Schnappschuss: Deutschland feiert ersten EURO-Titel
Dienstag, 15. März 2016
Artikel-Zusammenfassung
Unsere Serie über große EURO-Momente führt uns zurück ins Jahr 1972, als eine bärenstarke DFB-Elf in Brüssel erstmals Europameister wurde.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Vor dem Jahre 1972 hatte Deutschland der UEFA-Europameisterschaft nie wirklich seinen Stempel aufdrücken können, doch dann folgte ein wahrlich beeindruckendes Turnier. Das Gerüst der Mannschaft bestand aus Spielern des FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach und niemand wusste der Kreativität und Dynamik etwas entgegenzusetzen. Einen Tag nach dem Sieg gegen die Sowjetunion im Endspiel ließ man sich in Brüssel feiern.
1. Uli Hoeneß
Hoeneß musste seine Karriere schon im Alter von 27 Jahren beenden, heimste bis dahin aber reichlich Titel ein. Zwischen 1971 und 1976 gewann er drei Meisterschaften und holte mit Bayern dreimal den Pokal der europäischen Meistervereine. Nach dem EM-Triumph 1972 folgte 1974 der Sieg bei der FIFA-WM im eigenen Land. Eine weitere Europameisterschaft hätte folgen können, doch im Elfmeterschießen des Endspiels 1976 versagten ihm die Nerven. Seiner vorzeigbaren Spielerkarriere ließ er eine nicht minder erfolgreiche Karriere als Manager und Präsident von Bayern folgen. 2014 wurde er wegen Steuerhinterziehung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
2. Gerd Müller
Müller erzielte in 427 Bundesligaspielen 365 Tore für die Bayern. Dazu kamen 66 Tore in 74 Europapokalspielen und beeindruckende 68 Länderspieltreffer in 62 Einsätzen für die DFB-Elf. Elf davon gelangen ihm während der EURO 1972, im Finale war er gegen die Sowjetunion zweimal erfolgreich. Sein letztes Tor für die Nationalelf markierte er im WM-Endspiel 1974 - mit 28 Jahren beendete er aus "persönlichen Gründen" seine Länderspielkarriere.
3. Jupp Heynckes
Der begnadete Torjäger gewann mit Borussia Mönchengladbach vier Meisterschaften und den UEFA-Pokal 1975. Da er aber zur gleichen Zeit wie Gerd Müller aktiv war, kam er in der Nationalmannschaft nur bedingt zur Geltung. Bei der EURO 1972 ließ Bundestrainer Helmut Schön beide zusammen auflaufen - eine goldrichtige Entscheidung. Heynckes brachte es in 39 Länderspielen auf 14 Tore, in 365 Bundesligaspielen war er 220 Mal erfolgreich. Auch seine Quote im Europapokal (51 Treffer in 64 Spielen) konnte sich sehen lassen. Als Trainer führte er erst Real Madrid zum Triumph in der UEFA Champions League, 2013 holte er mit dem FC Bayern das Triple und beendete danach seine Karriere.
4. Herbert Wimmer
Er galt als die perfekte Ergänzung zu Günter Netzer: Fleißig wie kaum ein anderer hielt er dem Spielmacher den Rücken frei und war als Staubsauger eine ganz wichtige Absicherung für die DFB-Elf. Wimmer spielte seine komplette Karriere bei Borussia Mönchengladbach, wo er fünfmal Meister wurde und 1975 den UEFA-Pokal gewann. "Hacki" Wimmer beendete 1978 seine Karriere und übernahm den Betrieb seines Vaters.
5. Paul Breitner
Er ist einer der großen Querdenker des deutschen Fußballs, konnte aber auch einen richtigen gepflegt Ball spielen: Breitner interpretierte seine Position als Linksverteidiger extrem offensiv und war in der Nationalmannschaft lange eine feste Größe. Zwei Jahre nach dem Gewinn der EURO 1972 erzielte er auf dem Weg zum Weltmeistertitel im eigenen Land den wichtigen Ausgleich im Finale. Auch in seinem zweiten WM-Endspiel - 1982 gegen Italien - gelang ihm ein Treffer, doch der Titel blieb ihm verwehrt. Heute arbeitet Breitner als Berater und Botschafter für den FC Bayern.
6. Franz Beckenbauer
Der Kaiser! Beckenbauer war in der erfolgreichsten Zeit der deutschen Nationalmannschaft Kapitän und wertvollster Spieler zugleich. In seiner Rolle als Libero wurde er mit der DFB-Elf Welt- und Europameister, außerdem gewann er mit dem FC Bayern dreimal den Pokal der europäischen Meistervereine. Als Teamchef führte er die deutsche Nationalmannschaft zum WM-Triumph 1990, zudem holte er die Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland.
7. Helmut Schön
Schön war zwischen 1964 und 1978 für die deutsche Nationalmannschaft verantwortlich und ist bis heute einer von nur zwei Trainern (neben Vicente Del Bosque), der mit einer Nationalmannschaft sowohl Welt- als auch Europameister wurde. Somit ist er bis heute auch der erfolgreichste Bundestrainer. Schön ließ seinen Spielern oft viele Freiheiten und kitzelte einen höchst anschaulichen Fußball aus seinem Team heraus. Er verstarb im Jahr 1996.
8. Hans-Georg Schwarzenbeck
"Halb Mensch, halb Stier" - so wurde Schwarzenbeck einst von einem niederländischen Journalist beschrieben. "Katsche" Schwarzenbeck lieferte beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft grundsolide und zuverlässige Arbeit ab. Zwischen 1971 und 1978 lief er 44 Mal im Trikot von Deutschland auf, zur Legende wurde er aber vor allem im Verein. Auch nach seiner Karriere blieb er München treu und führte hier lange ein Schreibwarengeschäft.