"Es hat leider nicht gereicht"
Mittwoch, 22. Juni 2016
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Nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen Island war im österreichischen Lager die Enttäuschung verständlicherweise groß, denn damit ist die Truppe von Marcel Koller nach der Vorunde ausgeschieden.
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Heimir Hallgrímsson, Trainer Island
Ich kann das Gefühl nicht beschreiben. Ich glaube jeder, der das Spiel gesehen hat, hat gemerkt, dass wir bereit waren, alles zu opfern. Österreich hat bis zum Umfallen gekämpft, wir hatten auch ein bisschen Glück, aber wir wurden für unseren fantastischen Kampfgeist belohnt. Wir haben gewonnen, aber es war eine unglaubliche Achterbahnfahrt.
Ich glaube, jetzt müssen wir unseren Nationalfeiertag auf heute ändern. Normalerweise ist er am 17. Juni. Jetzt müssen wir die Zeit genießen und gleichzeitig regenerieren. Jeder Isländer ist überglücklich.
Wir müssen England nicht groß analysieren. Wir wissen alles über sie, sie aber wahrscheinlich nicht über uns. Island muss gegen England ein perfektes Spiel bieten. Das wissen wir. Selbst wenn Island das beste Spiel überhaupt bietet, kann man trotzdem gegen ein Team wie England verlieren.
Marcel Koller, Trainer Österreich
Ich denke, dass wir die erste Hälfte nicht gut gespielt haben. Wir hatten zu viele Abspielfehler und wir konnten nicht den Druck aufbauen, den wir wollten. In der zweiten Hälfte hat es besser funktioniert. Es hat leider nicht gereicht. Aber wir haben sehr viel Erfahrung sammeln können. Man hat gesehen, dass man bei so einem Turnier viel Kraft braucht.
Wir hatten die eine oder andere Möglichkeit. Im ersten Spiel hatten wir sechs-sieben Möglichkeiten und es nicht geschafft. Wenn man keine Tore macht, dann ist es schwierig, ein Spiel zu gewinnen.
Ich versuche immer wieder zu dämpfen und die Situation richtig einzuschätzen. Ich glaube, dass es in der ersten Hälfte an der Hektik und der Nervosität gelegen hat. Das hatte nichts mit dem System zu tun. Bei so einem Team musst du hellwach sein.
Gegen die isländische Mauer war es schwierig. Ab und zu haben wir das gut gemacht. Es war immer ein Bein oder ein Körper dazwischen. Man kann es Pech nennen, das wir nicht das zweite Tor erzielt haben.
Ich habe zwei Schützen bestimmt, das waren David Alaba und Aleksandar Dragović. Ich habe gesagt: "Wer sich besser fühlt, soll schießen." Wir können ihm keinen Vorwurf machen.
Fußball hat sehr viel mit Selbstvertrauen zu tun. Wenn man das hat, dann bewegt man sich anders. Wenn man es nicht hat, dann kommt man die Sekunde zu spät oder spielt nicht präzise ab. Mit guten Spielen wollen wir unser Selbstvertrauen wieder aufbauen.
Christian Fuchs, Kapitän Österreich
Wir haben uns viel vorgenommen und haben es in drei Spielen verpasst, Tore zu machen. Die Enttäuschung ist sehr groß. Das Wichtigste ist jetzt, wieder aufzustehen. Klar sind wir mit der Endrunde nicht zufrieden, aber so wie sich die Mannschaft in den letzten Jahren entwickelt hat, kann man trotzdem stolz auf sie sein.