Schweiz scheitert an Polen bei der EURO 2016
Samstag, 25. Juni 2016
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Schweiz - Polen 1:1 n.V., 4:5 i.E.
Mit einem Traumtor rettete Xherdan Shaqiri die Schweiz in die Verlängerung, doch im Elfmeterschießen scheiterte als Einziger Granit Xhaka.
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- Jakub Błaszczykowski bringt Polen in der ersten Achtelfinal-Paarung nach 39 Minuten in Front
- Der Schweizer Haris Seferović trifft nach 78 Minuten nur die Latte
- Xherdan Shaqiri gleicht in der 82. Minute mit einem herrlichen Fallrückzieher aus
- Im Elfmeterschießen verwandeln alle fünf polnischen Schützen, bei den Schweizern schießt Granit Xhaka am Tor vorbei
- Polen trifft am 30. Juni im Viertelfinale in Marseille entweder auf Kroatien oder Portugal
Bereits nach wenigen Sekunden und einem Fehler von Johan Djourou hatten die Polen die dicke Chance zur Führung, doch Arkadiusz Milik schoss von der Strafraumgrenze über den verwaisten Kasten. Die Truppe von Adam Nawałka diktierte in der Anfangsphase das Spielgeschehen, während die Schweizer ein paar Minuten benötigten, um erstmals für Gefahr zu sorgen, als Blerim Džemaili (10.) aus sechs Metern nur das Außennetz traf.
Im Anschluss verflachte die Partie in Saint-Étienne ein wenig, beide Teams standen hinten weitestgehend sicher, so dass viele Offensivbemühungen schon im Ansatz verpufften. So wurde es erst nach 29 Minuten wieder gefährlich, als Grzegorz Krychowiak nach einem Eckball aus sieben Metern völlig ungedeckt am Tor vorbeiköpfte. Vier Minuten später jagte Milik den Ball aus sechs Metern über den Kasten.
Nachdem Fabian Schär in der 36. Minute eine gute Kopfballchance für die Schweizer vergeben hatte, ging Polen drei Minuten später verdient in Front: Kamil Grosicki tankte sich auf der linken Seite durch und flankte auf den zweiten Pfosten, wo Jakub Błaszczykowski, bereits Torschütze im dritten Gruppenspiel gegen die Ukraine, völlig frei zum Abschluss kam und Yann Sommer aus kurzer Distanz tunnelte.
Nach der Pause legten die Schweizer einen Gang zu, während Polen vermehrt Platz zum Kontern bekam. Dadurch entwickelte sich eine sehenswerte Partie mit vielen Abschlüssen: Sommer parierte gegen Robert Lewandowski (50.), ehe Łukasz Fabiański einen 20-Meter-Kracher von Xherdan Shaqiri (51.) entschärfte und Sommer stark gegen Błaszczykowski, der in der 54. Minute aus 16 Metern abzog, klärte.
Nach 73 Minuten fischte Fabiański einen Freistoß von Ricardo Rodríguez aus dem Winkel, ehe Haris Seferović fünf Minuten später aus 14 Metern nur die Latte traf. Nach 82 Minuten sollte sich das Schweizer Powerplay dann auszahlen: Eine Rodríguez-Flanke landete auf Umwegen bei Shaqiri, der an der Strafraumgrenze zum Fallrückzieher ansetzte und genau ins rechte Eck traf - ein Traumtor und der verdiente Ausgleich.
In der Verlängerung traute sich im ersten Durchgang keine Mannschaft so recht, bedingungslos auf Offensive zu setzen, doch in den letzten 15 Minuten drängten die Schweizer auf den Siegtreffer und erarbeiteten sich noch zwei richtig gute Möglichkeiten durch den eingewechselten Eren Derdiyok, der aber beide Male am starken Fabiański scheiterte (113., 118.). Im Elfmeterschießen hatten die Polen die besseren Nerven und verwandelten alle fünf Elfmeter, während bei den Schweizern der zweite Schütze, Granit Xhaka, am Tor vorbeischoss.
Spieler des Spiels: Xherdan Shaqiri (Schweiz)
In der ersten Halbzeit lief es noch nicht nach Wunsch für Shaqiri, doch nach dem Seitenwechsel drehte er auf und brachte die Schweiz mit seinem sensationellen Treffer zurück ins Spiel. Danach suchte er die vorzeitige Entscheidung, und im Elfmeterschießen konnte er seinen Schuss verwandeln.
So sah es unser Schweizer Teamreporter im Stade Geoffroy Guichard:
Matthias Rötters, Schweiz (@UEFAcomMattR)
Ein ganz bitteres Turnierende für die Schweiz, die gegen Polen ihre beste Turnierleistung bot. Nach dem Rückstand kämpfte sich die Nati bravourös zurück ins Spiel und schaffte durch den Traum-Fallrückzieher von Xherdan Shaqiri den mehr als verdienten Ausgleich. Danach war das Team von Vladimir Petković die eindeutig bessere Mannschaft, schaffte es aber mal wieder nicht, die Überlegenheit in ein Tor umzumünzen. Am Ende waren es dann wohl die Nerven von Granit Xhaka, die das Elfmeterschießen entschieden. Die Schweiz ist damit raus, aber die Eidgenossen verabschieden sich hoch erhobenen Hauptes.
Aufstellungen
Schweiz: Sommer; Rodríguez, Djourou, Schär, Lichtsteiner (K); Mehmedi (70. Derdiyok), Granit Xhaka, Džemaili (58. Embolo), Behrami, Shaqiri (77. Fernandes); Seferović
Bank: Hitz, Bürki, Moubandje, Elvedi, Von Bergen, Lang, Frei, Zakaria, Tarashaj
Trainer: Vladimir Petković
Polen: Fabiański; Jędrzejczyk, Pazdan, Glik, Piszczek; Grosicki (104. Peszko), Mączyński (101. Jodłowiec), Krychowiak, Błaszczykowski; Lewandowski (K), Milik
Bank: Szczęsny, Boruc, Cionek, Linetty, Stępiński, Wawrzyniak, Salamon, Zieliński, Starzyński
Trainer: Adam Nawałka
Schiedsrichter: Mark Clattenburg (England)