Löw vor #GERUKR: Fortschritt erkennbar
Sonntag, 12. Juni 2016
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Joachim Löw im Interview über die Detailarbeit der letzten Tage, die Stärken der Ukraine und seine allgemeinen Erwartungen an das Turnier.
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Herr Löw, Sie haben immer betont, wie wichtig die EURO-Vorbereitung für Sie ist. Wie zufrieden sind Sie mit der Feinjustierung?
Ich bin schon zufrieden, weil die Mannschaft die letzten fast drei Wochen sehr, sehr intensiv gearbeitet hat. Ich bin ein wenig untröstlich, dass Toni Rüdiger sich verletzt hat. Das hat ein wenig für Enttäuschung gesorgt. Auf der anderen Seite sind jetzt alle Spieler einsatzfähig. Das ist gut, denn die Spieler brennen darauf, dass es jetzt richtig losgeht.
Sie haben in den letzten zwei Jahren unterschiedliche Systeme spielen lassen. Macht Sie dies vor dem Turnier unberechenbarer als je zuvor?
Das weiß ich nicht. Für mich bedeutet dies mehr Flexibilität innerhalb der Mannschaft. Wir können variabel sein und während des Spiels Systeme wechseln. Wir können auch im Bezug auf den Gegner das ein oder andere tun. Wichtig war, dass die Mannschaft diesen nächsten Schritt, diesen Fortschritt, auch bewältigt hat.
Sie hatten in der Vorbereitung einige Verletzungs- und Fitnessprobleme in der Defensive. Haben Sie noch Sorgen bezüglich der Stabilität im Spiel gegen den Ball?
Ja wir mussten immer mal wieder umstellen. Mats Hummels war verletzt und dann hat sich Toni Rüdiger verletzt. Er war als Innenverteidiger eingeplant, weil er eine sehr gute Vorbereitung gespielt hat. Jetzt mussten wir umstellen. Es wäre mir lieber gewesen, wir hätten drei Wochen mit einer Formation trainieren können. Das wäre hilfreich gewesen, jetzt war es aber nicht so. Ich vertraue den Spielern, die wir haben. Die werden morgen ihr Bestes abrufen.
Was können Sie zu den Stärken und Schwächen der Ukraine sagen?
Die Ukraine hat eine gute Defensive. Zu ihren Stärken gehört die Dynamik in ihrem Spiel. Sie sind sehr spielstark und sind in der Lage, ein gutes Tempo ins Spiel zu kriegen. Ihre beiden Außenpositionen sind sehr stark besetzt. Die bringen sie immer wieder ins Spiel und ins Eins-gegen-eins. Im Dribbling kommen diese Spieler fast immer vorbei. Für uns gilt es, dem entgegenzuwirken. Wir müssen auf ihre schnellen Konter aufpassen.
Was erwarten Sie von diesem Turnier allgemein im fußballerischen Sinne. Werden wir viele Mannschaften sehen, die Risiko gehen, oder wird es eher ein torärmeres Turnier?
Ich erwarte, dass gerade in der Vorrunde viele Abnutzungskämpfe stattfinden. Die sogenannten Underdogs wehren sich mit allem, was sie haben. Sie können mittlerweile sehr, sehr gut verteidigen. Sie haben irgendwie gelernt, da noch besser zu sein. Die Favoriten tun sich da noch schwer. Ich glaube, dass es in der Vorrunde viele kampfbetonte Spiele geben wird. In den K.-o.-Runden gibt es dann immer einen Gewinner und einen, der nach Hause geht. Da wird das Risiko dann erhöht sein.