Österreich: Lehrgeld, das sich auszahlen soll
Donnerstag, 23. Juni 2016
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"Das Wichtigste ist jetzt, wieder aufzustehen", gab ein zerknirschter Christian Fuchs nach der 1:2-Niederlage Österreichs gegen Island und dem Ausscheiden nach der Gruppenphase der UEFA EURO 2016 zu Protokoll.
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"Das Wichtigste ist jetzt, wieder aufzustehen", gab ein zerknirschter Christian Fuchs nach der 1:2-Niederlage Österreichs gegen Island und dem gleichbedeutenden Ausscheiden nach der Gruppenphase der UEFA EURO 2016 zu Protokoll. Und damit hat er Recht, die ÖFB-Elf darf sich von diesem Rückschlag nicht entmutigen lassen.
Rot-weiß-rote Schuldzuweisungen gab es keine. "Lasst uns nun nicht anfangen, mit dem Finger auf andere zu zeigen, sondern lasst uns nun noch enger zusammenrücken. Wir gewinnen gemeinsam und wir verlieren gemeinsam", meinte Marc Janko nach dem Spiel auf seiner Facebook-Seite.
Alessandro Schöpf, Torschütze zum zwischenzeitlichen Ausgleich, suchte die Schuld bei sich selbst: "Wir haben nach dem Ausgleich noch genügend Chancen gehabt. Ich muss das 2:1 machen, dann sind wir weiter." Wohlgemerkt hat der 22-Jährige erst sieben Länderspiele in den Beinen – und doch übernimmt er schon Verantwortung.
"Natürlich ist es eine Enttäuschung", meinte Trainer Marcel Koller, der die Situation nicht beschönigen wollte. "Wir haben viel Druck aufgebaut, es ist uns aber einfach nicht geglückt."
Koller schickte seine Mannschaft mit einer ungewöhnlichen 3-6-1-Aufstellung aufs Feld. Das missglückte Experiment war seiner Meinung nach aber nicht Schuld an der Niederlage: "Wir haben in der ersten Hälfte nicht sauber gespielt, wir waren hektisch und nervös. Wenn man ungenau ist, dann hat das nichts mit der Taktik zu tun."
Auch Christian Fuchs sah den Fehler nicht in der Formation: "Ich möchte nicht dem System Schuld geben. Wir stehen auf dem Platz und müssen die Tore machen, das ist uns während der EURO nicht gelungen."
Konnte Österreich etwas Positives aus diesem Turnier mitnehmen? "Ja absolut. Wir konnten eine Menge Erfahrung in diesem Turnier sammeln. Es sind Kleinigkeiten, die entscheidend sind. Man muss sehr gut und konzentriert arbeiten. Zwischen den Spielen gibt es fast keine Möglichkeit zum Regenerieren, das hat man beim Klub ja so nicht. So etwas lernt man nur bei so einem Turnier", meinte der Schweizer.
"Klar sind wir mit der Endrunde nicht zufrieden, aber so, wie sich die Mannschaft in den letzten Jahren entwickelt hat, kann man trotzdem stolz auf sie sein", meinte Fuchs. Die Mannschaft kann noch einige Jahre in dieser Konstellation zusammenspielen. Wenn sie aus der bitteren Enttäuschung lernt, dann wird es nicht das letzte Turnier für Österreich gewesen sein.