Ungarn ärgert Österreich bei der EURO 2016
Dienstag, 14. Juni 2016
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Österreich - Ungarn 0:2
Die ÖFB-Auswahl musste sich zum Auftakt Nachbar Ungarn geschlagen geben. Szalai und Stieber besiegelten die Niederlage.
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- Die ÖFB-Elf musste Zlatko Junuzović verletzt und Aleksandar Dragović mit Gelb-Rot vorgeben
- Ádám Szalai erzielte Ungarns erstes EURO-Tor seit 1972, Zoltán Stieber erhöhte kurz vor Schluss auf 2:0
- Torhüter Gábor Király ist der erste 40-Jährige, der ein Spiel bei einer EURO-Endrunde bestritt
- Die nächsten Spiele in Gruppe F, 18. Juni: Portugal - Österreich, Island - Ungarn
- Alles rund um dieses Spiel gibt es bei UEFA.com
Österreich wartet weiter auf den ersten Sieg bei einer EURO-Endrunde. Die ÖFB-Auswahl verlor gegen die Ungarn mit 0:2 und muss sich nun gegen Portugal und Island bereits gehörig ins Zeug legen.
Bereits mit der ersten Aktion im Spiel setzte das ÖFB-Team eine Duftmarke. David Alaba knallte nach knapp 30 Sekunden den Ball aus gut 25 Metern an die rechte Torstange. Nach zehn Minuten war es wieder Alaba, der nach schöner Vorarbeit von Marko Arnautović den Ball diesmal aber zu zentral auf Gábor Király platzierte.
Die Elf von Marcel Koller war engagiert und agierte äußerst aggressiv, die Genauigkeit im Passspiel ließ aber zu wünschen übrig. Die Ungarn hielten ihrerseits oftmals mit Härte dagegen und wussten das Spiel der Österreicher im Aufbau gut zu unterbinden. Király konnte sich in Minute 35 auszeichnen, indem er einen Halbvolley von Zlatko Junuzović, nach Drop-Off von Marc Janko, bravourös parieren konnte.
In den letzten fünf Minuten vor dem Pausenpfiff hatten die Österreicher eine weitere passable Chance. Diesmal war Arnautović' Zuspiel auf Martin Harnik für den rechten Offensivspieler aber zu ungenau, der noch dazu verstolperte. Bei einer Halbchance auf der Gegenseite setzte Balázs Dzsudzsák den Ball kurz darauf am langen Eck vorbei.
Beide Teams kamen unverändert aus der Kabine und zeigten anfangs das gleiche Spiel wie zuvor. Beide wollten, waren aber, wenn es darauf ankam, zu ungenau. Die erste Gelegenheit auf die Führung hatten die Ungarn mit einem Hammer aus der Distanz von Dzsudzsák.
Nach knapp einer Stunde musste Junuzović, der bereits in Hälfte eins am Sprunggelenk behandelt werden musste, angeschlagen für Marcel Sabitzer Platz machen. Nur wenige Augenblicke später sorgten László Kleinheisler und Ádám Szalai mit einem Doppelpass für das Öffnen der Defensivreihe der Österreicher und Szalai traf überraschend zum 1:0 der Ungarn.
Marcel Koller brachte umgehend Rubin Okotie für den über weite Strecken unauffälligen Marc Janko. Der neue Spielplan wurde innerhalb weniger Sekunden jedoch über den Haufen geworfen, als Aleksandar Dragović bei einem Offensivfoul mit Gelb-Rot bestraft wurde.
Die Aufgabe wurde für Österreich dadurch praktisch unmöglich, selbst wenn noch über 20 Minuten zu spielen waren. Die Ungarn machten weiter Druck, mit einem Mann weniger war das Nationalteam zwar weiter bemüht, aber das allein reichte nicht. Zoltán Stieber machte kurz vor Schluss alles klar und schloss einen Konter per Heber über Keeper Robert Almer zum 2:0-Endstand ab.
Spieler des Spiels: László Kleinheisler (Ungarn)
Kleinheisler war der Dreh- und Angelpunkt im ungarischen Spiel, nicht nur bei der Vorbereitung des ersten Treffers. Er spielte intelligent und zeigte keine Schwächen, damit hatte er maßgeblichen Anteil am Ergebnis.
Der Zug fährt bereits
Nach neun Pflichtspielsiegen in Folge und den zuletzt nicht unbedingt positiven Testspiel-Ergebnissen muss Österreich möglichst schnell zu seiner Form zurück finden. Gegen Portugal, den vielleicht stärksten Gegner in der Gruppe, muss das Team von Marcel Koller definitiv mehr zeigen, will man noch den Aufstieg in die K.o.-Runde schaffen.
Király – der Rekordmann
Gábor Király schrieb mit seinem heutigen Einsatz Geschichte. Der ungarische Schlussmann löste Lothar Matthäus als ältesten Spieler bei einer EURO-Endrunde ab. Király hielt mit 40 Jahren und 74 Tagen seinen Kasten sauber und konnte sich noch dazu über das Einstellen des Rekords von Matthäus - 39 Jahre und 91 Tage – freuen.
So sah es der österreichische Teamreporter in Bordeaux
Johannes Sturm, Österreich (@UEFAcomJohannes)
Österreich startet mit einem wahren Albtraum in das Turnier. Nicht nur die Niederlage, sondern auch die Sperre von Aleksandar Dragović, sowie die Verletzung von Zlatko Junuzović schmerzen enorm. Jetzt bedarf es einer klaren Leistungssteigerung. Vor allem in Sachen Effizienz muss Österreich bedeutend zulegen.
Aufstellungen
Österreich: Almer, Klein, Dragović, Hinteregger, Fuchs (K); Harnik (77. Schöpf), Baumgartlinger, Alaba, Arnautović; Junuzović (59. Sabitzer), Janko (65. Okotie)
Bank: Lindner, Özcan, Garics, Ilsanker, Suttner, Wimmer, Prödl, Hinterseer, Jantscher
Trainer: Marcel Koller
Ungarn: Király; Fiola, Guzmics, Lang, Kádár; Gera, Németh (89. Pintér), Nagy, Kleinheisler (80. Stieber), Dzsudzsák (K); Szalai (69. Priskin)
Bank: Dibusz, Gulácsi, Korhut, Elek, Böde, Lovrencsics, Nikolić, Bese, Juhász
Trainer: Bernd Storck
Schiedsrichter: Clément Turpin (Frankreich)