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Yartsevs Plan ist aufgegangen

Die russische Elf hat die Anweisungen ihres Trainers Georgi Yartsev in Wales bis aufs Letzte befolgt.

Von Trevor Haylett in Cardiff

Durch den Sieg über Wales hat Russland nun die Fahrkarte zur UEFA EURO 2004™-Endrunde gelöst und damit den Aufwärtstrend fortgesetzt, der sich mit der Verpflichtung von Trainer Georgi Yartsev abzeichnete.

Gefühlsregungen
Nach Beendigung der hochgradig umkämpften Partie zeigte der Trainer im Gegensatz zu seinem enttäuschten Gegenspieler Mark Hughes keine großen Gefühlsregungen. Lediglich beim Siegtreffer, einem Kopfballtor durch Vadim Evseev - dem einzigen Tor in den 180 Minuten - hatte er gejubelt.

Neuanfang
Nach dem Spiel umriss Yartsev, der im August verpflichtet worden war, die Strategie, durch die sich seine Elf wieder unter die führenden europäischen Fußballnationen eingereiht hat. "Ich habe das Ruder übernommen, als es uns noch schlimmer ging, als man es hätte ahnen können", so Yartsev. "Zunächst musste ich unsere besten Spieler zurückholen, zumindest diejenigen, die für die Nationalmannschaft spielen wollten. Vorher hatten wir nicht die besten Spieler, doch wir sind wieder zu einer Mannschaft zusammengewachsen."

Leitwolf Onopko
Diese Mannschaft war in Cardiff ebenso gut organisiert und entschlossen, wie es Wales vier Tage zuvor in Moskau gewesen war. Die Elf um Viktor Onopko, der sein 109. Länderspiel bestritt - damit ist er Rekordnationalspieler seines Landes -, schirmte Schlussmann Viacheslav Malafeev, der für den gesperrten Sergei Ovchinnikov kam und sein Debüt feierte, so gut es ging ab.

Ministeriale Unterstützung
Der Trainer enthüllte auch, dass ihn der russische Sportminister Vyacheslav Fetisov dabei unterstützt habe, im Hinblick auf die UEFA-Europameisterschaft die Position fest zu übernehmen. "Der Minister hat meine Kandidatur als Nationaltrainer unterstützt und er war heute Abend hier", sagte Yartsev. "Wir haben die Qualifikation für die Europameisterschaft in einer Ausgangssituation begonnen, die schlimmer war, als man sich hätte wahrscheinlich vorstellen können."

"Spiel finden"
Hughes erklärte, dass seine Mannschaft in keiner Phase des Spiels die Leistung von Moskau wiederholen konnte. Nach dem Hinspiel kehrten die Waliser in der Zuversicht zurück, endlich wieder Geschichte schreiben zu können. "Wir haben versucht, zu unserem Spiel zu finden, und haben alles nach vorne geworfen. Das bedeutet, dass die Mannschaft manchmal die Form und das Gleichgewicht verliert," so Hughes.

"Jeder ist enttäuscht"
Und weiter: "Sicher ist jeder enttäuscht. Wir haben einen langen Weg hinter uns. Wir haben die Leute auf uns aufmerksam gemacht, doch wir konnten uns nicht qualifizieren. Wieder einmal hat sich gezeigt, wie wahnsinnig schwer es ist, den letzten Schritt zu machen - den Schritt, der für den walisischen Fußball den ganz großen Unterschied ausgemacht hätte."

Frühes Tor
Seine kleine Nation hat in der Vergangenheit einige solcher knappen Rückschläge hinnehmen müssen. Deshalb war man, wie Hughes auch zugab, sehr nervös. Wales wollte unbedingt ein frühes Tor verhindern, doch genau das passierte, als Rolan Gusevs Freistoß Evseev fand, der per Kopf Paul Jones überwand.

"Riesengelegenheit"
"Wir haben in dieser Situation nicht gut verteidigt", so Hughes. "Und wir haben uns in unserem Strafraum bei weitem nicht so gut geschlagen wie im ersten Spiel. Es war eine Riesengelegenheit, nicht nur ein großes Fußballspiel. Und wahrscheinlich lagen die Nerven noch blanker als sonst."

Unsichere Zukunft
Durch das Scheitern werden sich die Spekulationen um Hughes Zukunft wieder verdichten. Dazu der ehemalige Stürmer: "Mein Vertrag läuft bis zum Ende der [FIFA-Weltmeisterschafts-] Saison 2006 und ich würde ihn auch gerne erfüllen. Doch wir haben uns nicht qualifiziert und die Leute werden dazu vielleicht etwas zu sagen haben."