ÖFB: Selbstkritik und Lernwille
Donnerstag, 23. Juni 2016
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"So kurz nach einem Turnier neigt man dazu, alles negativ zu sehen", sagte Österreichs Kapitän Christian Fuchs auf der Abschlusspressekonferenz vor der Heimreise, betonte aber: "Es ist viel Gutes da, das macht mich auch stolz."
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Wenige Stunden nach der 1:2-Niederlage gegen Island und dem Out in der Gruppenphase der UEFA EURO 2016 bat der ÖFB im Teamcamp von Mallemort zur letzten Pressekonferenz. Allgemeiner Tenor: Selbstkritik ist angebracht, der Wille, daraus zu lernen, aber auch.
"Es waren viele Erfahrungen, die wir gesammelt haben. Ich glaube, dass sich alle nach dem Urlaub Gedanken machen müssen. Es gibt viele Dinge, die man besser machen kann", meinte Trainer Marcel Koller.
"Wir haben die Performance nicht auf den Punkt gebracht. Jetzt müssen wir eine Analyse durchführen, dafür ist es aber noch zu früh. Ihr wahres Gesicht hat die Mannschaft jedenfalls nicht gezeigt", gab Sportdirektor Willi Ruttensteiner zu Protokoll.
Auch Kapitän Christian Fuchs war sichtlich frustriert, aber keineswegs ohne Hoffnung: "Wir haben einfach nicht die Leistung der Qualifikation bestätigen können. So kurz nach einem Turnier neigt man dazu, alles negativ zu sehen. Es ist viel Gutes da, das macht mich auch stolz."
Besonders für ihn war diese Saison eine Achterbahnfahrt der Gefühle: "Mit Leicester haben wir die Premier League gewonnen, jetzt sind wir mit dem Nationalteam vorzeitig ausgeschieden. Das liegt alles so nah beieinander. Jetzt möchte ich einmal abschalten können."
Ruttensteiner zeigte sich davon überzeugt, dass sich die Mannschaft wieder aufrichten wird: "Diese Niederlage schmerzt, aber die Spieler werden stärker hervorgehen. Nach intensiver Analyse müssen wir den Fokus gleich auf die WM-Qualifikation richten."
"Wenn wir drei Spiele haben und nur eine Halbzeit so spielen, wie wir können, dann reicht das nicht. Ich hoffe trotzdem, dass die Fans weiter zu dieser Mannschaft stehen werden", meinte Koller schließlich. Die Unterstützung der 30 000 österreichischen Fans, die im Stade de France waren, hat er jedenfalls. Denn die verabschiedeten das Team mit aufmunterndem Applaus.