Wales mit guten Aussichten
Samstag, 15. November 2003
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Russland - Wales 0:0
Russland dominierte sein Heimspiel, konnte gegen die diszipliniert agierenden Gäste jedoch kein Tor erzielen.
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Mit einer disziplinierten Leistung hat sich Wales im Hinspiel der UEFA EURO 2004™-Playoffs in Moskau ein torloses Unentschieden gegen ein offensiv agierendes Russland und damit eine gute Ausgangslage für das Rückspiel in der Heimat erkämpft.
Wenige Chancen
Die Hausherren verbrachten Großteile der Partie in der Hälfte der Gäste, hatten dort aber nur wenig Raum und konnten sich keine nennenswerten Torchancen erspielen. Wales tat zwar wenig für den eigenen Angriff, war aber damit zufrieden, kein Gegentor zu kassieren und somit am Mittwoch vor ausverkaufter Kulisse in Cardiff eine gute Ausgangslage zu haben.
Wales mit Verletzungssorgen
Russland konnte auf Verteidiger Vadim Evseev zurückgreifen, der zuvor das Mannschaftslager verlassen hatte, da sich seine Tochter in Deutschland einer Herzoperation unterziehen musste. Yegor Titov musste aufgrund einer Zehenverletzung auf der Bank bleiben, der Angriff wurde von Dmitri Bulykin, dem gegen die Schweiz ein Hattrick gelang, angeführt. Wales musste auf Mark Pembridge, Craig Bellamy, Simon Davies, Rhys Weston und Robert Page verzichten, so dass Kapitän Gary Speed ins Mittelfeld zurückgezogen wurde und dort neben Robbie Savage - dessen Einsatz bis zuletzt fraglich war - agierte. Darren Barnard rückte auf die Position des Linksverteidigers.
Russland mit Blitzstart
Die Russen, die in der Qualifikation in vier Heimspielen 15 Tore erzielt hatten und in Moskau bislang erst ein Qualifikationsspiel überhaupt verloren haben, begannen selbstbewusst und machten in den ersten zehn Minuten enormen Druck. Dmitri Loskov zwang Torwart Paul Jones gleich in den ersten Sekunden zu einer Parade und Bulykin schoss nur knapp am langen Pfosten vorbei, als die Russen die Abwehr der Gäste aushebelten.
Duell Onopko gegen Hartson
Doch langsam aber sicher boten die kampfstarken Waliser dem Angriff um Dmitri Sytchev und Loskov Paroli. Viktor Onopko, der sein 108. Länderspiel absolvierte, musste gegen den einzigen Gästestürmer John Hartson all seine Erfahrung in die Waagschale werfen. Wales setzte vor allem auf Konter, Ryan Giggs sorgte auf der linken Seite für Druck. Die beste Chance hatte Jason Koumas, dessen Freistoß von Torwart Sergei Ovchinnikov, einem von fünf FC Lokomotiv Moskva-Profis, glänzend pariert wurde.
Rettendes Tackling
Die walisische Abwehr tat sich vor allem gegen den schnellen Bulykin schwer, und Daniel Gabbidon konnte mit einem Tackling gerade noch eine Möglichkeit für Sytchev verhindern. Die folgende Ecke brachte Aleksei Smertin aufs Tor, Jones lenkte den Ball über die Latte. Auf der anderen Seite wurde ein Kopfball von Speed abgeblockt. Die erste Halbzeit endete torlos - in der Pause jedoch kam es zu einem Vorfall, in dessen Verlauf Ovchinnikov verwarnt wurde und nun für das Spiel am Mittwoch gesperrt ist.
Mostovoi köpft über das Tor
Nach dem Seitenwechsel bot sich das gleiche Bild: Russland attackierte, Wales versuchte es mit Kontern. Dmitri Sennikov klärte eine gefährliche Flanke von Koumas, auf der anderen Seite köpfte Aleksandr Mostovoi eine Hereingabe von Dmitri Alenichev über das Tor. Wales machte im Mittelfeld die Räume eng, so dass Russland sich sehr schwer tat und keinen Vorsprung für das Rückspiel in Cardiff erspielen konnte.
Schuss abgeblockt
22 Minuten vor dem Ende sah Mostovoi die gelbe Karte und ist nun am Mittwoch gesperrt. Wenig später setzte der eingewechselte Rolan Gusev einen Freistoß nur knapp über die Latte. Nach einer Ecke von Gusev kam Loskov an den Ball, doch sein Schuss wurde abgeblockt, und den frustrierten Hausherren lief die Zeit davon.
Unentschieden gerettet
Bulykin vergab noch eine Chance und zwei Mal parierte Jones gegen den in der Halbzeit eingewechselten Marat Izmailov. Wales blieb letztlich ohne Gegentor und unterstrich mit dieser kämpferisch starken Vorstellung, dass man sich endlich wieder einmal für ein großes Turnier qualifizieren möchte.