UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Deutschland verscheucht Italien-Fluch im Elfer-Drama bei der EURO 2016

Deutschland - Italien 1:1 (6:5 i.E.)
Nachdem Manuel Neuer gehalten hatte, war es Jonas Hector, der das DFB-Team ins Halbfinale der UEFA EURO 2016 gegen Italien schoss.

EURO 2016 highlights: Germany 1-1 Italy (6-5 pens)
  • Nach acht sieglosen Spielen bei Europa- oder Weltmeisterschaften setzt sich Deutschland durch einen dramatischen 6:5-Erfolg im Elfmeterschießen erstmals gegen Italien durch
  • Für die Führung in der regulären Spielzeit sorgt Mesut Özil Mitte der zweiten Halbzeit
  • Nach Handspiel von Jérôme Boateng im Strafraum erzielt Italien per Elfmeter durch Leonardo Bonucci den Ausgleich
  • Im Elfmeterschießen scheitern Ösil, Thomas Müller und Bastian Schweinsteiger, während Manuel Neuer den Ball von Matteo Darmian hält und Jonas Hector mit dem 18. Elfmeter zum Sieg trifft
  • Im Halbfinale am Donnerstag spielt Deutschland in Marseille gegen den Sieger der Partie zwischen Frankreich und Island


Noch nie hatte Deutschland gegen Italien ein Pflichtspiel gewinnen können, auch diesmal schafften sie es nicht auf spielerische Weise, sondern durch ein an Spannung kaum zu überbietendes Elfmeterschießen, das in die Geschichte eingehen wird.

EURO 2016: Alle Infos

Mit der ersten Überraschung wartete Bundestrainer Joachim Löw bereits auf, als im Stade de Bordeaux die Mannschaftaufstellung bekannt gegeben wurde. Für den zuletzt überragenden Julian Draxler, der erst später kam, rückte Benedikt Höwedes in die Mannschaft, weil der Coach mit einer Dreierkette spielen ließ, obwohl die bisherige Viererkette bei dieser Endrunde noch keinen Treffer kassiert hatte. Wichtigste Personalie bei den Italienern war das Fehlen von Mittelfeldstar Daniele De Rossi, der an einer Oberschenkel litt, aber immerhin auf der Bank saß.

Neuer nach dem Sieg im Interview

Dorthin musste nach bereits einer Viertelstunde Sami Khedira wechseln, der sich offenbar wieder an der Leiste verletzte; für ihn kam Bastian Schweinsteiger, dem Manuel Neuer sofort die Kapitänsbinde übereignete. Es war sein 37. Einsatz bei einem großen Turnier, womit er mit Rekordmann Miroslav Klose gleichzog.

Nachdem bislang auf dem Rasen wegen mangelnder Risikobereitschaft beider Teams sonst nichts Nennenswertes passiert war, gab es wenige Minuten später den Ansatz einer Chance, als Hummels den Ball in den italienischen Strafraum spielte, wo ihn Mario Gomez aber nicht unter Kontrolle bekam.

Doch in der 27. Minute brachte Schweinsteiger den Ball mit dem Kopf im Kasten unter, aber weil er zuvor Mattia De Sciglio zu Boden gerissen hatte, wurde der Treffer nicht gegeben. Und fünf Minuten vor dem Pausenpfiff gab es erneut Aufregung. Erst köpfte Gomez einen Ball von Kimmich über den Kasten, dann war es erneut Kimmich, der für Thomas Müller auflegte, dem aber auch diesmal nicht sein erster Turniertreffer gelang.

Löws Spiel mit dem Feuer
Der deutsche Trainer hatte vor der Partie angekündigt, sein Team an die italienischen Gegebenheiten anpassen zu wollen, aber die taktische Aufstellung der der Azzurri anzunähern, das hatte kaum jemand erwartet. Es schien zu funktionieren, als Hector von seiner Außenverteidigerposition nach vorn rückte, um das Tor von Özil vorzubereiten. Doch schließlich kassierte Deutschland den ersten Gegentreffer bei diesem Turnier.

Hummels: "Ein geiles Spiel - im Nachhinein"

Ethik der Azzurri
Zwei wichtige Spieler fehlten in Daniele De Rossi und Antonio Candreva, aber einmal mehr bewies das Team von Antonio Conte, dass es mehr ist als nur die Summe ihrer Einzelbestandteile. Am Ende schied Italien zwar aus, aber auch in dieser Partie gaben sie nie auf und hatten den Weltmeister am Rande einer Niederlage.

Meinung des Teamreporters
Philip Röber, Deutschland (@UEFAcomPhilipR)

Die erste Halbzeit war geprägt von vielen Fehlern und zu wenig Tempo im Aufbauspiel, da hat Deutschland den Italienern in die Karten gespielt. Gut hat das Gegenpressing funktioniert. Nach der Pause sah das phasenweise richtig gut aus, aber Italien bekommt man nicht so einfach ausgeknockt. Roulette bleibt Roulette, und diesmal fiel die Kugel in den aus deutscher Sicht richtigen Schacht.

EURO 2016: Team des Turniers

Aufstellungen

Italien vor Anpfiff in Bordeaux
Italien vor Anpfiff in Bordeaux

Deutschland: Neuer (K); Hector, Hummels, Boateng, Höwedes; Özil, Kroos, Khedira (16. Schweinsteiger), Kimmich; Gómez (72. Draxler), Müller
Ersatzbank: Leno, Ter Stegen, Mustafi, Schürrle, Podolski, Can, Weigl, Tah, Götze, Sané
Trainer: Joachim Löw

Italien: Buffon (K); Chiellini (120. Zaza), Bonucci, Barzagli; De Sciglio, Giaccherini, Parolo, Sturaro, Florenzi (86. Darmian); Éder (108. Insigne), Pellè
Ersatzbank: Sirigu, Marchetti, Ogbonna, Candreva, Immobile, De Rossi, Bernardeschi, El Shaarawy
Trainer: Antonio Conte

Schiedsrichter: Viktor Kassai (Ungarn)