzige von Frankreichs 14 Toren, das von einem Stürmer erzielt worden war.
Die Franzosen hatten es verdient, zwischen ihren beiden WM-Halbfinalteilnahmen einen Titel zu erringen. Niemand konnte ernsthaft daran zweifeln, dass sie die beste Elf in Europa waren, nachdem sie in diesem Kalenderjahr alle zwölf Spiele gewonnen hatten.
Aufstellungen
Frankreich: Bats - Domergue, Bossis, Le Roux, Battiston (73. Amoros) - Tigana, Platini, Fernández, Giresse - Bellone, Lacombe (80. Genghini)
Trainer: Michel Hidalgo
Spain: Arconada - Camacho, Gallego, Salva (85. Roberto), Urquiaga - Víctor, Alberto (75. Sarabia), Francisco, Señor - Carrasco, Santillana
Trainer: Miguel Muñoz
Schiedsrichter: Vojtech Christov (Tschechoslowakei)