Fernando Santos: Der Ingenieur des portugiesischen Erfolgs
Samstag, 9. Juli 2016
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Fernando Santos ist ein Trainer, der immer an sein Team glaubt. EURO2016.com hat den Coach der portugiesischen Nationalmannschaft genauer unter die Lupe genommen.
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In dem Lied Fernando, das die Band ABBA im Jahr 1976 veröffentlichte, schwelgen zwei Veteranen in Erinnerung an vergangene Tage. Es ist unschwer vorzustellen, welcher Song in einigen Jahren von den portugiesischen Fans angestimmt wird, wenn ihr Trainer Fernando Santos mit seinem Team den Titel bei der UEFA EURO 2016 holen sollte.
Fernando Manuel Fernandes da Costa Santos, wie er mit vollen Namen heißt, steht kurz vor einem Triumph, den er schon immer vorausgesagt hat.
"Wir werden bei diesem Turnier nicht nur mitspielen, wir fahren dort hin, um es zu gewinnen", so der Trainer im März. "Ich habe meiner Familie gesagt, dass ich am 11. Juli zurückkome."
Der 61-Jährige hat eine lange Trainerkarriere hinter sich. Das Turnier in Frankreich stellt zweifelsohne den Höhepunkt seines bisherigen Schaffens dar.
In Portugal ist Santos als "O Engenheiro", "der Ingenieur", bekannt. Mit 15 Jahren war er bereits ausgebildeter Elektriker, er hatte aber auch großes Talent beim Fußball. Mit 16 Jahren machte er in der Jugendabteilung von Benfica seine ersten Schritte. Später wechselte der Außenverteidiger zu Marítimo und Estoril.
Neben dem Fußballgeschäft interessierte sich Santos aber auch weiter für seinen ursprünglichen Tätigkeitsbereich und schloss ein Studium der Ingenieurswissenschaften ab. Er ist nur einer von wenigen Trainern, der bei allen drei großen portugiesischen Klubs gearbeitet hat: Sporting CP, Benfica und Porto.
Nach seinem fünften Meistertitel in Serie mit Porto im Jahr 1999 wurde er "O Engenheiro do Penta", "der Ingenieur des Fünften", genannt. Auch in Griechenland feierte Santos Erfolge. So führte er die griechische Nationalmannschaft bei der UEFA EURO 2012 und bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2014 jeweils bis in die K.-o.-Phase.
Santos übernahm das Amt des Nationaltrainers 2014 von Paulo Bento. Der aktuelle Coach der Portugiesen ist sehr religiös. Beim Elfmeterschießen gegen Polen war zu beobachten, wie er betete. Der Nationalmannschaft hat er seinen ganz eigenen Geist eingehaucht.
Das Team ist seit 13 Pflichtspielen ungeschlagen. Mit der Besonnenheit und der Beharrlichkeit von Santos stehen die Portugiesen nun vor ihrem größten Triumph.