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Mannschaft des Turniers der EURO 2012

Fünf Spanier und drei Portugiesen bilden das Grundgerüst der Mannschaft der UEFA EURO 2012, zwei Italiener und ein Deutscher komplettieren die Elf.

Cristiano Ronaldo war einer von sechs Spielern, die bei der UEFA EURO 2012 dreimal trafen
Cristiano Ronaldo war einer von sechs Spielern, die bei der UEFA EURO 2012 dreimal trafen AFP via Getty Images

TORHÜTER

Iker Casillas (Spanien)
Casillas war für Real Madrid und die spanische Nationalmannschaft ein außergewöhnlicher Rückhalt. Im Jahr 2000 feierte der damals 19-Jährige sein Debüt im Tor des spanischen Nationalteams. 2008 übernahm Casillas die Kapitänsbinde der Roja und führte sein Team bei der UEFA EURO 2008 zum Titel. Der Madrilene trug vor allem im Viertelfinale, als er gegen Italien im Elfmeterschießen zwei Schüsse parierte, maßgeblich zum Erfolg seines Teams bei. Mit dem Gewinn der FIFA-Weltmeisterschaft 2010 trat Casillas einem illustren Klub von wenigen Spielern bei, die alle großen internationalen Titel gewinnen konnten. 2012 setzte der Keeper ein weiteres Highlight in seiner Karriere, als Spanien als erster UEFA-Europameister den Titel verteidigte und Casillas nur einen einzigen Gegentreffer im gesamten Turnier hinnehmen musste.

Abwehr

Fábio Coentrão (Portugal)
Coentrão wechselte im Sommer 2011 für die stolze Summe von 30 Millionen Euro zu Real Madrid. Zwei Jahre zuvor sah die Zukunft des Portugiesen noch nicht so rosig aus, denn der Defensivspieler kehrte gerade von einer einjährigen Leihe von Rio Ave zu Benfica zurück. Doch dann kam der Durchbruch. Er gewann mit Benfica 2010 die portugiesische Meisterschaft und spielte auch bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2010 im Trikot der portugiesischen Nationalmannschaft ganz groß auf. Coentrão ist ein offensiver Linksverteidiger, der auch im Mittelfeld eingesetzt werden kann. Bei der UEFA EURO 2012 trug Coentrão zudem maßgeblich zu Portugals Halbfinaleinzug bei.

Pepe war Portugals Abwehrchef bei der UEFA EURO 2012
Pepe war Portugals Abwehrchef bei der UEFA EURO 2012©AFP/Getty Images

Pepe (Portugal)
Pepe ist ein kompromissloser Innenverteidiger, der sich aber auch im defensiven Mittelfeld wohlfühlt. Der Abwehrspieler spülte dem FC Porto bei seinem Wechsel zu Real Madrid im Jahr 2007 30 Millionen Euro in die Kasse. Kurz nach seinem Transfer zu den Königlichen nahm der gebürtige Brasilianer die portugiesische Staatsbürgerschaft an und verhalf seinem Nationalteam zur Teilnahme an den K.-o.-Runden der nächsten drei großen Turniere. 2008 und 2012 wurde Pepe ins All-Star-Team der UEFA EURO aufgenommen. Der Innenverteidiger, der als 18-Jähriger nach Europa kam, gewann zudem verschiedene Vereinstitel mit Porto und Real Madrid.

Sergio Ramos (Spanien)
Real Madrid blätterte 2005 für den Wechsel von Ramos 27 Millionen Euro hin. Damit wurde der damals 19-Jährige zum teuersten Transfer innerhalb Spaniens. Im gleichen Jahr bestritt Ramos sein erstes Länderspiel für die spanische Nationalmannschaft – seit über 50 Jahren hatte kein so junger Spieler mehr bei der Roja debütiert. Der Verteidiger gewann in seiner ruhmreichen Nationalmannschaftskarriere ab 2008 drei große Turniere in Serie. Bei der UEFA EURO 2008 und der FIFA-WM 2010 lief der Madrilene noch als Rechtsverteidiger auf, ehe er bei der UEFA EURO 2012 als Innenverteidiger agierte – eine Position, die Ramos auch im Verein oft bekleidet.

©AFP/Getty Images

Jordi Alba (Spanien)
Vor der UEFA EURO 2012 war Alba außerhalb Spaniens kaum bekannt. Das Turnier machte aus dem Verteidiger einen gefragten Mann. Alba glänzte vor allem im Endspiel, als er beim 4:0-Sieg gegen Italien ein Tor beisteuerte. Der Alleingang des Verteidigers aus der eigenen Hälfte vor seinem Treffer war eine typische Szene für den Spanier, der auf der linken Seite flexibel einsetzbar ist. Der Linksfuß spielte als Teenager in der Jugendakademie des FC Barcelona, bevor er nach Valencia wechselte, wo er fünf Jahre blieb. Barcelona holte ihn schließlich während der UEFA EURO 2012 für 14 Millionen Euro zurück.

