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Kapustka: Polens "kleiner Kohlkopf"

Polens 19-jähriger Mittelfeldspieler Bartosz Kapustka sprach bei EURO2016.com über seine steigende Popularität. Er habe es jetzt mit Gegnern zu tun, gegen die er vorher "nur in Computerspielen" gespielt habe.

Polens neues Top-Talent Bartosz Kapustka
Polens neues Top-Talent Bartosz Kapustka ©AFP/Getty Images

Mittelfeldspieler Bartosz Kapustka aus Krakau gehört zu den zehn Teenagern, die bei der UEFA EURO 2016 teilnehmen - und bislang zu den besten Spielern bei diesem Turnier. Der 19-Jährige wurde für seine Leistungen in Frankreich sogar schon von Polens Präsident Andrzej Duda sowie von den ehemaligen englischen Stars Rio Ferdinand und Gary Lineker gelobt. Bei EURO2016.com sprach er über seine steigende Popularität.

Über nette Worte von großen Namen ...

Es ist wirklich schön, solche Kommentare zu hören. Ich habe Rio Ferdinand im Fernsehen gesehen, weil ich ein großer Fan von Manchester United war. Und der Präsident ist die wichtigste Person im Land.

Für mich aber zählt am meisten die Meinung meiner Familie, vor allem die meines Vaters. Der nimmt die ganze Geschichte ziemlich locker. Als ich noch im Juniorenbereich Fußball spielte und nach zwei oder drei geschossenen Toren sehr glücklich nach Hause kam, sagte mein Vater immer, ich hätte noch besser spielen können. Aber nach dem Spiel gegen Nordirland hat er mir gratuliert. Das heißt schon was.

Über das Spiel gegen Deutschland ...

Ich war in gewisser Weise schon enttäuscht, dass ich nicht von Beginn an spielen konnte. Ich bin Fußballer. Jeder will spielen und in der Startelf stehen.

Aber ich bin für die letzten zehn Minuten eingewechselt worden. Darauf habe ich mein ganzes Leben gewartet. Gegen Spieler zu spielen, gegen die ich zuvor nur in Computerspielen agiert habe.

Über den "teuersten kleinen Kohlkopf der Welt" (Kapustka heißt "kleiner Kohlkopf auf Polnisch) ...

Meine Teamkollegen haben mir einiges von diesem Zeug im Internet gezeigt. Da ist es unmöglich, nichts davon mitzubekommen. Das ist lustig gemeint, und so sollte man es auch verstehen.

Einer der zehn Teenager der Endrunde zu sein, ist eine großartige Sache. Natürlich habe ich schon als Kind davon geträumt, für Polen zu spielen. Aber ich habe mir nicht vorstellen können, dass das schon so schnell passieren würde. In meinen ersten Jahren in der Oberstufe hatte ich mit einigen Verletzungen zu kämpfen. Ich ragte in meiner Altersklasse nicht unbedingt heraus. Manchmal dachte ich: "Was mache ich, wenn das nicht funktioniert? Was ist, wenn ich doch etwas anderes machen muss?" Und jetzt bin ich hier in Frankreich. Das ist unglaublich!

Über Polens Chancen, es bei der UEFA EURO 2016 den Griechen nachzumachen ...

Ich kann mich noch gut an den Erfolg der Griechen bei der UEFA EURO 2004 erinnern. Natürlich ist das auch für uns möglich. Wir denken aber von Spiel zu Spiel und nicht an langfristige Ziele. Das Wichtigste ist immer, das nächste Spiel zu gewinnen. Schaffen wir das, sollten wir bis ins Finale kommen. Selbst gegen technisch bessere Mannschaften haben wir uns dank der Taktik unseres Trainers gut behauptet. Jeder Sieg gibt uns einen enormen Schub. Wir haben schon viel erreicht. Aber ich hoffe, das treibt uns nur noch mehr an.