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Reporter-Einschätzung zur UEFA EURO: Österreich

Eine unglaublich starke Einheit ist die österreichische Nationalmannschaft geworden. UEFA.com Team-Reporter Johannes Sturm nimmt den Kader unter die Lupe

Marcel Koller und sein Star David Alaba
Marcel Koller und sein Star David Alaba ©AFP/Getty Images

Kader-Analyse
Österreich hat ein laufstarkes Mittelfeld, das auch durch präzises Passspiel glänzen kann. Julian Baumgartlinger hält im Zentrum David Alaba und Zlatko Junuzović den Rücken frei, auf den Flügeln können Marko Arnautović und Martin Harnik für Überraschungen sorgen. Durch die stete Torgefahr von Speerspitze Marc Janko und die Ruhe von Innenverteidiger Aleksandar Dragović wird die zentrale Achse gestärkt. Der Mangel an Turnier-Erfahrung könnte sich aber als Problem erweisen

Österreichs EURO-Star: David Alaba

Möglicher Superstar
Über die Vielseitigkeit von David Alaba wurde schon viel geschrieben. Im österreichischen Nationalteam besetzt er die Rolle als Denker und Lenker im zentralen Mittelfeld. Der 23-Jährige hat de facto keine wirklichen Schwächen, sämtliche Trainer schwärmen von ihm. Nun kann er seine Stärken auch bei der EURO 2016 unter Beweis stellen. Am Zenit ist der Wiener aber noch lange nicht.

Wie sie spielen werden
Die Stärke Österreichs liegt im taktischen Kollektiv. Marcel Koller hat eine Truppe geformt, die für ihn durchs Feuer gehen würde. Mit ihrem vehementem Pressing ist die ÖFB-Elf für jeden Gegner eine Herausforderung. Auf personelle Experimente verzichtet der Teamchef aus der Schweiz gerne, sein 4-2-3-1-System wird nur selten umgestellt.

Österreichs Trainer Marcel Koller
Österreichs Trainer Marcel Koller©AFP/Getty Images

Was Sie noch nicht wussten
Koller wird seine Truppe bestens informiert ins Rennen schicken. Der 55-Jährige analysierte 39 Videos der Gruppengegner. 17 von Island, zwölf von Ungarn und zehn von Portugal. 

Was auf Österreich zukommt
Das Ziel ist der Aufstieg, soviel ist klar. Die Gruppe gilt als machbar, am Papier ist die Alpenrepublik stärker als Ungarn und Island. Spätestens ab dem Achtelfinale wird sich aber die mangelnde Turniererfahrung bemerkbar machen.

Denkwürdigster EURO-Moment
Die österreichische EURO-Geschichte ist (bislang) nicht sonderlich glorreich. Aber als Ivica Vastić bei der UEFA EURO 2008 im Gruppenspiel gegen Polen seinen Elfmeter tief in der Nachspielzeit zum 1:1 in die Maschen donnerte, war die gesamte Nation aus dem Häuschen. So etwas will Österreich wieder erleben.

Worauf ich mich am meisten freue
Wie auch für die meisten Spieler, so ist die UEFA EURO 2016 auch für mich mein erstes Turnier. Am meisten freue ich aber mich darauf, dass die vielen österreichischen Fußball-Wunden jetzt endlich geheilt werden. Die erste sportliche Qualifikation für ein Großereignis seit der FIFA Weltmeisterschaft 1998 - auch damals in Frankreich - sorgte bereits vorab für eine unglaubliche Stimmung. Die wird jetzt aber noch getoppt.

Folgen Sie Johannes durch die Endrunde auf @UEFAcomJohannes

Österreich: Die fünf besten Quali-Tore