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Todesfall erschüttert ÖFB-Team

Trotz aller Freude rund um die UEFA EURO 2016: Es gibt im Leben auch noch etwas anderes als Fußball. Das wurde am Sonntag im österreichischen Mediencenter schlagartig allen Anwesenden klar

György Garics bei einer Trainingseinheit mit David Alaba
György Garics bei einer Trainingseinheit mit David Alaba ©Getty Images

Der Vater von György Garics verstarb am Donnerstag nach einem langen Krebsleiden. Sein Sohn, der ÖFB-Verteidiger, hatte dennoch die Stärke und trat vor die Kameras.

"Papa hätte es gerne erlebt, mich bei der EURO zu sehen. Leider ist es sich um ein paar Tage nicht ausgegangen. Fußball war sein Leben", meinte Garics. Am Dienstag, einen Tag vor der Abreise, konnte sich der Darmstadt-Legionär noch verabschieden. "Ich habe ihn gefragt, 'soll ich gehen oder soll ich bleiben?'. Er hat gemeint, dass ich unbedingt gehen soll. Seinen letzten Wunsch möchte ich natürlich respektieren. Ich möchte ihm einen schönen Abgang bereiten."

György Garics senior, der gleichnamige Vater des österreichischen Nationalspielers, wurde am 24. April 1954 geboren. Er war selbst Fußballprofi in Szeged, bei MTK-Vörös Meteor Sport Kör und Szombathelyi Haladás.

Seine Teamkollegen geben Garics junior in dieser schweren Zeit Rückhalt: "Ich stehe jetzt hier, hinter der Mannschaft, die auch hinter mir gestanden ist. In den letzten zehn Monaten haben sie mit mir mitgefiebert, das hat die Sache ein bisschen leichter gemacht."

Zu der ohnehin schon emotionalen Ausgangssituation kommt auch noch, dass Garics gegen sein Geburtsland antreten wird. In Szombathely wuchs er auf, mit 14 Jahren wechselte er ohne Deutschkenntnisse alleine zu Rapid Wien.

"Gegen Ungarn zu spielen, wäre ohnehin schon kompliziert oder besonders für mich. Durch die Sache mit Papa wird es noch brisanter. Es geht um Fußball, es geht um meine Geschichte, es geht um seine Geschichte, es geht um drei Punkte. Das kann ich gar nicht mit Worten beschreiben, was es für mich heißt. Danke Papa, dass du dafür gesorgt hast, dass mir dieses Spiel immer in Erinnerung bleiben wird", meinte Garics abschließend.