Sami Khedira
Sami Khedira©AFP/Getty Images

MITTELFELD

Sami Khedira (Deutschland)
Khediras Stern ging in der Saison 2006/07 beim VfB Stuttgart auf. Mit den Schwaben holte der Mittelfeldspieler in dieser Saison die deutsche Meisterschaft. Khedira ist schnell, robust, technisch versiert und stark im Luftkampf. Mit diesem Paket konnte er sich überall in seinen bisherigen Klubs einen Namen machen. Bei der UEFA-U21-Europameisterschaft 2009 führte der Sohn eines Tunesiers und einer Deutschen sein Team als Kapitän zum Titel. Ein Jahr später verhalf er der A-Nationalmannschaft zum Halbfinaleinzug bei der FIFA-WM 2010 - 2012 gelang ihm das gleiche Kunststück bei der UEFA EURO nochmals. Vor dem Finale der FIFA-Weltmeisterschaft 2014 verletzte sich Khedira beim Aufwärmen und musste das Endspiel als Zuschauer verfolgen.

Andrea Pirlo
Andrea Pirlo©Getty Images

Andrea Pirlo (Italien)
Pirlo war einer der besten Spielmacher seiner Generation und weckte bereits zwei Tage nach seinem 16. Geburtstag bei seinem Debüt für Brescia Calcio große Hoffnungen. Im Laufe seiner Karriere wurde Pirlo 2006 mit Italien Weltmeister. Mit dem AC Mailand holte er jeweils zweimal den Scudetto und die UEFA Champions League. Nach zehn Jahren bei Milan wechselte der Edeltechniker 2011 zu Juventus Turin, wo er seinen zweiten Frühling erlebte. Seine Persönlichkeit und sein hervorragendes Passspiel machten ihn über viele Jahre zum Architekten des Erfolgs der italienischen Nationalmannschaft. Bei der UEFA EURO 2012 schafften es die Italiener überraschend bis ins Finale, woran Pirlo als Dirigent des italienischen Spiels einen großen Anteil hatte. Die wohl beeindruckendste Kostprobe seines Könnens gab der Mittelfeldspieler im Viertelfinale gegen England, als er im Elfmeterschießen seinen Schuss kunstvoll verwandelte.

Andrés Iniesta (Spanien)
Im Finale der FIFA-WM 2010 schoss Iniesta Spanien mit seinem Tor in der Verlängerung zum Titel. Dies war der wohl wichtigste Treffer seiner Karriere. Doch Iniesta war auch davor und danach eminent wichtig für seinen Klub und die Nationalmannschaft. Bei der UEFA EURO 2008 war er bereits ein fester Bestandteil des spanischen Teams, das den Titel gewann. 2012 wurde er dann sogar zum besten Spieler des Turniers gewählt. Beim FC Barcelona prägte Iniesta das Tiki-Taka-Spiel der Katalanen über viele Jahre zusammen mit seinem kongenialen Partner Xavi Hernández und feierte mit den Katalanen innerhalb von sechs Jahren dreimal den Gewinn der UEFA Champions League.

Andrés Iniesta und Xavi Hernández
Andrés Iniesta und Xavi Hernández©Getty Images

Xavi Hernández (Spanien)
Mit 19 Jahren wurde Xavi mit dem FC Barcelona zum ersten Mal spanischer Meister, mit 20 feierte er sein Debüt in der Nationalelf. Es dauerte aber noch einige Jahre, bis der Mittelfeldspieler international bekannt wurde. Seine einfache und schnörkellose Spielweise lässt ihn nicht immer aus dem Team hervorstechen, doch es besteht kein Zweifel, dass der Spanier großen Anteil an den Erfolgen des FC Barcelona und der spanischen Nationalmannschaft hat. Barças Rekordspieler war mit seinem präzisen Passspiel und seinem hervorragenden Spielverständnis das Herzstück der spanischen Mannschaft, die bei der UEFA EURO 2008, der FIFA-WM 2010 und der UEFA EURO 2012 den Titel gewann.

Mario Balotelli
Mario Balotelli ©Getty Images

ANGRIFF

Mario Balotelli (Italien)
Immer für eine Schlagzeile gut. Als Balotelli mit 19 Jahren für 28 Millionen Euro zu Manchester City wechselte, hatte er mit Inter Mailand bereits den Scudetto und die UEFA Champions League gewonnen. Der Italiener ist beweglich, schnell und kräftig. Diese Stärken demonstrierte er eindrucksvoll im Halbfinale der UEFA EURO 2012 gegen Deutschland, wo er den Gegner mit zwei Toren fast im Alleingang ausschaltete.

Cristiano Ronaldo (Portugal)
Ronaldo tauchte erstmals bei der UEFA EURO 2004 auf der großen internationalen Bühne auf. Im Eröffnungsspiel schoss der Offensivspieler sein erstes Länderspieltor und schaffte es mit Portugal bis ins Finale. Auf Vereinsebene durchlief Ronaldo zunächst die Jugendakademie von Sporting Lissabon, bevor er mit Manchester United dreimal in Folge englischer Meister wurde und 2008 die UEFA Champions League gewann. Nach 42 Toren in 49 Spielen erhielt Ronaldo im gleichen Jahr den Ballon d'Or und wurde zu Europas Fußballer des Jahres sowie zum Weltfußballer gewählt. Für die Rekordsumme von 92 Millionen Euro wechselte der Portugiese 2009 zu Real Madrid, wo er bereits nach 92 Spielen 100 Liga-Tore erzielt hatte – Rekord in der höchsten spanischen Spielklasse.