Womit sich der nächste England-Trainer befassen muss
Dienstag, 28. Juni 2016
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Simon Hart analysiert die schockierendste Niederlage Englands seit 66 Jahren und fragt sich, welche Aufgaben Roy Hodgson seinem Nachfolger überlässt.
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"Plus ça change" mag vielleicht ein französischer Ausdruck sein, könnte aber für Englands lange Tradition, bei großen Turnieren nichts reißen zu können, erfunden worden sein.
"Wir sind bei sechs Turnieren ausgeschieden", sagte Wayne Rooney in der Mixed Zone. "Ich bin enttäuscht, aber es ist nicht anders als die anderen Male."
Für Rooney mag das vielleicht so sein, aber die Fans, die das Team gestern Abend vom Platz gebuht haben, werden sagen, dass es anders ist. Es ist die größte Schande der Nationalmannschaft bei einem großen Turnier seit 1950, als man bei der WM gegen die USA verlor.
Es war eine Niederlage gegen ein Land mit 330 000 Einwohnern, die einigen englischen Spielern den Boden unter den Füßen wegzog und zum Rücktritt von Roy Hodgson führte.
Die Frage ist jetzt, was Hodgsons Nachfolger eigentlich verändern muss. Hier wären ein paar Vorschläge:
Auf das Positive aufbauen (ja, das gab es tatsächlich)
Hodgsons Nachfolger wird mit "jungen, hungrigen und extrem talentierten Spielern" arbeiten – sein Kader war der jüngste Englands seit 1958 (Durchschnittsalter: 25,39) und insbesondere Eric Dier stach im defensiven Mittelfeld heraus.
Die mentale Hürde
Das Trikot der Nationalmannschaft scheint eine Last zu sein, und die Spieler leiden unter einer Geschichte voller enttäuschender Momente.
Kári Árnason sagte vor dem Spiel, dass er gerne auch im Klub mit seinen Nationalmannschaftskollegen zusammenspielen würde, weil die isländische Mannschaft so eng zusammensteht. Gestern Abend hat das alles nichts gebracht – vielleicht sollten ein paar englische Spieler die Premier League verlassen und ihre Horizonte erweitern.
Die Basics nicht vergessen
England hatte gegen Island 63% Ballbesitz. Sie hatten 57% gegen die Slowakei, 64% gegen Wales und 52% gegen Russland. Das Ziel war es, Ballbesitzfußball zu spielen – aber in den Strafräumen war davon wenig zu sehen. Weder in der Offensive noch in der Defensive wissen sie, mit Standardsituationen umzugehen, was sich gestern Abend bei Harry Kanes spätem Freistoß und den Gegentoren zeigte.