Coleman bejubelt "hässlichen" Sieg
Samstag, 25. Juni 2016
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Wales-Trainer Chris Coleman sprach nach dem Erfolg über Nordirland von einem "hässlichen Sieg", während sich Michael O'Neill stolz und zugleich als guter Verlierer zeigte.
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Chris Coleman, Trainer Wales
Wir haben heute keinen guten Fußball gespielt, denn die Nordiren haben uns das Leben schwer gemacht. Wir konnten heute nicht zu unserem normalen Spiel finden. Das war ein hässlicher Sieg, aber wen interessiert das schon. Man muss sich immer an die Umstände und den Gegner anpassen. Es tut mir leid für Michael O'Neill, der einen tollen Job gemacht hat. Es war heute ein harter Kampf.
Wenn du Spieler wie Gareth Bale oder Aaron Ramsey auf dem Feld hast, kannst du eine solche Partie vom einen auf den anderen Moment entscheiden und genau das ist heute passiert. Bale ist für uns ungeheuer wichtig. Mit seiner Art nimmt er die ganze Mannschaft mit, die natürlich auch spielerisch sehr viel von ihm lernt.
Wie weit wir noch kommen können ist schwer zu sagen. Wir warten nun erstmal auf unseren nächsten Gegner. Egal ob es Ungarn oder Belgien wird, es wird eine schwere Aufgabe. Nun genießen wir aber erstmal den Erfolg.
Ganz Wales steht derzeit Kopf und das freut uns alle ungemein. Auch in dieser Partie hatten die Fans wieder großen Anteil an unserem Erfolg. Die Spieler genießen jeden Moment hier in Frankreich und das soll auch so bleiben. Wir freuen uns auf die nächsten Tage und Aufgaben.
Michael O'Neill, Trainer Nordirland
Wir haben heute ein enges Spiel gesehen, in dem wir die bessere Mannschaft waren. Wir haben diese Niederlage nicht verdient. Es ist schwer, jetzt eine Bilanz des Turniers zu ziehen. Fakt ist aber, dass uns kaum jemand die K.-o.-Runde zugetraut hätte.
Wir hatten eine gute Zeit und haben viel gelernt. Ein solches Ende ist natürlich nicht schön. Bale hat eine starke Flanke geschlagen und Gareth McAuley musste sich in Sekundenbruchteilen entscheiden. Leider nahm es kein gutes Ende für uns. Wir machen ihm keinen Vorwurf deswegen.
Wir wussten, dass wir den Walisern keine Kontermöglichkeiten einräumen konnten und wir mussten Bale und Ramsey aus der Gefahrenzone halten. Die Spieler haben sich heute teuer verkauft und ihren Auftrag sehr gut ausgeführt.
Taktisch habe ich heute eine starke Leistung von uns gesehen. Jonny Evans hatte Bale gut im Griff. Gegen Ramsey mussten wir zwischendurch umstellen und auch das hat gut geklappt. Man kann Bale eben nicht 90 Minuten im Griff haben, er ist dafür einfach zu gut. Ich muss abschließend sagen, dass ich es gerade Chris Coleman sehr gönne. Ich hoffe sehr, dass er mit seiner Mannschaft im Turnier noch weit kommt.