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Mehr Risiko? Hummels: "Würde nicht schaden"

Im Interview mit EURO2016.com spricht Mats Hummels über die mangelnde Durchschlagskraft der DFB-Elf und den kommenden Gegner Nordirland.

Fordert Risiko vorne, geht Risiko hinten: Mats Hummels
Fordert Risiko vorne, geht Risiko hinten: Mats Hummels ©Getty Images

Warum gab es nach dem Spiel gegen Polen eine ganze Menge Selbstkritik?

Weil wir wissen, dass wir nicht am Optimum gespielt haben. Mit unserer Qualität und auch mit unserem Anspruch haben wir uns vorne zu wenige Chancen herausgespielt. Wir können das besser machen, auch wenn eine Mannschaft wie Polen gut verteidigt.

Was fehlt denn strukturell in der Offensive?

Ich weiß nicht, ob das strukturelle Probleme sind. Es würde uns nicht schaden, offensiv im Eins-gegen-eins mehr Risiko einzugehen. Es ist ja kein Problem, wenn wir vorne im Sechzehner mal den Ball verlieren, dann haben wir genug Zeit, das zu verteidigen.

Man könnte gut Lücken reißen, wenn man einen Gegenspieler ausspielt. Dadurch würden wir das ganze Konstrukt auseinanderreißen. Gepaart mit aggressiveren Laufwegen Richtung Tor können wir uns hoffentlich in den nächsten Spielen so mehr Chancen und auch mehr Tore herausarbeiten.

Wie zufrieden waren Sie mit Ihrem Turniereinstand und der Abstimmung im Defensivverhalten allgemein?

Ich war schon ganz glücklich, wie es für mich persönlich gelaufen ist. Aber auch für uns als gesamten Abwehrverbund. Der Trainer hat uns vorher bewusst gemacht, dass wir gegen Polen als Mannschaft alle gut verteidigen müssen. Auf dem Gebiet haben wir es gut gemacht, denn wir haben nicht viele Konter zugelassen.

Schauen wir nach vorne zum kommenden Gegner. Wie schätzen Sie Nordirland ein?

Wir haben in der Qualifikation gegen Schottland und Nordirland gespielt. Die Mannschaften von der Insel ähneln sich ja etwas in ihrer Art. Ich habe Nordirlands Spiel gegen die Ukraine gesehen, da haben sie als vermeintlicher Außenseiter das bessere Spiel gemacht.

Wir wissen jetzt, dass Nordirland nicht das schwächste Team der Gruppe ist. Sie haben eine realistische Chance auf ein Weiterkommen. Also müssen wir höllisch aufpassen.

Wird es physisch die größte Herausforderung bisher?

Nordirland wird sich in alles hineinwerfen, was für einen Fan ja auch schön anzusehen ist. Sie werden leidenschaftlich kämpfen und vorne mit sehr bulligen Stürmern agieren. Die schmeißen sich in jeden Zweikampf, da darf man keine Sekunde verschlafen.

Aber selbstverständlich sind wir der Favorit. Wir nehmen diese Rolle gerne an und wissen, dass wir die Nordiren schlagen werden, wenn wir unsere Leistung auf den Platz bringen.

Laut dem Bundestrainer steht Nordirland manchmal hinten mit sechs Mann auf einer Linie. Wird es dann nicht noch schwieriger, die Zwischenräume zu bespielen?

Das kann gut sein. In den letzten Jahren haben das auch viele Mannschaften gegen Dortmund so gemacht.  Das kann man durch Eins-gegen-eins-Situationen und gute Laufwege auseinanderreißen. Aber auch Standardsituationen können funktionieren und da haben wir bei den letzten Turnieren ja unsere Stärken gehabt.

Was wird denn jetzt besser: Die deutsche Chancenanzahl oder das Wetter hier in Frankreich?

Beides hoffentlich. Bisher sind wir hier ganz Dortmund-like mit wenig Sonnenstunden beschenkt worden bisher. Aber wenn ich eines aussuchen muss, dann würde ich wahrscheinlich eher unser Offensivspiel nehmen [lacht].