Frankreich nach Torfestival im Halbfinale der EURO 2016
Sonntag, 3. Juli 2016
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Frankreich - Island 5:2
Spannung kam bei dem französischen Erfolg nur wenig auf, dafür gab es zumeist hochklassigen Fußball der Franzosen, die erstmals auch vor der Pause trafen.
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- Paul Pogba sorgt in der 20. Minute für das 2:0, Payet und Griezmann macht vor der Pause alles klar
- Wenig Minuten nach dem Wechsel erzielt Kolbeinn Sigthórsson den ersten Treffer für Island
- Giroud markierte kurz darauf seinen zweiten Treffer der Partie und Birkir Bjarnason sorgt kurz vor Ende für den Endstand
Wer in dieser Partie einen defensiven Start der Isländer gegen den Gastgeber erwartet hatte, wurde eines Besseren belehrt. Bereits in der dritten Minute kamen die Isländer durch Gylfi Sigurdsson zum ersten Torschuss der Partie, der aber keine große Herausforderung für Hugo Lloris darstellte.
Wenige Minuten später versuchte auf der anderen Seite Dimitri Payet aus 20 Metern sein Glück, forderte Hannes Halldórsson aber auch nicht ernsthaft heraus. Nachdem sich die Franzosen in ihren bisherigen Partien immer viel Zeit für den ersten Treffer ließen, dauerte es diesmal nur zwölf Minuten.
Nach einem langen Ball von Blaise Matuidi enteilte Olivier Giroud der gesamten isländischen Abwehr und schoss mit links zur frühen Führung der Franzosen ein. In der 20. Minute stieg Paul Pogba im isländischen Strafraum nach einer Ecke am höchsten und köpfte zur 2:0-Führung ein.
Im Anschluss zogen sich die Franzosen ein wenig zurück, ohne den Isländern aber ausreichend Raum für gut strukturierte Angriffe zu geben. Gefährlich wurde Island maximal bei Standardsituationen - wie dem Freistoß in der 41. Minute, der getreten von Sigurdsson an Freund und Feind vorbei am Ende doch in den Armen von Lloris landete.
Die Vorentscheidung fiel bereits zwei Minuten vor der Pause, als Payet nach Vorarbeit von Antoine Griezmann humorlos zum 3:0 einschoss. Fast mit dem Pausenpfiff traf dann auch noch Griezmann selbst mit einem gefühlvollen Heber nach Zuspiel von Giroud zum 4:0-Halbzeitstand.
Nach dem Seitenwechsel spielten die Franzosen weiter nach vorne und kamen durch Payets Abschluss aus knapp 16 Metern zu einer ersten Gelegenheit, die allerdings mangels Zielgenauigkeit ungenutzt blieb. Doch in der 56. Minute stand es dann plötzlich nur noch 1:4, als Kolbeinn Sigthórsson nach starker Vorarbeit von Sigurdsson den Ball im französischen Tor unterbrachte.
Drei Minuten später war der alte Vorsprung aber schon wieder hergestellt. Giroud köpfte nach einem weiten Ball von Payet zum 5:1 ein.
Island hatte trotzdem noch Spaß am Spiel und vergab in der 63. Minute durch Sverrir Ingason einen weiteren Treffer nur auf Grund einer Glanzparade von Lloris. Ein ganzes Stück besser machte es Bjarnason in der 84. Minute, als er aus kurzer Distanz zum 2:5-Endstand aus Sicht der Isländer traf.
Spieler des Spiels: Olivier Giroud (Frankreich)
Frankreich hat gleich drei Spieler, die gute Chancen auf den adidas Goldenen Schuh haben, nachdem Giroud in diesem Spiel zweimal getroffen hat. Der Arsenal-Stürmer bewies dabei seine Abschluss- und Kopfballstärke und ließ damit seine Kritiker verstummen.
Frankreich trifft früh
Nachdem Frankreich bislang bei dieser Endrunde keinen einzigen Treffer vor der 58. Minute erzielen konnte, waren die Gastgeber in diesem Spiel ganz früh zur Stelle. Bereits in der 12. Minute überrumpelten sie die gegnerische Abwehr und Giroud brachte sein Team auf die Siegerstraße. Der Treffer von Pogba in der 20. Minute machte den Franzosen den unliebsamen Ruf als Spätstarter endgültig zunichte.
Aufstellungen
Frankreich: Lloris (K); Evra, Koscielny (72. Mangala), Umtiti, Sagna; Payet (80. Coman), Matuidi, Griezmann, Pogba, Sissoko; Giroud (60. Gignac)
Bank: Mandanda, Costil, Jallet, Cabaye, Martial, Schneiderlin, Digne
Trainer: Didier Deschamps
Island: Halldórsson; Skúlason, Ragnar Sigurdsson, Árnason (46. Ingason), Sævarsson; Birkir Bjarnason, Gylfi Sigurdsson, Gunnarsson (K), Gudmundsson; Bödvarsson (46. Finnbogason), Sigthórsson (83. Gudjohnsen)
Bank: Kristinsson, Jónsson, Hauksson, Hermannsson, Sigurjónsson, Elmar Bjarnasson, Magnússon, Hallfredsson, Traustason
Trainer: Lars Lagerbäck
Schiedsrichter: Björn Kuipers (Niederlande)