Boateng vor #GERITA: "Bin positiv gestimmt"
Donnerstag, 30. Juni 2016
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Jérôme Boateng spricht im Interview über die besonderen Herausforderungen gegen Italien und über die Freude nach seinem ersten Länderspieltor.
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Vier Spiele ist das Turnier für die deutsche Mannschaft jetzt alt. Wie ist es allgemein gelaufen?
Boateng: Bis jetzt ganz gut. Wir hatten einen zähen Start in der Gruppenphase. Es waren schwierige Spieler gegen Gegner, die tief standen. Da haben wir uns schwer getan. Im letzten Gruppenspiel wurde es besser und im Achtelfinale haben wir es noch besser gemacht. Wir hatten viel Bewegung und uns Torchancen erarbeitet. Jetzt freuen wir uns auf das Viertelfinale.
Und Sie haben im Achtelfinale ein Tor beigesteuert. Beschreiben Sie doch bitte mal die Emotionen, wenn man sein erstes Tor für die Nationalelf schießt.
Boateng: Es war etwas sehr Emotionales. Als ich den Ball getroffen habe, war ich mir gar nicht sicher, ob der überhaupt reingeht. Es standen ja noch ein paar Verteidiger davor. Ich habe zuerst gar nicht daran gedacht, dass es mein erstes Tor für die Nationalelf war. Das realisiert man dann erst nach dem Spiel.
Es waren pure Emotionen. Ich habe mich riesig gefreut, bin hochgesprungen und zur Bank gelaufen. Da geht schon etwas durch einen durch.
Jetzt wartet Italien. Joachim Löw hat gesagt, die Niederlage 2012 hat ihn persönlich weitergebracht. Geht es Ihnen genauso?
Boateng: Persönlich nicht. Ich habe das auch gar nicht mehr so im Kopf. Das ist vier Jahre später schon zu weit weg. Ich weiß natürlich noch, dass wir verloren haben. Wir hatten keinen guten Tag und haben individuelle Fehler gemacht. Ich habe danach gute Erfahrungen gegen Italien gemacht. Ich bin jetzt sehr positiv für Samstag gestimmt. Es wird schwer, das wissen wir alle.
Es treffen die Teams mit den beiden besten Defensivleistungen des Turniers aufeinander. Wie groß ist die Herausforderung?
Boateng: Italien hat sehr gute Stürmer, sie haben allgemein eine gute Offensive. Sie schalten sehr schnell um und da müssen wir als Mannschaft wieder sehr gut arbeiten. Das fängt vorne an. Wenn wir es so machen wie zuletzt, dass wir alle gemeinsam gegen den Ball arbeiten, dann bin ich positiv gestimmt.
Warum ist es wichtig, dass auch gegen Italien wieder die Null steht?
Boateng: Gegen Italien und überhaupt gegen italienische Mannschaften ist es sehr schwierig, wenn man einmal zurückliegt. Sie machen es defensiv sehr gut und spielen auf Konter.
Sie haben nach dem Spiel die Offensivleistung der Mannschaft kritisiert. Hat dies etwas bewirkt?
Boateng: Wir waren einfach nur ehrlich. Es ist wichtig für uns in der Mannschaft, dass wir zueinander ehrlich sind. In der Offensive hat es gehakt, es gab zu wenig Bewegung. Dass wussten die Offensivleute auch selber. Es war eine Kritik an die ganze Mannschaft und wir haben es dann auch besser gemacht.